Werbung
Postkarte aus San Diego: Viel Meer ums Green

Stil

Postkarte aus San Diego: Viel Meer ums Green

  • Text: Bea Emmenegger, Fotos: Tommaso Mei

Was tut eine leidenschaftliche Golferin, die obendrein das Meer mag, keine Kostverächterin ist und sich für Kultur interessiert? Sie macht Ferien in San Diego!

Es ist nicht einfach, auf dem berühmtesten Golfplatz San Diegos eine Abschlagszeit zu bekommen. Das Prozedere, das auf der Website von Torrey Pines beschrieben ist, klingt sehr abschreckend. Also werden wir direkt beim Starter vorstellig. Von ihm bekommt man gewöhnlich eine Startzeit (Tee Time), die innerhalb der nächsten dreissig Minuten oder vier Stunden liegt – oder wie in unserem Fall: gar keine Tee Time, weil der Platz voll ist. Stattdessen schauen wir uns in La Jolla um, so was wie die Zürcher Goldküste von San Diego und das Quartier, in dem TorFairways rey Pines liegt, laut «Golf Digest» der beste städtische Golfplatz der USA.

Dann fahren wir weiter nördlich und versuchen es auf einem weiteren Platz der südkalifornischen Küstenstadt. Der Balboa Park Golf Course ist weniger manikürt, aber spannender als Torrey Pines. Und siehe da: 15 Minuten später stehen wir auf dem Rasen. Es geht rauf und runter, die TorFairways (der kurz gemähte Bereich zwischen Abschlag und Grün) sind eng, statt Wasserhindernissen verschlucken natürliche Canyons die verschlagenen Bälle. Beim ersten Flugzeug, das sich über dem Golfplatz gerade auf dem Landeanflug befindet, ziehen wir erschrocken den Kopf ein.

Golf, Natur und Kultur

Ein paar Abschläge entfernt liegt der Namensgeber der Anlage: der Balboa Park, 1868 nahe der heutigen Downtown San Diego eröffnet. Am Wochenende picknickt die halbe Stadt auf den Rasen des Parks mit den tropischen Gärten, Museen und wundersamen Zierbauten. Golf, Natur und Kultur lassen sich auch in der Nachbargemeinde Coronado gut kombinieren. Die städtische Anlage, der Coronado Golf Course (18 Loch), liegt auf einer Halbinsel direkt am Meer, ist topfeben und sieht leichter aus, als sie ist. Für 30 Franken Green Fee beginnt der Spass, vorausgesetzt, man ergattert sich eine Tee Time.

Und für Nichtgolferinnen: Allein das altehrwürdige Hotel Del Coronado, wo «Some Like It Hot» mit Marilyn Monroe gedreht wurde, lohnt den Abstecher. Der (wieder aufgemöbelte) viktorianische Holzpalast der vorletzten Jahrhundertwende hatte seine Blütezeit längst hinter sich, als er für Hollywood zur bezahlbaren Kulisse wurde. Eine Ausstellung in der Lobby zeugt von Aufstieg und Fall der legendären Herberge.

Kürzlich wurde hier dem Profigolfer Davis Love III der Bob Jones Award 2013 verliehen, die höchste Auszeichnung der US Golf Association. Auf der Terrasse des «Del Coronado» schlägt aber nicht nur das Golferherz höher: Die Sun Deck Bar bietet einen Blick über den langen weissen Sandstrand, eine Frozen Margarita erledigt den Rest.

Parkstark

Wer sich in der Stadt die Füsse vertreten will, ist im Balboa Park gut aufgehoben. Zwischen den prächtigen Gartenanlagen ist ein Dutzend Museen angesiedelt. Die meisten Gebäude wurden 1915 für die Panama-Kalifornien- Ausstellung in einer Art Zuckerbäckerstil gebaut. Hundert Kilometer Wanderund Velowege führen durch die Canyons. Wunderbar zum Umherstreifen ist auch der Safari Park in Escondido, eine knappe Stunde von Downtown San Diego entfernt. Hier ziehen Gorillas, Elefanten, Geparden und Co. durchs weitläufige Gelände oder dösen im Schatten.

www.balboapark.org
www.sdzsafaripark.org, Einzeleintritt ca. 45 Franken

Kleiner Star

Kein Lokal in der Stadt serviert bessere Margaritas als die Small Bar – mit frisch gepressten Limes und Grand Marnier. Daher die vielen Stammgäste, mit denen man leicht ins Gespräch kommt.

— 4628 Park Boulevard, University Heights, www.smallbarsd.com

Hauptsache live

Po

Livemusik tönt von überall her in San Diego, das lokale Wochenblatt «San Diego Reader» listet alle Konzerte und Venues auf – etwa The Casbah, einen kleinen Musikclub, wo schon Nirvana dem Durchbruch entgegenrockten.

— 2501 Kettner Boulevard, www.casbahmusic.com

Sweet

Feinste Patisserien, familiäres Ambiente: Das bietet das kubanische Café Azúcar.

— 4820 Newport Avenue, Ocean Beach. www.iloveazucar. com

Blaues Wunder

Fisch gibts als Sandwich. Bier und Wein kommen im Plastikbecher. Aber: Frischer und preiswerter als im «Blue Water Seafood» findet man Fisch wohl nirgends in San Diego!

— 3667 India Street, Mission Hill, www.bluewaterseafoodsandiego.com

Shop, watch, eat

Die Fashion Valley Mall ist San Diegos grösstes Shoppingcenter. Hier gibts Mode von H&M bis Gucci, ein Kino mit 18 Sälen und etliche Restaurants, darunter die Boudin Bakery mit grossartigen Sandwichs. — 7007 Friars Road, www.simon.com/mall/fashion-valley

Werbung

1.

San Diego hats: Tolle Golfplätze, tolle Strände (zum Beispiel La Jolla Cove).

2.

Nahe von Downtown und Park: Der Balboa Golf Course.

3.

Das legendäre Hotel Del Coronado vermietet auch private Beach Villas, DZ ab 480 Fr..

4.

Mission Beach: Very nice zum Flanieren, very cool zum Surfen.