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Alle Wege führen durch Rom: Der neue Lexus CT 200h im Test

Leben

Alle Wege führen durch Rom: Der neue Lexus CT 200h im Test

  • Text: Salome Müller; Foto: Joan Minder

Unsere Testerin fand am Fahrstil der Italiener Gefallen.

Den Fahrausweis habe ich seit acht Jahren, aber das letzte – nennenswerte – Mal, dass ich Auto gefahren bin, ist vier Jahre her. Ich wohne in der Stadt, bin mit Tram, Bus und Zug unterwegs, in die Ferien fliege ich: Es gibt für mich schlicht keinen Grund, Auto zu fahren. Und irgendwann traute ich es mir auch nicht mehr zu. Gut also, redete ich mir ein, dass sich die Gelegenheit bot, den neuen Lexus CT 200h zu testen. Der Premium-Vollhybrid in Ultramarin-Blau und mit Lederausstattung machte mich vor allem durch die Tatsache zuversichtlich, dass er über ein Automatikgetriebe verfügt (mit Schaltung bin ich nämlich zuletzt an meiner Fahrprüfung gefahren). Bremsen, Gas geben – das kriege ich hin, dachte ich mir. Das Problem war Rom. Nicht generell natürlich, sondern als Ort, wo meine Testfahrt stattfand. Ich fürchtete mich vor der Unberechenbarkeit, die man dem italienischen Strassenverkehr nachsagt. Wie sollte ich den als ungeübte Lenkerin heil überstehen? Beziehungsweise das Auto? Ich entschied, keinen Rückzieher zu machen, holte Luft – und drückte den Startknopf. Schon glitt ich geräuschlos aus dem Parkplatz, fädelte mich in den Strom ein und realisierte erst, dass ich tatsächlich in Rom unterwegs bin, mit einem Auto!, als links von mir das Kolosseum vorbeihuschte.

Der Kompaktwagen ist nicht allzu gross, weshalb ich mich sicher und wendig fühlte. Mit jeder überstandenen Fahrsequenz wuchs mein Mut, der auch bitternötig war. Die Römer sind so unnachahmlich kreativ, dass man ihnen nicht einmal böse sein kann, sondern über die Vielfalt ihrer Fahrtechnik nur noch staunt: Plötzlich entstehen vier Spuren, auch auf einer schmalen Strasse zwischen klösterlichen Gemäuern. Überholt wird links wie rechts, manchmal gleichzeitig, mitunter sogar quer über die Spuren hinweg, unmittelbar vor einem. Einmal reihte ich mich hinter einer stehenden Kolonne ein, bis ich merkte, dass die Fahrzeuge auf der Strasse parkierten und die Autos leer standen. Die Lichtsignale werden nicht befolgt, sondern frei interpretiert, und die Fussgänger, gezwungen durch die fehlenden oder fast nicht sichtbaren Fussgängerstreifen, überqueren die Strasse an den undenkbarsten Stellen. Beschäftigt damit, den Launen des Verkehrs standzuhalten, vergass ich, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob ich als Autofahrerin überhaupt etwas tauge. Der Weg, den mir das Navigationsgerät diktierte, führte nach Cinecittà, dem Filmstudio-Komplex im Südosten Roms, an dem ich zweimal vorbeifuhr. Erst nach einem Umweg inklusive Rückwärtsfahren auf einem abfallenden Seitenweg – dank der Rückkamera ganz einfach – kam ich beim Filmstudio an, von wo es dann weiter zu einem nahe gelegenen Weingut ging. Die Fahrt dorthin fand grösstenteils auf einer Überlandstrasse statt, die niemand zu gebrauchen schien. Ehrlich gesagt, wurde mir da ein bisschen langweilig.

Modell: Lexus CT 200h Impression
Motor: Vierzylinder-Benzin/ 60 kw Elektro-Motor
Fahrleistung: 136 PS, von 0 auf 100 km/h in 10.3 s
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Masse: Länge 4.3 m, Breite 1.7 m, Höhe 1.4 m
Leergewicht: 1370–1410 kg CO2-Emission: 87 g/km
Verbrauch: 3.8 l/100 km
Energieeffizienzklasse: A
Preis: ab 34 700 Franken
Infos: www.lexus.ch

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