Werbung
So sparen Sie Geld in der Adventszeit

Work & Cash 

So sparen Sie Geld in der Adventszeit

  • Redaktion: Viviane Stadelmann; Foto: Getty Images

Ein Glühwein hier, ein Essen da und nur ein kleines Geschenk fürs Bürogspänli: In der Adventszeit summieren sich die Ausgaben, sodass der 13. Lohn gleich wieder weg ist, bevor überhaupt die Steuerrechnung kommt. So bekommen Sie Ihr Budget für die Feiertage in den Griff.

Während der Vorweihnachtszeit werden viele Feste gefeiert, Geschenke für die Liebsten gekauft, es wird gegessen und getrunken. Wie schafft man es, in dieser Zeit des Überflusses trotzdem auf sein Geld zu achten? Wir haben von Finanzcoach Nadja Horlacher praktische Spartipps eingeholt und nachgefragt, wie man sein Budget für Weihnachten einhält.

Wie schafft man es, den 13. Monatslohn nicht gleich für die Weihnachtsfeierei auszugeben?

  • Der erste Schritt beginnt im Kopf. Das klingt banal, aber es ist wichtig, seine Einstellung dem 13. Monatslohn gegenüber zu ändern. Anstatt «Ich habe das ganze Jahr hart gearbeitet, jetzt kann ich mir und meinen Liebsten mal was gönnen!» sollten Sie sich bewusst machen, was Sie für den 13. Monatslohn gemacht haben: nämlich nichts. Sie erhalten einen ganzen Monatslohn, ohne eine Stunde dafür gearbeitet zu haben. Rechnen Sie den 13. nicht als Bonus für besondere Verdienste, sondern rechnen Sie gar nicht damit.
  • Verschieben Sie das Geld sofort auf ein anderes Konto, wo Sie den 13. nicht antasten, oder zahlen Sie bereits jetzt die Steuern an, dazu muss man nur nach einem Einzahlungsschein fragen.
  • Für das nächste Jahr empfiehlt es sich, gleich im Januar einen Dauerauftrag einzurichten, bei dem Sie 150 Franken für Weihnachten, Feiern oder Geburtstage am Tag des Lohnes abziehen. Einen solchen Betrag bemerken Sie im Alltag wahrscheinlich nicht – dafür aber, wenn dann Ende Jahres noch etwas Geld auf dem Konto liegen und Sie den 13. nicht antasten müssen. Es feiert sich nämlich entspannter, wenn Sie wissen, dass Sie im Januar nicht schon vor einer Null auf dem Konto stehen.

Wo lauern die grossen Geldfallen in der Adventszeit, und wie umgeht man sie?

  • Den grössten Verlust erleiden viele nicht wegen grosser Anschaffungen, sondern wegen der Summe an Kleinigkeiten, die sich besonders in der Adventszeit summieren. Die Einkaufszentren und Weihnachtsmärkte setzen alles dran, Sie zu Spontankäufen zu verleiten. Gehen Sie nur dann shoppen, wenn Sie genau wissen, was Sie brauchen und vermeiden Sie planloses Schlendern.
  • Zwei Glühwein für 15 Franken klingt nicht nach viel Geld? Überlegen Sie, dass das sonst vielleicht ein ganzes Tagesbudget fürs Essen oder ein kleines Geschenk für jemanden ist. Können Sie nicht darauf verzichten, sich der Weihnachtsmarktatmosphäre hinzugeben, planen Sie den Abend mit Freunden fix ein und versuchen Sie sonst in der Woche vorzusparen, in dem Sie zum Beispiel jeden Tag ihr Mittagessen mitbringen.
  • Falls Sie Kinder haben, überlegen Sie im Voraus, welche Vereinsfeste und schulischen Weihnachtsessen auf Sie zukommen. Und lernen Sie, Nein zu sagen, wenn es nicht drin liegt. Etwas weniger Hektik tut auch der Familie gut.
  • Vermeiden Sie Restaurantbesuche. Laden Sie die Freunde gemütlich zu sich nachhause ein – aber jeder soll einen anderen Gang oder Deko mitbringen. Oder planen Sie ein Familienfest im Wald oder vor dem Haus mit einem Feuer, wo jeder seine Wurst mitnimmt – und romantisch ist es obendrein.
  • Nutzen Sie die vielen Gratisveranstaltungen in der Adventszeit. Geniessen Sie ein Benefizkonzert, besuchen Sie eine Vernissage oder die traditionellen Weihachtsumzüge. Machen Sie sich bewusst, dass Genuss nichts mit Konsum zu tun hat.
  • Man spart immer gut, wenn man keine Zeit hat, es auszugeben. Vergessen Sie auch in der Weihnachtszeit nicht, einer persönlichen Leidenschaft nachzugehen. Sie haben dabei Spass und es kostet meist kein Geld.
  • Ein extremer Tipp: Arbeiten Sie dann, wenn andere feiern. Nutzen Sie diese Zeit, um in einer Bar, an einer Party oder in einem Geschäft mitzuhelfen. Sie sind mit dabei, lernen Leute kennen und verdienen dazu noch Geld.

