Werbung
Handy im Test: Nokia N9

Stil

Handy im Test: Nokia N9

  • Text: Florina Schwander

Nicht ohne mein Smartphone. Welches Handy kann was? Welches Betriebssystem ist am einfachsten, wo muss man swipen, wo tippen und wo drücken? annabelle testet verschiedene Smartphones. Diesmal im Digitaltest: das neue Nokia N9.

Mein erster Eindruck ist «Wow, das würde ich prompt gegen mein iPhone eintauschen». Rein äusserlich ist es Liebe auf den ersten Blick: Das Nokia N9 in schlichtem Schwarz gefällt mir sehr. Es ist relativ gross, wie sich das für ein Smartphone gehört meines Erachtens nach, und liegt gut in der Hand.

Schon beim Einschalten allerdings hapert es dann bei mir, und ich übergebe das Gerät meinem Testkollegen. Mein Freund ist mein Partner in Möchtegern-Nerd-Crime, und morgens ist es für uns beide völlig normal, nach dem ersten Kuss bald einmal zum Handy zu greifen. Mit geübten Fingern stellt er das Nokia N9 an und fühlt schon mal vor. Fühlen ist hierbei das richtige Wort, denn beim neusten Gerät der finnischen Firma Nokia läuft alles auf eine Fingerbewegung hinaus, den sogenannten Swipe, also eine Art wischen.

Nokia N9: Drückst du noch, oder swipest du schon?

Auf einem ersten Home-Screen sind alle verfügbaren Anwendungen aufgelistet. Beliebte Apps wie Facebook oder Skype sind schon installiert. (Hier sei auch gleich angemerkt, dass der App Store fürs Nokia N9 relativ dünn besetzt ist. Whatsapp zum Beispiel suche ich vergebens … ).

Doch weiter gehts: Mit einem Wisch gelangt man zum zweiten Screen, der einem eine Übersicht aller geöffneten Anwendungen zeigt. Zurück gelangt man mit einem Wisch in die andere Richtung – das muss ich mir erst mal merken. Auf einer dritten Ansicht dann sieht man den Nachrichten-Stream mit den verpassten Anrufen oder Updates von Facebook, beispielsweise. Für mich gewöhnungsbedürftig, das Hin- und Herwischen ganz ohne Home-Button, doch ich bin schliesslich auch ein Apple-Kind und müsste mich noch etwas länger als die Testphase ins Linux-basierte Betriebssystem MeeGo des Nokia N9 einarbeiten können. Nett finde ich allerdings auf Anhieb kleine Spielereien aus dem Pressetext: So reicht es morgens beispielsweise, das Handy nach dem ersten Wecker einfach umzudrehen. So wird ein Snooze von zehn Minuten aktiviert. Das gefällt mir sehr.

Mein Liebster lässt sich etwas weniger schnell von Oberflächlichkeiten und herzigen Spielereien verführen und testet als grosser Android-Fan und gleichzeitiger Apple-Zweifler weiter. Ihm gefällt die Kamera mit acht Megapixeln, und im selben Moment erhalte ich auch schon einen simulierten Anruf mit der zweiten Kamera für Video Calls. «Siehst du mich, Chérie?» Schnell swipet er mich wieder weg und bewegt den Finger hin und her auf dem Screen. Vielleicht sollte ich ihn morgens einmal das Crèmerouge auf meinen Wangen verteilen lassen, er scheint eine gute Linienführung zu haben. Doch ich schweife ab.

Das Nokia N9 im Test: Reichen schön und nett?

Zurück zum Testgerät, ist allerdings genau das Abschweifen unser Verdikt: Das elegante Smartphone hat uns zu wenig in seinen Bann gezogen. Das Nokia N9 ist ein schönes, solides Handy mit einem bewährten Betriebssystem, das besonders in der Schweiz einige Anhänger hat. Wir sind jedoch beide anderes gewöhnt und rein nur aufgrund des schönen Äusseren würden wir uns beide nicht zu einem Smartphone-Wechsel bewegen lassen.



Das Smartphone Nokia N9 ist seit Oktober 2011 zu einem unverbindlichen Richtpreis von 748 Franken (16GB) und 848 Franken (64GB) erhältlich. Das Nokia N9 gibt es in knalligem Magenta, strahlendem Cyan oder klassischem Schwarz.

Übrigens: Anfang 2012 bringt Nokia ein weiteres Smartphone auf den Markt, welches vor allem für Windows-User interessant sein könnte: Das finnische Handyunternehmen bezeichnet das Nokia Lumia 800 gewagt als erstes Windows-Phone. Erste Informationen finden Sie hier: www.nokia.ch.