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«Nicht perfekt ist in Ordnung»

Leben

«Nicht perfekt ist in Ordnung»

  • Interview: Tanja Ursoleo

Jeanne Damas startet gerade durch als Model, Schriftstellerin, Schauspielerin und Unternehmerin. Das Pariser It-Girl ist auf dem besten Weg, ihre etablierten Pendants wie Inès de la Fressange oder Caroline de Maigret vom Stil-Olymp zu drängen.

annabelle.ch: Jeanne Damas, welches sind Ihre typischen pariser Gewohnheiten oder Rituale in Ihrem Alltag?
JEANNE DAMAS: Ich bin viel zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs. Ich gehe mehrmals pro Woche allein ins Kino. Ausserdem gehe ich regelmässig auf den Markt in meinem Quartier, dem 11. Arrondissement, und trinke gern einen Kaffee mit den Händlern.

Wenn Sie auf Reisen sind, was fehlt Ihnen am meisten?
Die allgegenwärtige Kultur, die Terrassen, das Essen und der gute Wein.

Wie würden Sie die Pariserin und ihr Lebensgefühl definieren?
Die Stadt Paris allein ist ja schon ein Mythos, ich liebe diese Stadt und kann mir nicht vorstellen, woanders dauerhaft zu leben. Hier herrscht eine gewisse Langsamkeit, die es in London oder New York nicht gibt, hier nehmen wir uns die Zeit – die Zeit zum Leben. Die Pariserin hat einen gewissen Bohemian-Lifestyle. Sie ist nicht ständig damit beschäftigt, perfekt auszusehen. Nicht perfekt ist in Ordnung – man kann von «effortless Beauty», also natürlicher Schönheit sprechen. Sie ist eine Frau, die das Leben in vollen Zügen geniesst, ausgeht, Freunde trifft, tanzt und gern isst.

Wer verkörpert für Sie die Pariserin schlechthin?
Catherine Deneuve und Isabelle Adjani.

Haben Sie auch schlechte Angewohnheiten als Pariserin?
Rauchen, auch wenn ich wenig rauche und nur abends. Das Apéro-Ritual unter Freunden mehrmals in der Woche.

Und die Guten?
Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche. 

Was macht Sie zur Pariserin?
Ich bin in Paris geboren, habe immer in Paris gelebt und fühle mich als Pariserin. Wenn ich auf Reisen bin, kann ich es kaum erwarten, wieder nach Paris zurückzukehren. Hier ist mein Zuhause.

Wo können Sie sich in der Metropole entspannen?
Im Parc des Buttes-Chaumont: Hier fühlt man sich ein bisschen wie auf dem Land. Oder ich gehe ins Kino und sehe mir einen tollen Film an. 

Was bringt Sie morgens aus dem Bett?
Ich bin ein Morgenmensch! Ich liebe es, früh aufzustehen, diesen Moment zu geniessen und mir Zeit zu nehmen, um im Bett meinen Kaffee zu trinken und zu lesen.

Schlemmen Sie gern?
Ich esse ausschliesslich und ausreichend während der Hauptmahlzeiten. Ich esse nie zwischendurch, nicht mal einen Apfel und abends verzichte ich konsequent auf Dessert.

Und worauf können Sie nicht verzichten?
Auf ein gutes Glas Rotwein.

Wie beschreiben Sie Ihren persönlichen Stil?
Ich kleide mich so einfach wie möglich: ein Pullover, am liebsten aus Kaschmir von Nathalie Dumeix, Jeans, Boots und ein Caban im Winter. Im Sommer trage ich meistens ein Wickelkleid oder eine Bluse mit einer High-Waist-Shorts aus meiner eigenen Kollektion Rouje. Dabei trage ich immer Lippenstift.

Ihr Label heisst Rouje, woher kommt dieser Name?
Ich habe nach einem Namen gesucht, der nicht wie ein Modeklischee klingt. Ausserdem möchte ich unter diesem Namen auch andere Aktivitäten, Projekte oder Produkte entwickeln, deshalb durfte der Name auch nicht ausschliesslich an mich gebunden sein. Französisch ausgesprochen klingt der Name wie Rouge, die Farbe Rot. Da ich immer roten Lippenstift trage und dies mein Markenzeichen ist, passt das gut. 

Wo kleiden Sie sich sonst noch ein?
Bei A.P.C, Sonia Rykiel, Vanessa Seward, Saint Laurent Vintage, Courrèges und Valentino. 

Jeanne Damas mit unserer Korrespondentin Tanja Ursoleo in Paris

 

annabelle-Pariskorrespondentin Tanja Ursoleo berichtet für uns regelmässig über das, was die typische Pariserin ausmacht. In ihrem Lifestyleblog Missindustrious.ch lesen Sie weitere spannende Interviews und Backstage-Reports aus der Welt der Mode. 

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