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Traumberuf Einkaufen

Stil

Traumberuf Einkaufen

  • Redaktion: Silvia Binggeli

Von Showroom zu Showroom: Mode einkaufen heisst in der Zukunft lesen, sagt Laurence Antiglio, Besitzerin der Boutique Vestibule in Zürich.

«Mode kaufe ich nach zwei Kriterien ein: Die Kollektion muss mir gefallen, sonst kann ich sie nicht überzeugend verkaufen. Und ich möchte sie in Zürich als Einzige anbieten. Oder wenigstens
als Erste.»
 

Angebot

«Als Boutiquebesitzerin bietest du den Labels eine Plattform. Bei gefragten Marken wie Marc by Marc Jacobs bist du trotzdem Bittstellerin. Ob sie dir ihre Kollektionen verkaufen, hängt davon
ab, ob der Schweizer Markt für sie interessant ist, ob sie Boutiquen den Vorzug geben oder Department Stores, ob ihnen der Mix der Labels gefällt und ob dein Budget stimmt. Manchmal hast du Pech, und eine halbe Stunde vor dir fragt ein anderes Schweizer Geschäft an. Man muss also auch schnell genug sein.»
 

Auswahl

«Ich wähle Kleider schnell und intuitiv aus. Ich achte auf die aktuellsten Trends, denn die Kundinnen sind dank Internet und Magazinen sehr gut informiert.»
 

Zeitgeist

«Ich beobachte Menschen auf der Strasse, nicht nur auf Reisen, sondern auch in Zürich. So lerne ich meine Kundin kennen und weiss, wie weit ich mit meinen Stylingvorschlägen gehen kann.»
 

Volumen

«Beim Einkaufen gilt: Je wichtiger das Label, desto grösser das Budget, das du investieren musst. Die Häuser wollen genug Teile verkaufen, um ihre Welt zu repräsentieren. Manche Modehäuser produzieren ihre Kollektionen, bevor die Einkäufer sie gesehen haben. Das bedeutet im Showroom: Es hat, solange es hat.»
 

Orakel

«Ich kaufe die Kollektionen, sechs Monate bevor die Presse darüber berichtet. Ich muss die Trends erahnen. Denn die Fashionmagazine haben nach wie vor einen grossen Einfluss: Die Kundin wird, mit dem Magazin in der Hand, nach bestimmten Teilen fragen.»
 

Showroom

«Er ist der Ort für den wichtigsten Moment für die Modehäuser: den Einkauf. Im Halbstundentakt trudeln die Boutiquebesitzer und Einkäufer von Department Stores im Showroom ein, wo sie die Modelle im Detail anschauen, befühlen und bestellen. Hier und jetzt entscheidet sich, ob ein Label mit einer Kollektion Geld verdienen wird.»
 

Fashionshows

«Die Shows besuche ich, um mich zu inspirieren. Früher bekam ich Stehplätze, nun darf ich sitzen. Das Einkaufen kann sehr einsam sein, da man viele wichtige Entscheidungen allein treffen
muss. Deshalb tausche ich mich an den Schauen gern mit Kollegen und Bloggerinnen aus.»
 

Einkauf

«Die Labels verkaufen ihre Kollektion nicht immer dort, wo ihre Show stattfindet. Marc Jacobs etwa zeigt in New York, aber er verkauft in Mailand: Die Märkte werden auf mehrere Showrooms verteilt. Das macht meinen Reiseplan etwas komplizierter.»
 

Chloé

«Chloé betreibt in Paris einen der grössten Showrooms der Welt: Jedes einzelne Teil gibt es in jeder erdenklichen Farbe.»
 

Margen

«Die Modehäuser geben eine Preisempfehlung für deinen Markt ab. Sie ist nicht zwingend, aber ich halte mich meistens daran. Das ist in meinem Interesse – und vor allem in dem der Kundin: Sie soll nicht durch unterschiedliche Preise verunsichert werden.»
 

Service

«Manchmal kommen Frauen nur zum Anprobieren in den Laden und bestellen dann den Artikel günstiger online. Das ist ärgerlich. Vor allem weil wir etwas bieten, was es online nicht gibt: eine kompetente Stylingberatung.»
 

Reisen

«Ich bin viermal im Jahr, während insgesamt dreier Monate, für den Einkauf unterwegs, vorwiegend in New York und Paris. In Mailand verweile ich nur kurz. Manchmal fahre ich auch nach Berlin. Um Neues zu entdecken, war ich auch schon an Modemessen in Kopenhagen. Letztes Jahr wollte ich nach Tokio. Wegen des Tsunami war das aber nicht möglich.»
 

Schweizer

«Ich stelle an Schweizer Designer dieselben Ansprüche wie an internationale Marken: Die Kollektionen müssen mondän sein, qualitativ hochstehend und pünktlich geliefert werden. Verkauft habe ich unter anderem schon die Labels Ikou Tschüss, Nina van Rooijen, Van Bery und Claudia Zuber.»
 

Sale

«Ich halte mich an seine ursprüngliche Bedeutung: Er findet Ende Saison statt. Aber ich organisiere zwischendurch andere Events, etwa Second-Season-Verkäufe, an denen ich Modelle mit kleinen Fehlern oder aus der letzten Saison günstiger anbiete.»
 

Look

«Meistens trage ich Labels, die ich bei Vestibule verkaufe. Weil das meinen Geschmack widerspiegelt. Aber gegen Ende Saison habe ich dann selbst Lust auf Neues, Lust zu shoppen.»

Die Boutique Vestibule befindet sich an der St.-Peter-Strasse 20 in Zürich und mit dem gesamten Angebot auf www.vestibule.ch

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1.

Bei Maison Olga

2.

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3.

Mit Bloggerin Garance Doré

4.

Show von Phillip Lim

5.

6.

Im Showroom von Chloé

7.

Die Meute lauert

8.

Marc by Marc Jacobs

9.

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