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Weil eine Armlänge nichts nützt

Leben

Weil eine Armlänge nichts nützt

  • Text: Miriam Suter; Foto: iStock

Eine Armlänge Abstand zu potenziellen Tätern soll Frauen vor Übergriffen schützen – das liess die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker verlauten, als Hunderte Frauen Anklage wegen sexueller Belästigung in der Silvesternacht einreichten. Wir hätten da eine bessere Idee: den Besuch eines Selbstverteidigungskurses.

Henriette Rekers Rat, den sie nach den sexuellen Übergriffen in Köln und weiteren deutschen Städten verkündete, sorgte in den vergangenen Tagen für viel Unverständnis und Unmut. Eine Armlänge Abstand zu potenziellen Tätern – dieser Vorschlag klingt wie blanker Hohn und suggeriert, betroffene Frauen trügen eine gewisse Mitschuld am Geschehenen. Eine solche Aussage nennt man Victim Blaming und sie bewirkt, dass sich Opfer (mit)schuldig fühlen und das Gefühl haben, nicht genug gegen die Tat unternommen zu haben. 

Wenn Sie sich als Frau nach den Vorkommnissen zum Jahreswechsel nun weniger sicher fühlen, sei das bei Grossanlässen oder nachts auf dem Heimweg, ist das gut nachvollziehbar. Um in einer Gefahrensituation reagieren zu können, ist Selbstsicherheit und Vorbereitung eine gute Grundlage. Dabei können Tipps von Profis und Beratungsstellen eine Basis schaffen und Sie bestärken. Die Schule Functional Fighting bietet einen kostenlosen Selbstverteidigungskurs für Frauen an. Dieser findet am 20. und 21. Februar in Zürich statt.

Im Kurs wird einerseits die Intuition geschult, andererseits lernen die Teilnehmerinnen aber auch die Anwendung der Nahkampftechnik Krav Maga, um sich im Notfall handfest verteidigen zu können.

Datum und Zeit
Samstag 20. und Sonntag 21. Februar
Jeweils 10 bis 16 Uhr

Ort
Hallenbad Altstetten, Sporthalle 1. Stock, Dachslernstrasse 35, Zürich