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Mädchenschwarm Elyas M’Barek im Interview

Leben

Mädchenschwarm Elyas M’Barek im Interview

  • Interview: Claudia Senn; Fotos: gettyimages.com

Heute geht es ausnahmsweise mal nicht um innere Werte. Den Schauspieler Elyas M’Barek treffen wir aus einem einzigen Grund: Weil er so hübsch ist.

Teenager vergessen zu atmen, wenn sie ihn sehen. Reifere Damen wünschen sich, sie wären noch einmal jung. Und auch die Reporterin nimmt eine fünfstündige Bahnfahrt in Kauf, bloss um zwanzig Minuten mit ihm zu sprechen: Elyas M’Barek (33) – Vater Tunesier, Mutter Österreicherin, aufgewachsen und wohnhaft in München – gilt als der derzeit schönste Schauspieler Deutschlands (dicht gefolgt von Florian David Fitz, der die besseren Filme dreht, aber um innere Werte soll es heute ja nicht gehen).

M’Bareks Metier ist die Klamaukkomödie – prollig, aber mit Herz. Berühmt wurde er mit «Fack ju Göhte», dessen Fortsetzung am 10. September in die Kinos kommt. Wieder spielt M’Barek den Ex-Knacki Zeki Müller, der am Lehrerpult von Problemklasse 10b seine wahre Berufung gefunden hat. Diesmal verfrachtet Lehrer Müller seine «Schwachmaten» ins Klassenlager nach Thailand. Kein Film für Freunde der feingeistigen Kinounterhaltung. Aber macht nichts, dafür ist M’Barek ganz oft in Badehose zu sehen.

annabelle: Die Freundin meiner 14-jährigen Nichte fiel beinah in Ohnmacht, als sie von diesem Interview erfuhr. Diese Art von Reaktion ist Ihnen vertraut, oder?
Elyas M’Barek: Leider, ja. Auf Kinotouren mussten wir sogar schon den Notarzt rufen.

Ist das nicht beängstigend, wenn Mädchen bei Ihrem Anblick das Bewusstsein verlieren?
Absolut, das ist mir total unangenehm. Ich möchte nicht, dass andere Menschen wegen mir in Panik ausbrechen, zu weinen beginnen oder in Ohnmacht fallen. In solchen Momenten würde ich am liebsten alles abbrechen und nachhause fahren.

Na ja, Sie giessen aber auch mächtig Öl ins Feuer: Auf Ihrer Facebook-Seite veröffentlichen Sie regelmässig Oben-ohne-Bilder, mit denen Sie die Liebesglut Ihrer Fans auflodern lassen.
Der Sinn der Sache besteht darin, Dinge zu posten, die eine möglichst grosse Reichweite erzielen, oder? Wenn man sich die Seite genauer ansieht, merkt man, dass das alles mit einem Augenzwinkern gemacht ist, mit viel Selbstironie. Man darf bei mir nichts allzu zu ernst nehmen.

Als Sie ein Werbevideo für «Fack ju Göhte 2» posteten, schrieben Sie dazu: «Wer diesen Teaser liked, darf bei mir im Zelt pennen. (Ich schlafe nackt.)» Schon ziemlich eindeutig.
Das war nicht mal meine Idee, sondern die des Regisseurs. Wir denken uns solche Sachen manchmal auch gemeinsam aus.

Alles bloss Marketingkalkül? Wenn das die Fans wüssten!
Ich fands lustig. Aber ein richtiger Hit ist daraus ja nicht geworden.

Moment mal, bis heute morgen wurde der Teaser über 67 000-mal geliked. Das ist doch Wahnsinn! «Wird ganz schön eng im Zelt», kommentierte eine gewisse Stefi.
Trotzdem, 67 000 sind bestenfalls mittelmässig. Erst ab 100 000 bin ich wirklich zufrieden. Ich habe ja weit über zwei Millionen Facebook-Freunde. Und wenn ich so einen kleinen Hit lande, dann freue ich mich. Das ist keine Arbeit, das ist mein Hobby.

Ich zitiere aus den Kommentaren: «Kann man das auch tausendmal liken?!», «Geil, geil und nochmal geil!!!!!!», «Warum liebt er mich nicht, ich sterbeee!» Im Ernst, diese Teenie-Brunftschreie sind doch nervtötend.
Nein, denn ich weiss natürlich, dass all diese Menschen keineswegs in mich verliebt sind, sondern in ein durch meine Rollen geprägtes Bild von mir, eine öffentliche Person, die sie mit grosser Wahrscheinlichkeit niemals kennen lernen werden. Und ich finde es auch berührend, wie sehr die sich freuen. Wenn ich auf Instagram mal vier Fotos am selben Tag poste, dann schreiben mir die Leute: «Du glaubst gar nicht, wie happy du mich damit gemacht hast, dass ich so viel von dir sehen durfte.» Ist doch schön, wenn man die Leute so einfach glücklich machen kann.

Ist Ihre Social-Media-Präsenz eine Art Tarnkappe? Sie führen Ihren Fans Ihr Sixpack vor, dafür erfährt keiner, was in Ihrem Privatleben so los ist?
Nö. Ich glaube nur mittlerweile ganz gut zu wissen, was die Leute da sehen comwollen. Ich entscheide immer selbst, was ich von mir preisgebe.

Würden Sie zur Abwechslung nicht auch gern mal einen Film drehen, in dem Sie Ihr Hemd anbehalten dürfen?
Im Thriller «Who am I» und in der Komödie «Traumfrauen» hatte ich immer ein T-Shirt an. Aber es stört mich auch nicht, es auszuziehen. Ich nehme das sportlich, ich mag die Herausforderung, mich mal wieder in Form bringen zu müssen.

Ach, Ihr Oberkörper, den sich so viele Frauen als Bildschirmschoner runtergeladen haben, sieht also nicht immer so aus?
Dafür muss ich sechs Monate trainieren. Jeden Tag, mit Diät und allem. Kein Alkohol, keine Kohlehydrate. Klingt anstrengend. Ja, das ist viel Arbeit, aber mir gefällts. In fünf Jahren kann ich das vermutlich nicht mehr machen. Dann schaue ich mir meine Filme an und sage: Ach guck mal, ich war auch mal schlank!

Und dann? Was bleibt von Elyas M’Barek ohne sein legendäres Sixpack?
Dann spiele ich bierbäuchige Familienväter. Ich freue mich schon drauf!

Das ist natürlich reine Koketterie, doch für eine Entgegnung bleibt keine Zeit mehr. Unsere zwanzig Minuten sind um, draussen wartet schon die nächste Journalistin mit vor Aufregung geröteten Apfelbäckchen. Und wie war er so, der schöne Elyas? Nun ja, hübsch, höflich, ohne erkennbare Allüren, ein smarter Interviewprofi, der auch fiese Fragen locker an sich abperlen lässt, und – tut uns leid, wir müssen diese unangenehme Wahrheit leider aussprechen – mit 1.75 Meter recht klein, was seinen Glanz ein wenig schmälert.

Zwei Tage nach dem Gespräch macht er erstmals negative Schlagzeilen: Prügelei mit Til Schweiger nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises! Der medialen Aufregung begegnet M’Barek mit konsequentem Stillschweigen und einem neuen Oben-ohne-Bild auf seiner Facebook-Seite. 174 043 Usern gefällt das.

— Ab 10. September im Kino: «Fack ju Göhte 2» von Bora Dagtekin. Mit Elyas M’Barek, Karoline Herfurth, Katja Riemann u. a.

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