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Leidenschaftliches Denken: Die Filmbiografie über die Philosophin Hannah Arendt

Leben

Leidenschaftliches Denken: Die Filmbiografie über die Philosophin Hannah Arendt

  • Redaktion: Frank Heer; Text: Mathias Heybrock

Die klug konzipierte Filmbiografie über die deutsche Philosophin Hannah Arendt ist ein Erlebnis.

Es wird viel und heftig gestritten in «Hannah Arendt», dem ersten Spielfilm über die bedeutendste Philosophin des 20. Jahrhunderts. Regisseurin Margarethe von Trotta behandelt darin vor allem die frühen Sechzigerjahre.

Die deutsche Jüdin Arendt (eine tolle Barbara Sukowa) lebt und lehrt längst in den USA, wo sie trotz ihres hinreissend harten Akzents Erfolge feiert. Bis ihr Bericht über Adolf Eichmann erscheint, den Bürokraten des Holocaust – und Arendts eigentlich so hellsichtiges Wort von der «Banalität des Bösen» in jüdischen Kreisen Empörung, ja Abscheu hervorruft, selbst unter engsten Freunden: Welch Verharmlosung des Täters!

Trotz hitziger Debatten ist es kein ermüdender Redefilm, den wir sehen. Sondern ein klug konzipiertes, vielschichtiges Drama. Darin zeichnet von Trotta das Bild einer Frau, die ihr unabhängiges Denken über blinde, unbedingte Loyalität stellte.

Ab 17. 1.: «Hannah Arendt» von Margarethe von Trotta. Mit Janet McTeer, Axel Milberg, Julia Jentsch