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Neuer Schub für eine alte Liebe: Volvo V60 Hybrid im Test

Leben

Neuer Schub für eine alte Liebe: Volvo V60 Hybrid im Test

  • Text: Barbara Loop; Foto: Flavio Leone

Als Kind hat Barbara Loop einen Volvo zerlegt, dem V60 Hybrid aber würde sie kein Blechlein krümmen.

Ich muss etwa sechs Jahre alt gewesen sein, als ich den grünen Volvo meiner Nachbarn zerstörte. Mit einem Ast drosch ich auf die Scheiben ein, hüpfte auf dem Dach herum und freute mich über jede Blechbeule, die ich vollbrachte. Nein, den Rest meiner Kindheit verbrachte ich nicht im Erziehungsheim. Ich hatte die Erlaubnis, denn was ich nicht schaffte, erledigte im Anschluss die Schrottpresse.

Also pflege ich zu Volvos ein inniges Verhältnis. Die Behauptung, dass dieser Wagen das perfekte Familienauto sei, weil unzerstörbar, imponierte mir schon als Kind – besonders nachdem ich einen zerlegt hatte.

Als ich den Testwagen, den Volvo V60 Plug-in-Hybrid Summum, in Empfang nehme, erinnere ich mich, dass meine Volvo-Liebe immer auch ästhetischer Natur war. Der Wagen meiner Nachbarn glich einer Schuhschachtel auf Rädern und damit den Autos meiner Kinderzeichnungen. Der V60 ist aber nicht mehr so kantig, leider. Seine Flanken sind geschwungen, aber dennoch nicht teddybärenweich wie die der meisten neuen Autos.

Ich rolle im V60 Plug-in-Hybrid Summum summsum-leise los. Im «Pure»-Modus, das heisst rein elektrisch, krieche ich über die Zürcher Langstrasse. Im komfortablen Ledersessel, mit einem Elektroboard fast so potent wie das Cockpit der Airforce One.

Auf der Autobahnauffahrt aber drücke ich den «Power»-Knopf. Ich hätte auch elektrisch Guzzi geben können. Aber da die Reichweite der Batterie begrenzt ist (auf beachtliche 50 Kilometer), fahren wir mit Diesel in Richtung Ikea. Eine Freundin bat mich um Unterstützung beim Matratzenkauf. Sie dachte dabei ans Testliegen, ich ans Testfahren: Der Matratzentransport ist doch die Aufgabe für einen Autotest. Zumindest bei diesem Auto, das für voll bepackte Ferienfahrten genauso taugen soll wie fürs schadstoffarme Pendeln.

Im Möbelhaus verdrücken wir uns in die Matratzengruft und liegen auf Unterlagen, die Matrand, Morgedal und Malfors heissen. Ich bin für Morgedal, weil das klingt wie Morgental (ist nicht jede Matratze morgens irgendwie auch ein Tal?). Meine Freundin auch, weil es sich auf Morgedal bequem liegt.

Sie notiert die Nummer, und ich freue mich schon darauf zu demonstrieren, wie hilfreich so ein grosser Kofferraum doch ist – da finden wir im Abhollager dieses kleine Bündel. Für den Transport wurde die Matratze komprimiert, ein kümmerlicher Rest Morgedälchen, der sogar in einen Smart passen würde.

Matratzentest: bestanden. Fahrtest: woow! Design: gut. Gesamtnote: Summum cum laude! Ich hatte eine kindliche Freude an diesem Auto. Und nein, dem V60 könnte ich freiwillig nie ein Blech krümmen. Diese Liebe ist nicht zerstörerisch, höchstens selbstzerstörerisch: Der einzige Nachteil an diesem Auto ist sein stolzer Preis.

Modell: V60 D6 Plug-in-Hybrid Summum
Motor: 2.4 Liter, 5-Zylinder-Diesel kombiniert mit Elektromotor
Fahrleistung: 283 PS, von 0 auf 100 km/h in 6.5 s
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Masse: Länge 4.6 m, Breite 1.9 m, Höhe 1.5 m
Leergewicht: 2048 kg
Kofferraumvolumen: 305 l
CO2-Emmission: 48 g/km
Verbrauch: 1.8 l/100 km (Diesel)
Energieeffizienzklasse: B
Preis: ab 72 200 Fr.
Infos: www.volvocars.ch

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