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Audifahren mal anders

Leben

Audifahren mal anders

  • Text: Kerstin Hasse; Foto: Christopher Kuhn

Dem Audi stand unsere Online-Redaktorin Kerstin Hasse kritisch gegenüber. Bis sie in den neuen Kompakt-SUV Q2 einstieg.

Lassen Sie mich mit einem ehrlichen Satz beginnen: Eigentlich finde ich Audi spiessig. Spiessig und etwas schickimicki und auch ein bisschen altbacken. Wenige Tage bevor ich meinen Testwagen abholte, sass ich mit einem Kollegen an der Zürcher Langstrasse beim Apéro. Ich erzählte ihm, dass ich den neuen Q2 testen werde. Er rümpfte leicht die Nase. «Audi, echt?» Ich nickte – und nippte an meinem Negroni.

Ja, das Hipsterklischee ist mir durchaus bewusst. Aber grundsätzlich steht dieser Dialog für einen Generationsunterschied, der bei der Wahrnehmung von Automarken nun mal existiert. Für uns zwei Mittzwanziger ist ein Audi ein Auto, das unser Grossvater fahren könnte oder die wohlhabende Tante, aber keines, das wir uns wünschen würden – oder uns leisten könnten. Audi, das steht für Präzisionsarbeit aus Ingolstadt. Das ist deutsch durchdacht, geradlinig, genau – aber nicht wirklich aufregend. Ich glaube, dass Leute, die Audi fahren, auch immer einen Schirm dabei haben.

Audi scheint sich dieser Vorbehalte durchaus bewusst zu sein, und deshalb wurde mit dem Q2 ein neuer Weg eingeschlagen. Der SUV ist kompakt, sportlich – und jung. Nun gut, über den Farbton Korallen-orange kann man diskutieren. Die derzeitige Begeisterung von manchen Autoherstellern, ihre schönen Autos in Orangetöne zu packen, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Was mich dafür aber besonders überzeugt am Q2: Er ist ein perfektes Stadtauto! Ein SUV ja, aber ein wendiger SUV, der mich auch durch enge Parkhäuser und kurvige Landstrassen trägt. Zwar ist das Auto höher gelegt, hinter dem Lenkrad sitzt man dennoch wie in einer Limousine, ein kleiner ergonomischer Kniff, der einem ein sportliches Fahrgefühl erlaubt. Die Sportvariante, die ich testen durfte, hat zudem ordentlich Pfiff: 7 Gänge, 190 PS – so gar nicht altbacken. Wie man es bei so einem Audi erwartet, ist natürlich alles genau da, wo es hingehört. Das sind die schönen Seiten des Spiessertums: Die Sitze sind sehr bequem, das Cockpit ist gut ausgestattet, das Multimediasystem einfach zu bedienen, die Leistung der Soundanlage top, selbst die Lüftungsdüsen gefallen – ein kleines Detail, ich weiss, aber es gibt Hersteller, die regeln eben selbst solch simple Dinge eleganter als andere. Der Kofferraum ist grosszügig, alles passt rein, und trotzdem haben Mitfahrgäste, die hinten sitzen, auch noch genügend Platz. Jeder Zentimeter scheint optimal genutzt.

Ich habe ehrlich begonnen und ich werde auch so enden: Ich habe den Audi sehr ungern zurückgegeben. Denn der kompakte SUV war mir ein perfekter Begleiter in meinem Leben. Egal ob Wochen- einkauf, Spritztour in der Stadt oder Ausflug ins Tessin – der Q2 war total unkompliziert, urban und lässig. Ich kam mir überhaupt nicht schickimicki vor, sondern hatte vielmehr das Gefühl, dass ich ein Auto fahre, das exakt für mich gemacht wurde. Ausserdem: Bei genauem Hinschauen ist das Orange eigentlich gar nicht so schlimm. Es hat fast die Farbe eines guten Negroni.

 

Modell: Audi Q2 Sport
Motor: Diesel 7-Gang, TDI
Fahrleistung: 190 PS, von 0 auf 100 km/h in 7.3 s
Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h
Masse: Länge 4.19 m, Breite 1.79 m, Höhe 1.52 m
Leergewicht: 1280 kg
Kofferraumvolumen: 405–1050 l
Benzinverbrauch: 4.9 l/100 km
CO2-Emission: 128 g/km
Energieeffizienz: C
Preis: Ab 45 500 Franken (Testmodell: 68 780 Franken)
Infos: audi.ch

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