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Mein kleiner grauer Cactus: Der Citroën C4 Cactus im Test

Leben

Mein kleiner grauer Cactus: Der Citroën C4 Cactus im Test

  • Text: Olivia Goricanec; Foto: Flavio Leone

Den neuen Citroën hatte sich annabelle-Beautyredaktorin Olivia Goricanec stachliger vorgestellt.

Kakteen gehören nicht zu meinen Lieblingspflanzen. Sie sind voller Dornen, wachsen extrem langsam, blühen – wenn überhaupt – selten und sehen meist etwas skurril aus. Ähnlich eigenwillig wie ein Kaktus präsentiert sich auch der neue Citroën, der – ganz programmatisch – den Namen C4 Cactus trägt. Auch er ist irgendwie … anders.

Während das Design mit seinen schmalen Tagfahrlichtern von vorne noch an den Evoque von Range Rover erinnert und von hinten an den Porsche Cayenne (ähnlich ausgeprägtes Füdli), bleibt man bei den Seitentüren des Cactus stutzig stehen. Wofür sollen bitteschön diese an Legosteine erinnernden Paneele sein? Aus den Unterlagen entnehme ich, dass es mit Plastik überzogene Luftpolster sind. Die sogenannten Airbumps können in vier verschiedenen Farben geordert werden und sollen vor fiesen Parkplatzremplern und peinlichen Manöverschäden schützen. Weshalb gerade mir dieses Modell zum Testen angeboten wurde, ist mir schleierhaft.

Anfänglich etwas voreingenommen – nicht zuletzt des Namens wegen –, fahre ich mit dem Cactus Richtung Luzern. Und siehe da, der kleine Crossover fährt sich überhaupt nicht widerborstig, sondern straff und sportlich. Die bequemen Sitze geben guten Seitenhalt, das leicht getönte Glasdach taucht den Innenraum in ein angenehmes Licht, und der Klang der Musikanlage kann mit der Stereoanlage jedes Luxusschlittens locker mithalten. Positiv angetan, geniesse ich die Fahrt und trete zwischen den einzelnen – mir bekannten – Radarkästen auf der Autobahn auch mal etwas stärker aufs Gaspedal des kuriosen Franzosen.

In Kriens LU will ich ein Paar rote Ski aus zweiter Hand abholen. Nach fast 15-jähriger Abstinenz habe ich nämlich beschlossen, mich diesen Winter wieder auf die Piste zu schwingen. Euphorisch öffne ich die Heckklappe und stelle mit Bedauern fest: Die Rückbank hat keine Ski-Durchreiche-Öffnung. Und ich dachte, Frankreich sei auch eine Skination! Dank ihrer Kürze und des recht grosszügigen Innenraums finden meine neu erstandenen Carver zum Glück auch so Platz im Fond.

Auf dem Rückweg nach Zürich nehme ich das Innere des C4 Cactus genauer unter die Lupe. Auch hier: alles irgendwie … anders. Während die meisten Autohersteller den Innenraum primär symmetrisch konzipieren, hat es im Cactus: links ein Gebläse, rechts keins, vorne Fensterheber, hinten lediglich einen Klappverschluss. Ebenso atypisch: Statt eines üblichen Armaturenbretts findet man eine sehr spartanische Geschwindigkeitsanzeige und daneben einen 7-Zoll-Touchscreen für alle zentralen Funktionen, der wie ein aufgesetztes Tablet wirkt.

Zurück in Zürich, stelle ich fest, dass mein kleiner Hai-grauer Cactus bezüglich Verbrauch fast so genügsam ist wie ein Kaktus. Und dass er selbst in fortgeschrittener Dämmerung noch die Blicke auf sich zieht. Ob wegen meiner Ski im Fond mitten im August oder seines Aussehens wegen, diese Frage blieb ungeklärt.

Modell: Citroën C4 Cactus BlueHDi 100
Motor: 1.6-Liter Diesel
Fahrleistung: 100 PS, von 0 auf 100 km/h in 10.7 s
Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h
Masse: Länge 4.16 m, Breite 1.73 m, Höhe 1.53 m
Leergewicht: 1130–1262 kg
Kofferraumvolumen: 358 l
CO2-Emission: 89 g/km
Verbrauch: 3.4 l/100 km
Energieeffizienzklasse: A
Preis: ab 18 150 Fr.
Infos: www.citroen.ch

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