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Wo ist hier der Kaffeeknopf: Der Suzuki Swift im Test

Leben

Wo ist hier der Kaffeeknopf: Der Suzuki Swift im Test

  • Text: Annik Hosmann; Foto: Flavio Leone

annabelle-Praktikantin Annik Hosmann testete (fast) alles am neuen Suzuki Swift.

Die Stadt hinter uns lassen, durch die Röhre, hinein in die Sonnenstube und an den Lago Maggiore: Zürich–Locarno, die ideale Teststrecke! Das war der Plan, doch Pläne sind bekanntlich da, um sie über den Haufen zu werfen.

Aus der Stadt raus sind wir schnell. Durch die engen Quartierstrassen – die ich als Nichtzürcherin bis anhin nur aus der Fussgängerperspektive kannte – geht es mit dem kleinen Swift fix. Agil überholen wir Velofahrer, nehmen sanft jede Ecke, das Anfahren nach einem Stopp geht fast von selber. Auch dank dem Navi bewegen wir uns relativ flink – leider jedoch versagt dem Navigationssystem aus unerklärlichen Gründen die Stimme, was den Gesprächsfaden im Auto immer wieder abreissen lässt («Muss ich hier abbiegen?» – «Achtung, du musst die Spur wechseln!» – «Nein, laut der Karte müssen wir nicht hier links!»). Auch das Bedienen des Bordcomputers ist eine Herausforderung. Das Smartphone via Bluetooth mit der Soundanlage zu verbinden, probieren wir vergebens. Ziemlich planlos drücken wir auf dem Display herum. Musik ertönt schliesslich eher zufällig, dafür überzeugt die Soundqualität auf Anhieb.

Wir fahren vorbei am Vierwaldstättersee, das blaue Wasser glitzert. Hinten sind die Fenster klein und getönt, vorne jedoch angenehm gross. Wir geniessen die Aussicht, lassen uns tief in die bequemen Sitze sinken und freuen uns auf die bevorstehende Abkühlung im Lago Maggiore. Doch dann das: Der Verkehrsfluss stockt abrupt, der Gotthard lässt uns stranden – schon bald ist die Verspätung zu gross, um noch bei Sonne ins Wasser zu hüpfen. Ernüchterung macht sich breit.

Tags darauf beschliessen wir, unseren «Sportwagen» am Hang zu testen. Wir fahren ins Valle Onsernone und sind überrascht, wie viel Power der Kleine am Berg beweist. Dann kommt mir, wie immer, wenn ich mal wieder am Steuer sitze, etwas in die Quere: Ein 14-Tönner will über genau das gleiche schmale romantische Brückchen wie ich. Ich lächle dem Ticinese gefühlte drei Stockwerke über mir zu, lege den Rückwärtsgang ein und stelle fest: Noch nie seit meiner Fahrprüfung bin ich so präzise rückwärts gefahren, habe so gut seitwärts parkiert – und das ohne Blick ins wachsame Auge der Rückfahrkamera.

Wir sind schon auf dem Rückweg, als meine Begleiterin erzählt, sie habe in den Unterlagen gelesen, dass in unserem Testauto serienmässig eine Kaffeemaschine dabei ist. Ich schaue mich um, sehe aber nichts. Erst als ich, zurück in Zürich, mein Reisegepäck aus dem Fond hieve, bemerke ich die Schachtel unter dem Rücksitz. Eine mobile Espressomaschine, tatsächlich. Auf einen Degustationskaffee haben wir aber letztlich verzichtet, denn Espressi hatten wir auf der Piazza zur Genüge. Und wir sind überzeugt, dass der Swift andere Qualitäten besitzt.

Modell: Suzuki Swift 1.6 Sport Sergio Cellano Top
Motor: 1.6 Liter 4-Zylinder
Fahrleistung: 136 PS, von 0 auf 100 km/h in 8.7 s
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Masse: Länge 3.89 m, Breite 1.69 m, Höhe 1.51 m
Kofferraumvolumen: 211 l
Leergewicht: 1115 kg
CO2-Emissionen: 147 g/km
Energieeffizienzklasse: F
Verbrauch: 6.4 l/100 km
Preis: ab 21 990 Franken
Infos: www.suzuki.ch

 

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