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Nur fliegen ist schöner: Der Nissan Qashqai im Autotest

Leben

Nur fliegen ist schöner: Der Nissan Qashqai im Autotest

  • Text: Denise Alt; Foto: Joan Minder

Testerin Denise Alt verzichtete für den Nissan Qashqai auf ihr liebstes Hobby.

Weiss, genauer gesagt perlmuttweiss, steht er da und wartet darauf, zwei Wochen mit mir zu verbringen. Mit mir, die grosse Autos liebt, seien sie für die Stadt auch noch so ungeeignet – und doch schlucke ich erst mal leer: Er kommt mir nicht gross, sondern riesig vor, der neue Nissan Qashqai. Aber auch cool, mit seiner dicken Schnauze, dem edlen Design und den grossen Rädern.

Flugs meine Siebensachen gepackt, in den Kofferraum damit und ab auf die Autobahn, Richtung Berge, meinem Hobby frönen. Im ersten Tunnel nehme ich überrascht die blinkenden Lämpchen an den Seitenspiegeln zur Kenntnis, die mir rechts und links anzeigen, wenn sich ein Auto von hinten nähert. Dann staune ich über die Verkehrsschilderkennung, die mir kundtut, was für eine Geschwindigkeit ich fahren darf. Okay, verstanden – also raus an der nächsten Tankstelle und erstmal die Gebrauchsanweisung studieren. Habe ich natürlich nicht gemacht vorher. Denn fahren tun sie ja alle, dachte ich, auch einfach so.

Wieder zurück auf der Autobahn stelle ich fest, dass es da noch deutlich grössere SUVs gibt auf der Strasse. Und viele davon überholen mich auffallend langsam. Vielleicht, weil ihre Fahrer noch den einen oder anderen Blick auf meinen Qashqai werfen möchten? Auf meinen ganz privaten Bodyguard der Strasse, der keine anderen Autos zu nahe an mich heranlässt, der mich auffordert, einen Kaffee zu trinken, wenn er merkt, dass ich müde werde, und der zuverlässig piepst, wenn ich parkieren möchte oder einen Fussgänger übersehen könnte.

Ich habs dann gelassen, das mit dem Gleitschirmfliegen, meinem Hobby. Ich hatte zu viel Spass beim Fahren und begab mich angesichts des tollen Wetters lieber auf Sightseeingtour durch die Schweiz. Ich, die es gewöhnlich immer eilig hat, auf den nächsten Berg zu kommen, verfiel dem Cruisen, dem gemütlichen Fahrstil derer, die es nicht nötig haben zu hetzen. Nicht, dass der Nissan nicht auch anders könnte. Zwischendurch drückte ich kräftig aufs Gaspedal (ich darf ja, ich teste). Agil ist er, liegt gut auf der Strasse und hat doch ordentlich Power, der Qashqai.

Meine Fahrt führte an diesem Tag bis hinauf auf den Gotthard, rechtzeitig zum Abendrot und zu einem entspannten Spaziergang. Zurück gings in der Dunkelheit – auch egal, denn mein Bodyguard und sein Safety Shield Package hielten jederzeit ihre schützenden Hände über mich. Ob man all diesen Sicherheitsfirlefanz wirklich braucht, bleibt jedem selber überlassen. Stören jedenfalls tut das Überwachungssystem nicht, weil es, gut und übersichtlich verpackt, nicht vom Fahren ablenkt.

Kurz und gut: Der Qashqai hat ordentlich Eindruck bei mir hinterlassen – und zurückgeben fiel mir schwer.

Modell: Nissan Qashqai 1.6 dCi 4×4
Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel
Leistung: 130 PS, von 0 auf 100 km/h in 10.5 s
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Masse: Länge 4.38 m Breite 1.81 m Höhe 1.60 m
Kofferraumvolumen: 430–1585 l
Leergewicht: 1518 kg
Verbrauch: 4.9 l/100 km
CO2-Emissionen: 129 g/km
Energieeffizienzklasse: B
Preis: ab 24 790 Franken
Infos: www.nissan.ch

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