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Tarzan und ich: Ron Ely, der Serien-Tarzan

Leben

Tarzan und ich: Ron Ely, der Serien-Tarzan

  • Text: Frank Heer; Fotos: Tomo Muscionico

Unser Autor wusste schon als Erstklässler, was er werden wollte: Tarzan. Daraus wurde dann nichts, und das ist gut so – wie ihm klar wurde, als er seinen einstigen Helden in Kalifornien besuchte, Serien-Tarzan Ron Ely.

Tarzan tritt auf die Veranda und winkt. In Opajeans und einem hellen Hemd, das im Hosenbund steckt. Pilotenbrille, weisser Scheitel, weisse Tennisschuhe. Noch immer hat er dieses Lächeln, das früher mal die halbe Miete war. Die andere Hälfte war sein Körper: 193 Zentimeter, schmale Hüften, Bauch wie ein Brett, Schrank von einem Brustkorb. Er streckt die Hand aus, sie ist gross und warm und weich.

Vor dem Haus blitzt ein schwarzer Chevy-Truck in der Sonne, älteres Model, Gebrauchsspuren, staubig. «How are you, Frank», sagt Tarzan, der im richtigen Leben Ron Ely heisst. Er klingt wie ein Radiosprecher im öffentlich-rechtlichen Programm und wirkt auch mit 75 noch sehr athletisch. Ron führt uns ins Haus. Grasgrüner Spannteppich, schweres Mobiliar und Öllandschaften in falschen Rokokorahmen. Konzertflügel, Familienfotos, Sportpokale. Eine gigantische Polstergruppe Jahrgang (zirka) 1985. Aus unsichtbaren Speakern tröpfelt Smooth Jazz.

Man sagt, was uns treibt, sind die Träume von einem Leben, das wir nie leben werden. Nur Kinder erfüllen sich auch unmögliche Träume. Den kleinen Garten unseres Zweifamilienhauses verwandelte ich in einen Dschungel. Aus der Birke wurde ein Mahagoniriese, aus dem Zierapfelbaum eine Schlingpflanze. Ich knüpfte Seile an Äste und schwang mich über den Rasen, der in Wirklichkeit ein blubbernder Teich voller Krokodile war. Ich stellte mich in der Unterhose vor den Spiegel, dünn wie ein Aal, und drückte mit dem Daumen meine Muckis nach oben, bevor ich mich mit wildem Gejodel vom Garagendach ins Blumenbeet stürzte. Als mich in der ersten Klasse meine Lehrerin fragte, was ich einmal werden wollte, gab es nur eine Antwort: Tarzan.

Vierzig Jahre später sitze ich in seinem Garten. Der Blick fällt über einen blau gekachelten Pool, karge Bepflanzung, pflegeleichte Hecke, angedörrter Rasen, abgedeckte Autos, Tennisplatz. In Ron Elys Pilotenbrille spiegelt sich eine Palme. Ihre Krone schwebt über dem eingeschossigen Wohnhaus, kalifornischer Ranch-Stil, geräumig, aber nicht protzig. Ich habe eine Flasche kalifornischen Pinot noir mitgebracht, Tarzan schlendert ins Wohnzimmer, um Gläser zu holen.

Ronald Pierce Ely war der 15. Tarzan der Filmgeschichte. Nicht ganz so berühmt wie Johnny Weissmüller oder Lex Barker, dafür Hollywoods letzter lebender (Serien-)Tarzan, der glatt rasiert und frisch frisiert den Busch durchstreifte. Von 1966 bis 1968 schwang er sich in 57 Folgen von Liane zu Liane. Er raufte sich mit echten Löwen und falschen Krokodilen. Spielte jeden Stunt selbst und brach sich fast jeden Knochen, den man sich brechen kann. Anfang der Siebzigerjahre wurde die Serie im Vorabendprogramm des ZDF ausgestrahlt; in Farbe, doch das wusste ich damals nicht, denn unser Fernseher flimmerte noch immer in Schwarzweiss.

ANNABELLE: Ron Ely, das Magazin «Life» hatte in einer Fotomontage alle Stellen Ihres Körpers mit einem Pflaster überklebt, an denen Sie sich beim Dreh zu Tarzan verletzten.
RON ELY: Ich sah aus wie eine Mumie. Man konnte von meinem Körper eigentlich nur noch die Haare sehen.

