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Ein auffallend unauffälliges Auto: Lisa Feldmann testet den neue Subaru XV.

Leben

Ein auffallend unauffälliges Auto: Lisa Feldmann testet den neue Subaru XV.

  • Text: Lisa Feldmann; Foto: Christine Benz

Auf den Spuren Robert De Niros: annabelle-Chefredaktorin Lisa Feldmann im neuen Subaru XV.

Dieses Auto wollte ich wegen Robert De Niro kennen lernen. Der warb nämlich eine Zeit lang für Subaru im Internet mit seinem bösesten Grinsen und den Worten: «I used to drive a legend, now I love to drive a legacy», oder so ähnlich. Und meinte damit, dass ausgerechnet einer wie er, der in der Rolle eines kaputten New Yoker Taxi Drivers berühmt wurde, nun lieber gemütlich in einer geräumigen Familienkutsche herumbummelt.

Aber kaum sass ich in meinem Subaru XV Swiss two, bekam ich auch schon eine Busse! Auf der Autobahn! Dabei – De Niro hin oder her – hatte meine beste Freundin den Verdacht geäussert, dass es diese Marke gar nicht ohne eingebauten Kindersitz gebe, will sagen: Als Image trägt der Subaru schwer daran, dass vor allem Soccer Mums ihn schätzen, eben jene Mütter, die ihre Kinder den halben Tag von Schule zu Fussballfeld zu Blockflöten-Unterricht chauffieren.

Ach ja, und dann noch die Bauern, und nicht nur die, die via Fernsehen eine Frau suchen. Fahren Sie einmal durchs Berner Oberland – Sie werden sehen: In jedem noch so kleinen Ort gibt es eine Subaru-Vertretung.

Mein Modell wurde in Tangerine Orange Pearl angeliefert, eine Chance, sich unauffällig damit nachhause zu schleichen, gab es also schon einmal nicht. Ich beschloss die Flucht nach vorn und verabredete mich mit eben jener schicken, urbanen, Zweisitzer-fahrenden Single-Freundin in einer hippen Bar am See und musste feststellen: Auf dem Parkplatz machten wir trotz hoher Porsche-Cayenne-Dichte eine prima Figur. So, als kämen wir direkt aus Tokio angeflogen, und alle anderen seien mit einem Dampfer über den Teich getuckert.

Sitzkomfort, Technik, Ausstattung sind ordentlich, unaufdringlich funktional, nichts stört das Auge. Das 6-Gang-Schaltgetriebe fährt sich geschmeidig, was auch ein Nachteil sein kann (siehe oben!). Vor allem aber gefällt mir das Understatement, das dieses Auto ausstrahlt – ähnlich wie früher bei unserem Saab, der ganz klar die Message vor sich hertrug: Achtung, hier kommt eine Intellektuellen-Familie!

Mindestens einer der Eltern ist Akademiker, sie stehen für Inhalte, nicht für banale Äusserlichkeiten, und besitzen ein Auto vor allem, um es vollzurauchen. Ein Kratzer am Heck und ein fehlendes Blinklicht vervollständigen die Erscheinung – die Insassen tragen ja auch Jeans, nach denen sie lange in einem versteckten Laden in Brooklyn suchen mussten.

So ähnlich fühle ich mich jetzt auch in meinem Subaru. Privat würde ich mich wohl eher für die Farbe Dark Grey Metallic entscheiden, aber sonst bin ich rundum zufrieden. Und Taxi fahren kann man schliesslich in dreissig Jahren immer noch.

Modell: Subaru XV 2.0i AWD Swiss two CVT
Motor: Subaru Boxer, Vierzylinder
Fahrleistung: 150 PS, von 0 auf 100 km/h in 10.5 s
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
Masse: Länge 4.5 m, Breite 1.8 m, Höhe 1.6 m
Leergewicht: 1425 kg
Kofferraumvolumen: 380 l
CO2-Emissionen: 160 g/km
Energieeffizienzklasse: D
Verbrauch: 6.9 l / 100 km
Preis: ab 25 900 Fr.
Infos: www.subaru.ch