Wie schafft man es, sich bei Geschenken nicht zu verausgaben?

  • Falls Sie nichts zur Seite gelegt haben: Überlegen Sie sich, wie viel Sie für Geschenke maximal ausgeben können (ohne den 13. anzutasten). Dann teilen Sie diesen Betrag durch die Anzahl Personen. Kaufen Sie nicht unvorbereitet für eine Person etwas ein, danach befällt Sie vielleicht das Gefühl, gerechtigkeitshalber nun auch für die anderen so viel ausgeben zu müssen.
  • Überlegen Sie sich, ob Sie allen Personen materielle Geschenke machen müssen. Wird der andere das wirklich brauchen und lang dran Freude haben? Oder freut sich eine Person nicht viel mehr über etwas Persönliches? Zum Beispiel eine schöne Geschichte selber aufnehmen, einen Text, oder schenken Sie Ihr Wissen.
  • Erstellen Sie sich eine Geschenksliste, was Sie wem schenken wollen. Informieren Sie sich im Voraus, was es kostet, wo man es am günstigsten erhält und ob es ähnliche günstigere Alternativen gibt? Besonders wenn man auf die Schnelle noch was kaufen muss, hat man sein Budget nicht mehr unter Kontrolle.
  • Kaufen Sie auf keinen Fall etwas auf Raten. Raten sind Schulden – und Ihre Liebsten wollen bestimmt nicht, dass Sie sich für Sie verschulden.

Wie halte ich das Budget ein, das ich mir für die Weihnachtszeit gesetzt habe?

Ein Budget zu erstellen und zu sparen ist wichtig – nicht nur in der Weihnachtszeit. Auf die Schnelle und für Personen, denen es schwer fällt zu sparen, funktioniert das einfache Budgetieren nach Grossmutter-Art perfekt. Dazu brauchen Sie bloss Umschläge. Überlegen Sie sich Ihre Ausgabe-Kategorien, zum Beispiel «Lebensmittel», «Geschenke», «Restaurantbesuche» usw. Nun rechnen Sie aus, wie viel Sie für jede Kategorie ausgeben können. Das Geld legen Sie in den Umschlag. Sie werden erstaunt sein, wieviel mehr Kontrolle Sie darüber haben, wenn Sie sehen, wann und wohin Ihr Geld fliesst und wenn Sie dafür erst Ihren Umschlag öffnen müssen.

Was, wenn man sich selber auch mal etwas gönnen will zum Ende des Jahres?

Man sollte sich immer wieder etwas gönnen – und zwar nicht nur dann, wenn es einem die Gesellschaft aufdrängt. Gönnen Sie sich etwas, wenn Sie etwas erreicht haben. Und auch das muss nicht teuer sein: eine spezielle Teemischung, einen Wein und oder einen Abend mit einem neuen Buch in der Badewanne.