Sie lebten ja auch gefährlich. Schon im Vorspann zur Serie kämpfen Sie mit einem Löwen. Oder ist das ein Double?
Nein, das bin ich. Das Tier war so freundlich, mich nicht aufzufressen. Damals gab es noch keine Tiertrainer, wie man das heute kennt. Brauchte man einen Löwen, machte man ein paar Anrufe, und jemand kam mit einem Löwen anspaziert. Dann rief der Regisseur «Action», und die Katze wurde von der Leine gelassen. Sie können sich vorstellen, was durch meinen Kopf ging, wenn im Drehbuch stand: «Tarzan kämpft mit Löwen» …

Angst?
Korrekt. Doch mit der Zeit hatte ich ein Gespür dafür, wie eine Raubkatze tickt. Meistens will sie nur spielen, und man kommt mit ein paar Schrammen davon. Erst wenn sich zwischen ihren Augen Furchen bilden, wirds gefährlich. Kein Schauspieler, der bei Trost ist, würde das heutzutage noch tun.

Sie hätten auf einen Stuntman bestehen können.
Sicher, aber die Stunts waren für mich die einzige Möglichkeit, meiner Rolle einen Rest von Authentizität zu geben.

Wie meinen Sie das?
Die Produzenten der Serie wollten einen familienfreundlichen Superhelden und keinen animalischen, unberechenbaren Affenmenschen, wie ihn Edgar Rice Burroughs in seinen Büchern beschrieben hatte. Immerhin strahlten meine Stunts dann so etwas wie Gefahr aus. Ich konnte ja sonst praktisch keine meiner Ideen einbringen und fühlte mich oft, als spielte ich in Handschellen.

Wie hätten Sie die Rolle denn gespielt, hätte man Sie machen lassen?
Dunkler und bedrohlicher, näher beim Original. Tarzan hat die Moral eines Gentleman und die Instinkte eines Tiers. Es sind diese Widersprüche, die seinen Charakter interessant machen. Als ich das meinen Produzenten zu erklären versuchte, winkten die nur ab.

War Ihnen nicht klar, was Sie erwarten würde, als Sie die Rolle angenommen hatten?
Ich war ein Grünschnabel aus Texas. Die Studios hatten mir alles versprochen, was ein junger Schauspieler, der Arbeit in Hollywood suchte, hören wollte: Qualität, grosses Budget, keine Stereotype, Drehort Südamerika. Wir machten ein paar Testaufnahmen, am selben Abend unterschrieb ich den Vertrag, und wenige Tage später sass ich im Flugzeug nach Rio.

Ron Ely war 15 Monate alt, als sein Vater starb. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen in der Nähe von Amarillo in Texas auf. Schon als Kind hatte er angefangen, auf Baustellen und als Zeitungsjunge Geld zu verdienen. Mit 14 konnte er seiner Mutter und der älteren Schwester ein Auto kaufen. Am College besuchte er Theaterklassen und gewann einen Poetry-Reading-Wettbewerb. Nach einem Semester an der Uni trampte er nach Los Angeles, um Filmschauspieler zu werden. Er bekam einen Job als Hauswart am Sunset Boulevard, wo ihn Talentscouts von der Strasse weg zum Vorsprechen bei 20th Century Fox schickten. Ely bekam, 20-jährig, seine erste Nebenrolle in «South Pacific» (1958) und heiratete seine Highschool-Liebste Cathy, ein reizendes Mädchen aus reichem Haus. Er spielte in einer Serie namens «Malibu Run» (eine Art «Baywatch» vor «Baywatch»), sein Arbeitsplatz war ein Strand voller Mädchen in Bikinis. Cathy hasste Los Angeles, und ihr Vater, ein ehrbarer Texas-Gentleman, hasste seinen schauspielernden Schwiegersohn. Die Ehe hielt zwei Jahre. Erst ein knappes Vierteljahrhundert später heiratete Ely zum zweiten Mal: Valerie Lundeen, eine einstige Miss Florida, mit der er drei Kinder hat.

