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Und was tragen Sie im Bett?

Leben

Und was tragen Sie im Bett?

  • Text: Barbara Loop; Foto: Pexels.com

Das Geburtstagsgeschenk von annabelle-Redaktorin Barbara Loop brachte sie zum Nachdenken – darüber, was Wollsocken mit Gewissenhaftigkeit und Négligés mit Romantik zu tun haben.

Zu meinem dreissigsten Geburtstag bekam ich von einer mir lieben Person ein Pyjama geschenkt. Ein schönes Pyjama, aber ich konnte mich einfach nicht darüber freuen. Nicht die Botschaft – «30? Na, dann gute Nacht!» – frustrierte mich. Schliesslich lässt sich der Kater nach durchfeierten Nächten wunderbar im Pyjama auskurieren. Nein, mein Problem war, dass mich die Person offenbar absolut nicht zu kennen schien. Denn Pyjamas trage ich nicht mehr, seitdem ich die Stofftiere aus meinem Bett verbannt habe.

Es heisst, man könne den Charakter einer Person an ihren Schuhen ablesen. Der eigentliche Spiegel der Seele aber ist die Nachtbekleidung. Frauen etwa, die im Bett dicke Wollsocken tragen, sind äusserst gewissenhaft. Sie besitzen eine Crème fürs Décolleté und eine für die Augen, eine für die Hände und eine für die Füsse. Und damit die Fettcrème auch dort bleibt, wo die Hornhaut zu bekämpfen ist, müssen eben die Wollsocken her. Frauen hingegen, die selbst in einsamen Nächten im Négligé schlafen, sind hoffnungslos romantisch und auch etwas prüde. Menschen in Seidenpyjamas überlassen nichts dem Zufall. Sie stellen fünf Wecker, ziehen sich die Schlafmaske über und machen im feinen Aufzug selbst auf Einbrecher einen guten Eindruck. Nachthemden tragen nur noch Menschen, die sich weigern, ein Handy zu besitzen. Frauen, die Pyjamas mit Disney-Figuren wählen, mögen auch Cupcake-Crème-Frappuccinos. Nacktschläfer sind naturverbunden und generell aufgeschlossen. Bleibt zum Schluss nur noch der Menschenschlag, der sich in Shirt und Unterhose schlafen legt. Vertreter dieser Gattung machen es sich im Leben extrem einfach. Und nun raten Sie mal, in welcher Aufmachung die Autorin dieses Artikels zu Bett geht.