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Interview mit Miss Schweiz Laetitia Guarino

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Interview mit Miss Schweiz Laetitia Guarino

  • Interview: Stefanie Rigutto; Fotos: Thomas Buchwalder

Bei allem Respekt für die innere Schönheit: Hier gehts allein um äussere Vorzüge. Oder doch um mehr? Ein Gespräch mit Laetitia Guarino (22), amtierende Miss Schweiz und – dies jetzt mal nur nebenbei – Medizinstudentin.

annabelle: Laetitia Guarino, was nervt Sie mehr, wenn Sie morgens in den Spiegel schauen: ein frisch aufkeimender Pickel oder dunkle Augenringe?
Laetitia Guarino: Natürlich der Pickel! Augenringe deckt man leicht mit Make-up ab, aber einen Pickel optisch verschwinden zu lassen, das ist schwierig.

Was kann Make-up – was nicht?
Man weiss, dass sich die meisten Frauen schöner fühlen, wenn sie sich schminken – das gilt auch für mich. Und wer sich schöner fühlt, ist automatisch auch schöner! Insofern ist Make-up also schon wichtig, aber zu viel davon deckt nicht nur die Augenringe ab, sondern auch die Persönlichkeit.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Körper?
Meine Augen. Sie sind braun, sie sind normal, aber mir gefallen sie. Geht es nicht genau darum bei der Schönheit: Im Banalen das Aussergewöhnliche zu entdecken?

Was würden Sie an Ihrem Körper ändern, wenn Sie könnten?
Die Nase.

Sie haben eine süsse Stupsnase – wo liegt das Problem?
Vorn an der Spitze geht sie leicht nach oben, das mag ich nicht. Als Kind habe ich mir vor dem Schlafengehen oft ein Kleberli über die Nase gemacht, damit sie flacher wird. (lacht)

Wann ist für Sie eine Frau schön?
Wenn sie es nicht weiss. Meine Mutter ist so ein Beispiel. Sie liebt das Leben, lacht oft und gern, mag gutes Essen und trägt wenig Make-up. Sie hat keine Ahnung, wie wunderschön sie ist – und genau das macht sie noch viel schöner.

Wie wichtig ist der Busen für die Schönheit einer Frau?
Wichtig und unwichtig zugleich. Ich meine, eine Frau mit sehr kleinen oder sehr grossen Brüsten, die sich wohl in ihrem Körper fühlt, ist trotzdem schön, auch wenn ihre Oberweite nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.

Apropos Busen: Was für einen BH tragen Sie?
Einen mit Spitzen. Ich mag Spitzen. Spitzen sind sinnlich. Auch wenn keiner den BH sieht, so trägt er dennoch dazu bei, dass ich mich schöner und sexy fühle.

Soll ein BH nur stützen? Oder auch pushen?
Ein bisschen pushen ist doch gut, nicht? (lacht)

Was ist mit dem Bauch? Kürzlich gabs den Trend, dass Frauen ihr Sixpack fotografierten und auf Instagram stellten.
Der Bauch ist mir schon wichtig. Ich mache jeden Tag 150 Rumpfbeugen, zusammen mit meinem Freund. Ein Sixpack habe ich trotzdem nicht, dafür esse ich viel zu gern.

Und was ist eigentlich mit den Haaren?
Die richtige Frisur finde ich essenziell. Sie ist Ausdruck der Persönlichkeit. Nach ein paar Monaten als Miss Schweiz wollte ich einen neuen Look. Gemeinsam mit den Experten von L’Oréal – dem Hauptsponsor der Miss-Schweiz-Wahl – habe ich entschieden, die Haare auf Schulterlänge zu kürzen und sie meiner natürlichen Haarfarbe anzugleichen. Nun fühle ich mich viel weiblicher und reifer. Da sehen Sie, was die richtige Frisur alles kann!

Kate Moss sagte: «Nichts fühlt sich so gut an wie dünn sein.»
Ein doofer Spruch. Ich finde Monica Bellucci eine der schönsten Frauen überhaupt – gerade weil sie Kurven hat. Leider essen viele junge Frauen und Männer längst nicht mehr normal. Hungern und sich von Proteinshakes zu ernähren, ist zu einer Mode geworden. Dabei ist das Leben doch zum Geniessen da! Wo bleibt der Spass, wenn man am See kein Glace mehr schlecken kann?

Die meisten Frauen haben ein verkrampftes Verhältnis zu ihren Füssen – einige tragen aus Prinzip keine Sandalen, weil sie ihre Füsse so hässlich finden. Wie stehen Sie zu Ihren Füssen?
Also, ich liebe Sandalen! (lacht) Ich finde meine Füsse auch nicht sonderlich schön, sie sind absoluter Durchschnitt, aber ich würde deswegen nie auf schöne Sandalen verzichten.

Wie ruiniert man sich am schnellsten die Schönheit?
Wenn man sich zu viel mit ihr beschäftigt. Wenn sich das ganze Leben nur noch ums Aussehen dreht, kommt es selten gut.