Wie wurden Sie eigentlich Tarzan?
Durch Zufall, so wie alle Darsteller vor und nach mir. Doch es war nicht die Rolle, von der ich als junger Schauspieler geträumt hatte.

Wovon hatten Sie geträumt?
In guten Filmen zu spielen. Natürlich hatte ich die Stimmen von Kollegen ignoriert, die mich warnten: «Pass auf, Ron, diese Rolle wirst du nie mehr los.» Heute weiss ich: Sie hatten recht. Ich wurde sie nie mehr los.

Während Sie im Lendenschurz durch den Dschungel hechteten, drehten Regisseure wie Dennis Hopper oder Michelangelo Antonioni Filme, die den Weg zu einem neuen, innovativen Hollywoodkino ebneten.
Offensichtlich wollte keiner dieser Regisseure mit mir zusammenarbeiten.

Hätten Sie in «Easy Rider» mitspielen wollen oder in «Zabriskie Point», Filme, die freie Liebe und LSD propagierten?
Ob Sie es glauben oder nicht, ich mochte «Easy Rider». Ich fand den Film künstlerisch spannend, auch wenn ich mit seiner Botschaft nicht einverstanden war.

Lassen Sie mich raten: Sie waren kein Hippie.
Richtig. Ich war kein Hippie.

Dabei war Kalifornien so was wie ein Epizentrum der 68er-Bewegung.
Ja, aber ich war in Brasilien und drehte Tarzan-Filme. Was immer in Amerika geschah, geschah in meiner Abwesenheit. Ich glaube nicht, dass ich etwas verpasst habe. Mag sein, dass unsere Generation in gewisser Hinsicht verkrustet war. Doch was die Hippies hervorbrachten, waren liederlich gekleidete Leute, die nicht wussten, was Verantwortung und Pflichtbewusstsein ist. Sie lieferten den Nährboden für Dekadenz und die Abkehr von amerikanischen Werten. Hören Sie sich die Texte von Rapsongs an, die heute im Radio laufen: Bitches, Motherfuckers, Cocksuckers …

Welche Musik haben Sie damals gehört?
Frank Sinatra, Nat King Cole, Barry White, The Silver Convention. Ich hasste die Beatles und die Stones. Meiner Meinung nach waren das dumme kleine Punks.

Der erste Tarzan der Filmgeschichte war Elmo Lincoln aus Indiana, ein Sicherheitsmann und Laienschauspieler, der die Schicksalsblaupause für die meisten der 19 Tarzan-Darsteller nach ihm lieferte: Als er sich in einer Statistenrolle versehentlich das Hemd zerriss und ein gewaltiger Oberkörper zum Vorschein kam, riet man ihm, ins Filmgeschäft einzusteigen. 1918 bekam er die Titelrolle in «Tarzan of the Apes», einem der ersten Filme überhaupt, die über eine Million Dollar einspielten. Lincoln kam zu Ruhm und schnellem Reichtum, doch weitere Angebote blieben aus. Er kehrte in winzigen Rollen auf die Leinwand zurück und trat im Zirkus als «The Original Tarzan in Person» auf.

Johnny Weissmüller, ein ehemaliger Profischwimmer aus Österreich-Ungarn, versuchte gar nicht erst, über sich hinauszuwachsen. Zwischen 1932 und 1948 spielte er in zwölf Tarzan-Filmen und gefiel sich als Hollywoods erstes männliches Sexsymbol. 1984 starb er verarmt in Acapulco. Beim Herablassen seines Sarges ertönte auf Wunsch seiner Frau der berühmte Tarzan-Schrei ab Tonband.

Weissmüllers bekanntester Nachfolger, Lex Barker, verkörperte den «modernen» Tarzan der Fünfziger. Schauspielerisch begabt, liessen ihn die Studios sogar ganze Sätze sagen. Frustriert darob, in Hollywood nur noch Tarzan gerufen zu werden, zog er nach Europa und geriet vom Regen in die Traufe: als Old Shatterhand in den Karl-May-Verfilmungen.

