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Treffpunkt Abbot Kinney Boulevard: Street Styles aus L.A.

Stil

Treffpunkt Abbot Kinney Boulevard: Street Styles aus L.A.

  • Text und Fotos: Andrea Monica Hug 

In Los Angeles hat sich unsere Fotografin Andrea Moncia Hug in den Abbot Kinney Boulevard verliebt und die hippen Besucher beim Flanieren fotografiert. Ob Hippie, Künstlerin, Designer oder Coachella-Touristin – dieser Treffpunkt hat es in sich.

Der Abbot Kinney Boulevard wurde nach dem gleichnamigen Visionär und Unternehmer benannt, der die Strasse ursprünglich nach venezischem Vorbild bauen liess. Heute findet man hier eine Reihe von Flagship Stores (TOMS, Caudalie, Happy Socks), hippen Coffeeshops wie das Intelligentsia Coffee, wo man auch mal 30 Minuten Schlange steht für einen Kaffee, sowie zahlreiche Vintageläden. Kein Wunder also, dass man passend zum trendigen Angebot auch stylishe Menschen findet.

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1.

Mathilde ist 28 Jahre alt und kommt aus Paris. Sie ist zu Besuch in L.A. Magst du die Stadt? «I love it!» Wie gefällt dir der Kleiderstil hier? «I love it!» Sie kam extra für das Coachella-Festival hierher. In Frankreich arbeitet sie für eine Hutmarke und findet: «In Paris sind alle so gestresst, hier ist das Leben etwas relaxter.»

2.

«Dieses Hemd trage ich nur in L.A., in San Francisco würde ich nicht so rumlaufen. Hier ist alles etwas farbenfroher», erzählt Papa Anton, der mit seiner Tochter Maikan und der Mama unterwegs ist. Woher kommt es, dass Maikan bereits so chic gekleidet ist? «Das ist die Mama!» lacht Anton, sie designt Kindermode auf Overtheocean.com. Heute trägt die Kleine aber ein Kleid von The Animal’s Observatory. Wie fühlt sich Maikan im Kleid? «Good!» Mag sie es, sich so zu stylen? «Not really!» Fühlst du dich hübsch? «No.» Die Mutter entgegnet, dass die Tochter sehr bescheiden ist.

3.

Allen ist Graphic Designer bei VICE, das Büro ist gleich um die Ecke. Ursprünglich kommt er aus Orange County, Kalifornien. Was trägst du auf dem Kopf? «Ich trage das nur, weil meine asiatischen Verwandten das ständig trugen. Plötzlich sah ich es auf dem Laufsteg, ging zum 1-Dollar-Store und kaufte mir so ein Teil.» Er habe früher in New York gelebt, dort sei der Druck viel grösser, sich chic anzuziehen. Hier könne man das Ganze etwas entspannter angehen.

4.

Amber ist Künstlerin und in New York aufgewachsen. Heute lebt sie in Los Angeles. Ihre Hosen hat sie selbst designt und verschönert. Sie bemalt gerade eine Wand vor einem neuen Store. «Dafür brauche ich wahrscheinlich acht Stunden», sagt sie mir. Welcher Laden sich hinter der Wand versteckt, wisse sie nicht. Später erfahre ich, dass dies eine neue Smashbox-Filiale werden soll – So exciting!

5.

Abby ist Schwangerschaftsbegleiterin mit Spezialgebiet «Holistic Nutritionist specialized in early Childhood Nutrition», kommt aus New York und wohnt seit drei Jahren in L.A. Sie ist im fünften Monat schwanger. «Seit ich in Tokio war, trage ich wieder Sneakers. Früher trug ich nur unbequeme Schuhe.» Wie beschreibt sie den Stil in L.A.? «Farbenfroh, Laid-Back, und man kann den ganzen Tag gleich rumlaufen. In den Sportklamotten vom Vormittag am Abend zum Barbecue – das ist hier völlig normal.»

6.

Lauren ist Fotografin und kommt aus Toronto, lebt in London und ist beruflich für eine Woche hier in L.A. Sie fotografiere für «Mr. Porter» ein Editorial in der Stadt, ihre Bilder sehe man dann in den Social Media. Auf den Stil der Amerikaner angesprochen, weiss sie direkt eine Antwort: «Los Angeles ist mehr bohemian als London.» Man sehe viele Erdtöne oder helle Farben und niemand trage Schwarz. Ihr Kleid ist von Faithful.

7.

Katerina lebt in Hong Kong und ist Mutter von zwei Kindern. Aufgewachsen ist sie in Prag. Auch sie ist für das Coachella-Festival angereist. «Der Kleidungsstil hier ist sehr gechillt.» In Hong Kong gehe es eher darum, welche Markenkleider man trage. Die modische Entspanntheit geniesse sie sehr. Für weitere Fragen reichte es nicht mehr – sie setzt sich kurz darauf in den nächsten Uber.

8.

Abraham ist einer der erfolgreichsten Vintageverkäufer hier in Venice. Ständig werden wir von Kunden unterbrochen. Vor 16 Jahren ist er für eine Frau von Paris nach L.A. gezogen. «An Vintagekleidern mag ich die Persönlichkeit jedes einzelnen Kleidungsstücks. Man trägt nicht, was alle tragen. Das machen nur Hipster. Du hast deinen eigenen Ausdruck, und niemand anderes trägt, was du trägst.» Das Shirt, das er hier gerade trage, sei übrigens bereits 35 Jahre alt.

9.

Noah ist Digital Producer für eine Werbeagentur in Los Angeles. «Ich arbeite viel an alten Motorrädern, daher ist es für mich einfach praktisch, einen Overall zu tragen. Ausserdem trägt sie nicht jeder.» Seine Freundin hat ihn zum Overalltragen bewegt. Wir finden es top!

10.

Amber lebt in L.A. und arbeitet als Tänzerin und Stylistin. Da sie sich für ihre Auftritte immer sehr aufwendig style, dürfe es im Alltag dann doch eher bequem sein. Nach der Frage nach ihrem Stilmotto antwortet sie: «Country, Desert, Witchy! Ich mag grosse Hüte und viele Accessoires.»

11.

Auf die Frage, ob Amber das Hexenimage nicht etwas beleidigend findet, lacht sie laut und sagt: «Nein, das trifft es eigentlich ganz gut!»