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Das süsse Gold: Bienenhonig

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Das süsse Gold: Bienenhonig

  • Text: Anna Pearson; Fotos: Daniel Valance

Mild und würzig, hell und dunkel, flüssig und fest. Honig süsst, verleiht aber auch salzigen Speisen Pfiff – ein Tausendsassa.

Honig ist vielleicht das faszinierendste aller Lebensmittel: Bienen nehmen Nektar an Pflanzen auf, verändern ihn in ihrem Körper und speichern ihn in den Waben des Bienenstocks, wo sie ihn zur richtigen Konzentration reifen lassen. Man schmeckt, welchen Pflanzen die Bienen wann einen Besuch abgestattet haben. So kann etwa ein fester, milder Rapshonig entstehen, ein flüssiger, herber Kastanienhonig oder ein blumiger Lavendelhonig – die Aromatik von Bienenhonig ist komplexer als die von Wein!

Vermehrt werden Bienen in Städten gehalten. Zum Beispiel von der Imkerei Wabe 3, die auf ungenutzten Flachdächern in der Stadt Zürich über siebzig Völker betreut. In der Stadt gibt es dank Pärken, Balkonen und Terrassen eine grössere, pestizidfreie Blütenvielfalt als auf dem Land mit seinen Monokulturen. Und weils auch wärmer ist, fliegen die Bienen früher im Jahr und länger in den Herbst hinein. Für ein Kilo Honig müssen immerhin drei Millionen Blüten angeflogen werden.

Gut zu wissen

— Waldhonig entsteht anders als Blütenhonig nicht aus dem Nektar von Blüten, sondern aus dem Honigtau, der von Insekten wie Läusen ausgeschieden wird.
— Ein Drittel der globalen Nahrungsmittelproduktion (90 Prozent der Pflanzenarten) ist von der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten abhängig. Doch Pestizide, die Zerstörung natürlicher Lebensräume und Krankheiten bedrohen Bienen und damit auch die Grundlage unserer Ernährung.

Das passt!

Als neutraler Süssstoff eignet sich milder Blütenhonig, zum Beispiel von der Akazie. Der herbe, würzige Honig von der Kastanie dagegen schmeckt gut zu Käse. Überhaupt kann Honig auch gut in der pikanten Küche eingesetzt werden, etwa als Marinade für Fleisch oder in der Salatsauce.