Ron Ely war an einem vergleichbaren Punkt wie Lex Barker angelangt, als er diesem nach Europa folgte, um bessere Rollen zu bekommen. Er spielte in einer klamaukigen Westernkomödie («100 Fäuste und ein Vaterunser») und versuchte sich als Schlagersänger («Ich seh sie noch warten»). Als ihm 1972 das Jugendmagazin «Bravo» einen zehnteiligen Starschnitt als König der Baumkrone bescherte, hatte ihn das Schicksal seiner Vorgänger eingeholt.

Empfanden Sie den Starschnitt als Ritterschlag? Oder als Sabotage Ihrer Bemühungen, den Lendenschurz abzustreifen?
(überlegt) Ich war vermutlich geschmeichelt. Schliesslich genoss ich die Zeit in Deutschland, die Rollenangebote kamen rein, mein erster Western, «Der Schrei der schwarzen Wölfe», war ein Erfolg, es sah so aus, als würde sich meine Karriere entfalten. Doch dann kam wieder ein Western und wieder ein Abenteuerfilm – und plötzlich realisierte ich, dass mir gerade das passiert, was Lex ein paar Jahre zuvor passiert war: Wir beide hatten uns aus der Tarzan-Falle befreit, nun waren wir auf den Westernhelden abonniert. Das reichte mir nicht.

Haben Sie mit Lex Barker darüber gesprochen?
Klar, wir machten Witze über unser Schicksal, auch wenn es nichts zu lachen gab. Lex nahm es gelassener. Er lebte ein ausschweifendes Leben als Star. Ich war zurückhaltender, da ich fand, dass ich meinen jugendlichen Fans ein Vorbild sein musste.

Sie hatten auch Johnny Weissmüller gekannt, richtig?
Ja, wir waren befreundet.

Erzählen Sie!
Er war ein liebenswerter Mensch und passionierter Jodler, besonders nach einigen Drinks. Wenn er in Stimmung war, gab er seinen Tarzan-Schrei zum Besten.

Stimmt es, dass es Weissmüllers und nicht Ihr Schrei ist, den man in Ihren Filmen hört?
Ja, das war eine elektronisch verfremdete Mischung aus Johnnys Gejodel und anderen Geräuschen. In fast allen Tarzan-Filmen nach Weissmüller ist dieser Schrei zu hören. Ich habe ihn höchstens mal zum Spass am Set versucht.

Wie oft haben Sie beim Dreh eigentlich Ihren Lendenschurz verloren?
Nur einmal, unter Wasser. Danach witzelte die Crew: no big Deal …

Sucht man in Ron Elys Haus nach der Vergangenheit, wird man im Arbeitszimmer fündig. Dort hängt sie an den Wänden: Ron mit Pfeil und Bogen. Ron im Zweikampf. Ron auf einem Elefanten. Ron mit Eingeborenen. Seit 1978 hat er keinen einzigen Kinofilm mehr gedreht. Er moderierte eine populäre Gameshow fürs US-Fernsehen, hostete die Miss-America-Wahlen, liess sich zu kleinen Gastauftritten in Vorabendserien hinreissen. Schliesslich begann er, Kriminalromane zu schreiben. Sein literarisches Ich war ein desillusionierter Privatdetektiv namens Sands, konservativ, reaktionär, moralisch clean, im Innersten verletzlich und unendlich stur. Sands war die perfekte Rolle, die Ely nie bekommen hatte. Der Regisseur von «Die Hard» wollte den Plot verfilmen, Ely lehnte ab; nicht er, sondern ein anderer sollte den Part spielen. Sein bisher letzter Krimi erschien 1995, in seiner Schreibtischschublade liegt das Manuskript zu einem historischen Roman von über 1200 Seiten. Ron Ely deutete die Bitte seines Verlegers, den Text zu kürzen, als Brüskierung und kündigte den Vertrag. Neben seinem Arbeitstisch steht ein Hometrainer, auf dem Spannteppich liegen Hanteln.

1975 spielten Sie eine Ihrer letzten grossen Kinorollen: den Superhelden Doc Savage in «The Man of Bronze». Drei Jahre später drehten Sie dem Filmgeschäft den Rücken. Warum?
«Man of Bronze» floppte, die Produzenten hatten es vermasselt, und ich war an einem Punkt, an dem mir klar wurde, dass ich die Rollen nicht bekam, die mich interessierten. Irgendwann warf ich einen Blick auf mein Konto und sagte meiner Frau: Valie, wenn wir auf ein paar Annehmlichkeiten verzichten, könnte das Geld reichen, wenn ich aufhöre.

