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Diese Bücher sollten Sie im Februar lesen

Literatur & Musik

Diese Bücher sollten Sie im Februar lesen

  • Text: Verena Lugert, Miriam Suter,  Dietrich Roeschmann, Frank Heer; Foto: Unsplash.com

Jeden Monat stellt die annabelle-Kulturredaktion die besten Bücher und Bildbände für Sie zusammen. Lassen Sie sich inspirieren!

Das Jahr ist noch jung und wir erholen uns langsam vom Januarloch. In turbulenten Zeiten wie diesen verkriechen wir uns abends gern auf dem Sofa mit einem guten Buch und versinken in anderen Welten.

Im Februar schmöckern wir am liebsten in einem Bildband über Körperkunst, verschlingen den langersehnten zweiten Teil eines Romans über Frauenfreundschaften und gehen unserem eigenen Alltagsverhalten mit einem Sachbuch auf den Grund. Viel Spass mit unseren Büchertipps!

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1.

Die Geschichte über die Freundschaft zwischen den beiden Neapolitanerinnen Lila und Elena hat schon seit dem ersten Band Kultstatus erreicht und besetzt Spitzenplätze in diversen Beststeller-Listen. Nun erschien der zweite Roman, die beiden Freundinnen sind 16 Jahre alt und machen Erfahrungen mit Eifersucht und Eheproblemen – und gefährlicher Liebe. Eine berührende Geschichte über Selbstbestimmung und den Kampf mit der eigenen Herkunft.

Elena Ferrante: Die Geschichte eines neuen Namens, Suhrkamp Verlag, 624 Seiten, ca. 35 Franken

2.

Vier Männer, die sich am College kennengelernt haben, leben in New York auf engstem Raum zusammen und teilen nicht nur den Alltag miteinander. Im Zentrum steht Jude St. Francis, ein brillanter Charismatiker, der seine Freunde immer tiefer in seine dunkle Welt hineinzieht und die Freundschaft damit auf eine harte Probe stellt. «Ein wenig Leben» erzählt die Geschichte von Freundschaft, Trauma und menschliche Abgründe.

– Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben, Hanser Verlag, 960 Seiten, ca. 40 Franken

3.

Wie hat die Industrialisierung den Alltag der Menschen in Europa verändert? Wie gehen wir heute mit Sorgen und Hoffnungen um? Dieser Frage geht das Sachbuch «Hunger, Rauchen, Ungeziefer» von Manfred Vasold nach. Und erzählt anhand kurzweiliger Geschichten, etwa über das Rauchen oder den Umgang mit lästigem Ungeziefer, mit wissenschaftlicher Präzision von einer Epoche, die noch immer erstaunlich nah ist.

Manfred Vasold: Hunger, Rauchen, Ungeziefer. Franz Steiner Verlag, 424 Seiten, ca. 30 Franken

4.

Einen kleinen rosaroten Elefanten sehen – das ist schlimmer, als im Delirium tremens von weissen Mäusen heimgesucht zu werden. Schoch, der Obdachlose, dem sich der rosa Minielefant, der auch noch im Dunkeln leuchtet, gezeigt hat, beschliesst, noch am selben Tag mit dem Trinken aufzuhören. Als er am nächsten Abend nüchtern wieder in seine Schlafhöhle kommt, ist das Elefäntchen immer noch zugegen. Und es geht ihm nicht gut, dem kleinen, weichen Wunderwesen. Schoch kümmert sich um das herrenlose Tier, dem auch andere auf der Spur sind: Roux, der Wissenschafter mit den dunklen Ambitionen, und Kung, der burmesische Elefantenflüsterer, dem das rosa Elefäntchen heilig ist. Spannender Thriller um ein zauberhaftes Tier.

Martin Suter: Elefant. Diogenes-Verlag, Zürich 2017, 352 Seiten, ca. 32 Franken

5.

Ein aufwühlender Roman nach einer wahren Geschichte: 1898 wird der «intelligenteste Mensch aller Zeiten» geboren: William Sidis war ein Wunderkind, das jeden Rahmen sprengte. Der als Einjähriger 111 Kinos sind in diesem liebevollen Bildband porträtiert, und viele heissen tatsächlich Rex, Roxy und Royal. Finden tut man die schönsten von Delémont bis Romanshorn. Bei den Fotos von Oliver Lang und auch bei den Texten kommt Lust nach Kinoluft auf. So heisst es über das Zürcher Pornokino Roland: «Im Saal bleibt es bis auf das diskrete Kommen und Gehen gespenstisch still.» Sandra Walti/Tina Schmid (Hrsg.): Rex, Roxy, Royal. Eine Reise durch die Schweizer Kinolandschaft. Christoph-Merian-Verlag, 2016, 336 Seiten, ca. 38 Frankendie «New York Times» las, mit sechs zehn Sprachen sprach und als Elfjähriger der Professorenschaft in Harvard seine Theorie der vierten Dimension erklärte. Ein Glückskind? Eher nicht, ein Einzelgänger, der die Menschen nicht ertrug. Der zu sensibel war für diese fehlerhafte Welt. Melancholisch, dicht und grandios erzählt!

Morten Brask: Das perfekte Leben des William Sidis. Verlag Nagel und Kimche, München 2017, 368 Seiten, ca. 32 Franken

6.

111 Kinos sind in diesem liebevollen Bildband porträtiert, und viele heissen tatsächlich Rex, Roxy und Royal. Finden tut man die schönsten von Delémont bis Romanshorn. Bei den Fotos von Oliver Lang und auch bei den Texten kommt Lust nach Kinoluft auf. So heisst es über das Zürcher Pornokino Roland: «Im Saal bleibt es bis auf das diskrete Kommen und Gehen gespenstisch still.»

Sandra Walti/Tina Schmid (Hrsg.): Rex, Roxy, Royal. Eine Reise durch die Schweizer Kinolandschaft. Christoph-Merian-Verlag, 2016, 336 Seiten, ca. 38 Franken

7.

Seit Menschen ihre Hände gebrauchen, ist Kunst nicht ohne Körper denkbar. Mal dient er als Werkzeug, mal als Modell, mal als Material – immer aber sind es seine Spuren in der Kunst, die uns berühren. Ein opulenter Bildband erzählt erstmals die ganze Geschichte dieser fruchtbaren Beziehung – von der 24 000 Jahre alten Venus von Willendorf bis zu den Borderline-Performances einer Marina Abramović.

Phaidon Editors: Kunst und Körper. Phaidon-Verlag, Berlin 2016, 440 Seiten, 78 Franken