Werbung
Warum Kinder auch ohne Vater happy aufwachsen können

Kinderwunsch

Warum Kinder auch ohne Vater happy aufwachsen können

  • Text: Katrin Winkler; Bild: Getty Images

Ein Kind bekommen – ohne Partner? Frauen, die bewusst alleinerziehend sind, werden häufig kritisiert. Dabei gibt es genug Argumente dafür, warum Kinder auch ohne Vater glücklich aufwachsen können.

Die bewusste Entscheidung, allein Kinder zu bekommen ohne Vater, stösst in der Gesellschaft auf viel Kritik. Zu den häufigsten Argumenten gehört die These, dass Kinder aber doch einen Vater brauchen, um gesund und glücklich aufzuwachsen. Auch die Frage, warum die Single Mom by Choice nicht lieber noch auf den richtigen Mann warten wolle und ob sie eine solche Entscheidung mit ihrem Gewissen vereinbaren könnte, müssen sich bewusst alleinerziehende Mütter gefallen lassen.  

Warum Single Mom by Choice oft die bessere Alternative ist

Wie viele Kinder oder mittlerweile auch Erwachsene kennen Sie, die eine Trennungs- oder Scheidungssituation miterlebt haben? Vermutlich mehr als eins. Die Anzahl der Scheidungen wächst in der Schweiz jedes zweite Jahr. Darunter sind zahlreiche Ehen, in denen Kinder leben, die die Streitigkeiten der Eltern oder auch nur schwelende Konflikte über einen langen Zeitraum miterlebt haben. Nicht mitgezählt die vielen Trennungen unverheirateter Paare, die ebenfalls gemeinsame Kinder grossziehen. Wer als Frau bewusst ein Kind allein bekommt, erspart seinem Kind von vornherein das Risiko, als Scheidungskind mit dem Rucksack auf dem Rücken zwischen Mutter und Vater zu pendeln.

Eine ehrliche Entscheidung statt fauler Kompromisse

Die biologische Uhr einer Frau tickt. Viele Frauen wünschen sich ein Kind, sind aber aus den unterschiedlichsten Gründen gar nicht bereit für eine Partnerschaft. Es gibt Frauen, die an diesen Scheidewegen Kompromisse eingehen. Zum Beispiel, in einer Beziehung zu leben, nur um den Kindes willen oder bei einem nicht mehr geliebten Partner zu bleiben, weil jetzt eben die Familienplanung ansteht. Die bewusste Entscheidung, ein Kind allein zu bekommen, ist vermutlich die ehrlichste Variante der Umsetzung des Kinderwunsches.

Brauchen Kinder einen Vater für eine glückliche Kindheit?

Es gibt zu dem Thema zahlreiche Studien, die mal das eine behaupten und mal das andere. Aber was brauchen Kinder, um gesund und glücklich aufzuwachsen? Neben der Versorgung doch vor allem Liebe. Kinder reagieren eher auf die Persönlichkeit des Elternteils, als auf das Geschlecht. Es ist für eine glückliche Kindheit nicht zwingend nötig, Geschlechterrollen vorgelebt zu bekommen. Zunehmend werden in den Kitas männliche Erzieher eingesetzt, zu denen Kinder von Single Moms eine Beziehung aufbauen können. Auch im Bekanntenkreis lassen sich männliche Ansprechpartner ausmachen, die Kinder beim Grosswerden begleiten. Es kann sogar zum Vorteil sein, wenn Kinder nicht von Geburt an in Geschlechterrollen gepresst werden, sondern offen aufwachsen und selbstständig ihren Platz im Leben finden.

Alleinerziehende Mutter: Eine egoistische Entscheidung?

Auch diesen Vorwurf kennen Mütter, die sich bewusst gegen eine klassische Mutter-Vater-Kind-Beziehung entschieden haben. Dieser Egoismus-Vorwurf wird spannenderweise immer den Frauen gemacht. Warum trifft er zum Beispiel nicht die Männer, die sich viel häufiger als Frauen bewusst gegen Kinder entscheiden und ihre Partnerinnen dadurch mit ihrem Kinderwunsch allein lassen? Frauen, die bewusst keine Kinder haben wollen, gelten allgemein als egoistisch. Und auch Frauen, die Kinder bekommen – mit Partner – und versuchen, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen, werden als egoistisch bezeichnet. Dem Egoismus-Vorwurf kann vermutlich niemand entkommen und er ist genauso wenig bei der Single-Mom angebracht, wie bei der Mutter, die nach Kräften gleichzeitig arbeitet und Kinder grosszieht.

Eine liebende Single-Mom, die ihrem Kind alles bieten kann, ist etwas Wunderbares. Um den männlichen Part in der Erziehung zu ersetzen, gibt es viele Möglichkeiten. Den Erzieher in der Kita, den Bekannten oder einen männlichen Babysitter. Und viel wichtiger, als eine gesellschaftliche Norm zu erfüllen, ist, sein Wunschkind ohne Wenn und Aber zu lieben.