Hat Ihnen die Anatomie einen Strich durch die Karriere gemacht? Vielleicht wäre sie anders verlaufen, hätten Sie einen weniger imposanten Körper gehabt.
Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Sigmund Freud sagte, Anatomie sei Schicksal. Schon möglich. Doch als junger Mann hatte ich keine Ahnung, welche Wirkung mein Körper auf andere haben würde.

Aber Sie haben doch sicher an Ihrem Körper gearbeitet?
Ich habe als Teenager körperliche Arbeit geleistet und Sport getrieben, aber kein Krafttraining gemacht, wenn Sie das meinen. Ich war auch immer gegen Steroide und jede Form von Doping. Heute sieht man diese Schränke von Schauspielern im Kino, die vor ein paar Monaten noch schmächtige Bürschlein waren, und man wundert sich: Wo kommt das denn her?!

Schaut man sich alte Fotos und Filmstills von Ihnen an, fällt ein homoerotischer Appeal auf. Ist Ihnen das bewusst?
(lange Pause) Zumindest damals nicht. Erst seit ich auf Facebook bin, lese ich eindeutige Kommentare und Liebeserklärungen von Männern. Wenn ich mir heute «Man of Bronze» ansehe, dann ist mir auch klar, weshalb. Ich gestehe, anfänglich fiel es mir schwer, das zu akzeptieren. In den Sechzigern und Siebzigern war Homosexualität kein Thema, worüber man öffentlich sprach. In der Zwischenzeit habe ich einige meiner schwulen Fans kennen gelernt – alles wundervolle Menschen, die ich schätze.

Letzte Frage: Ist Tarzan tot?
Von allen Superhelden ist Tarzan der herausragendste und schillerndste. Er wird noch lange leben.

Ron Ely steuert seinen Chevy in Zeitlupe durch ein Quartier voller Zedern, Eukalyptus und Orangenbäume, den Ellbogen im geöffneten Fenster positioniert, im Wind flatternder Scheitel. Wir kurven hinunter zum Golfplatz, um Fotos in der Abendsonne zu machen. Tarzan lebt. Doch ist er ein alter Mann geworden, sein Baumhaus ein verlorener Posten, den die Filmindustrie längst aufgegeben hat. Hollywoods Superhelden sind heute anderswo im Einsatz. «Vieles ist nicht mehr, wie es einmal war», schrieb Ron Ely auf Facebook termingerecht zum amerikanischen Unabhängigkeitstag. «Tankstellen hatten Angestellte, die einem die Scheiben wuschen, den Ölstand kontrollierten, das Wasser und den Pneudruck, das Benzin kostete 25 Cents die Gallone.» Es ist diese leicht gekränkte Beharrlichkeit, mit der Ron Ely auch die Rolle erträgt, die seine Karriere ruiniert hat: Tarzan. Erst auf den Fotos, die wir an diesem Nachmittag von ihm gemacht haben, bemerke ich später die Melancholie in seinem Gesicht. Vielleicht war Ron am Ende des Tages einfach nur müde. Oder müde, schon wieder Tarzan sein zu müssen. Für mich. Für uns. Thanks, Ron!

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«Erst seit ich auf Facebook bin, lese ich eindeutige Kommentare und Liebeserklärungen von Männern», Ron Ely, Serien-Tarzan

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193 cm gross, schmale Hüften, Waschbrettbauch, kräftiger Brustkorb: «Sigmund Freud sagte, Anatomie sei Schicksal»

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Der US-Schauspieler Ron Ely war Hollywoods letzter grosser Tarzandarsteller – und das Kindheitsidol unseres Reporters Frank Heer. Jetzt traf er den 76-Jährigen in seinem Haus in Santa Barbara zum Gespräch bei einer Flasche Wein. Was beweist, dass Träume auch mit einigen Jahrzehnten Verspätung durchaus noch in Erfüllung gehen können.

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Tarzan bleibt hängen: Ron Ely wird die Rolle seines Lebens nie mehr los