Während andere Metropolen mit geschichtsträchtigen Modehäusern glänzen, interessiert in London nur das, was morgen ist. Das liegt am Mythos der Stadt, die von den Swingin' Sixties über den Punk bis hin zur Techno-Kultur nie älter geworden ist. Hier liegt immer ein bisschen Rebellion in der Luft. Handfest war das in dieser Saison etwa bei den Diskussionen rund um den Brexit, der auch die Modeszene im Mark treffen wird. Und mit dem politischen Kampfgeist, den der British Fashion Council mit mehreren Programmpunkten zu Klimaschutz und Gleichberechtigung mit den protestierenden Umweltaktivisten teilt. Dass sich in London immer etwas bewegt, liegt aber auch am renommierten Central Saint Martins College, das so rebellische Designer hervorgebracht hat wie Alexander McQueen oder Stella McCartney. Die jungen Talente der Stunde aber heissen Grace Wales Bonner oder Rejina Pyo, auf ihre neusten Entwürfe hat sich Lifestyle-Chefin Barbara Loop genauso gefreut, wie auf gestandene Lieblinge wie Ports 1961. Neben den Modedesigner von morgen, gab es in London auch die Hinweise auf die Stilpäpstin der Zukunft: Die Frisur von Harper Beckham jedenfalls sitzt schon mal.