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So weit die Füsse tragen: Hôtel de la Chaux-d’Abel in La Ferrière BE

Stil

So weit die Füsse tragen: Hôtel de la Chaux-d’Abel in La Ferrière BE

  • Redaktion: Frank Heer; Fotos: Ornella Cacace

annabelle-Praktikantin Annik Hosmann fühlt sich nach drei Tagen jurassischer Ruhe im Hôtel de la Chaux-d’Abel entspannter als nach zwei Wochen Ferien auf Wolke sieben!

Stattlich steht es da im Nirgendwo des Berner Jura, das alte Gutshaus, das einst dem Schokoladenfabrikanten Richard Sprüngli gehörte. Als wir die Haustür öffnen, springt uns ein Hund entgegen, ein Paar begibt sich mit Schneeschuhen unter dem Arm nach draussen. Ausserdem werden wir von viel Holz und Wärme empfangen: Das Haus aus dem Jahr 1857 ist nur sanft renoviert worden, die Zimmer sind einfach, aber charmant.

Anders als Sprüngli sind wir nicht hier, um zu reiten, sondern um … Ja, wozu eigentlich? Denn rund um das Hôtel de la Chaux-d’Abel gibt es bis auf ein paar Bäume und einige Bauernhöfe nichts. Die Loipe führt direkt am Eingang des Hotels vorbei, das gut gemeinte Angebot, die Ski des Hauses auszuprobieren, lehnen wir als Langlauflaien aber in weiser Voraussicht ab. Schliesslich wollen wir die Tage nicht im Spital verbringen. Also tun wir das Naheliegendste und laufen los. Und schon nach kurzer Zeit offenbart auch die Region ihre urchige Seite. Auf den ausgedehnten Spaziergängen winkt uns ein Bauer, die Pferde in der Koppel heben den Kopf und wollen gestreichelt werden, und als wir quer über ein schneebedecktes Feld stapfen, hält ein Auto auf der Landstrasse an, der Fahrer ruft uns zu, ob alles okay sei. Dem ist so, denn die Ruhe der Freiberge hat uns mittlerweile so eingelullt, dass wir schweigend nebeneinander hergehen. Quengelnde Kinder am Skilift und überfüllte Bergbeizen sind hier weit weg. Dafür rumpelt im Speisesaal der Kachelofen, unter den Gästen grüsst man sich. Serviert werden einfache und Frankenfrisch zubereitete Gerichte mit Zutaten aus der Region. Den feinen Duft des Schmorbratens haben wir bereits am Nachmittag wahrgenommen, und genauso schmackhaft ist er auch. Zum Dessert gibt es hausgemachte Meringues mit Rahm. Nach so viel deftigem Essen beschliessen wir, unserer neuen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Dick eingepackt spazieren wir durch die kalte Nacht und bewundern den Sternenhimmel. Nach drei Tagen Jura fühlen wir uns entspannter als nach zwei Wochen Ferien auf Wolke sieben. Und das Zurückdenken an das Käsebuffet und die jurassische Ruhe hilft, Grossstadthektik und graue Nebeldecke ein wenig gelassener zu sehen.

– La Chaux-d’Abel 88, La Ferrière, Tel. 032 961 11 52, www.hotellachauxdabel.ch, DZ mit Frühstück ab 130 Franken

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Im Skatingschritt an den gedeckten Tisch: Die Loipe führt direkt am Hotel vorbei

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