Chez moi
Details zum Stil von Leann von Gunten
Redaktion: Michèle Boeckmann; Text: Leandra Nef; Fotos: Joan Minder
Gegensätze ziehen sich an – und uns genauso. Von diesem Motto lässt sich die Zürcher Grafikerin und Illustratorin Leann von Gunten (30) nicht nur bei ihrem Wohnstil, sondern auch in der Wahl ihrer Garderobe leiten.
Wann in Ihrem Leben hat sich Ihr Stil stark verändert?
Vor nicht ganz zwei Jahren, als meine Tochter Vea zur Welt kam. Plötzlich musste Kleidung praktisch sein. Wegen des Stillens etwa – wo bitte gibt es Labels, die stilvolle Stilloberteile verkaufen? Oder für den Sandkasten: Mit weissen Jeans und Superga-Turnschuhen wird man auf dem Spielplatz ganz schön doof angeschaut.
In welchem Outfit wären Sie Ihr ganzes Leben lang und zu jedem Zeitpunkt glücklich?
Im kunterbunten Sonnhild-Kestler-Kleid, das ich in der Fotostrecke trage. Ich liebe den klassischen Schnitt und die poppigen Farben und fühle mich darin ein bisschen wie eine moderne Frida Kahlo.
Wann fühlen Sie sich am attraktivsten?
Wenn ich endlich mal wieder ausschlafen durfte. Meine Tochter findet 6.30 Uhr ja die perfekte Zeit für Party.
Welche Art von Frau bewundern Sie in Bezug auf Stil und Sich-Anziehen?
Viele! Ich mag Frauen, die einen eigenen Stil haben. Solche, die sich schlicht kleiden, aber auch jene, die etwas wagen. Ich selber bin wohl eine Kombination aus beidem. Und ich mag Frauen, die im Reinen sind mit sich. Die können sowieso alles tragen.
Haben Sie je ein Kleidungsstück verloren, das Sie sich sehnlichst zurückwünschen?
Die, die ich falsch gewaschen habe. Das waren einige.
Leann von Gunten
ist in Bern, Basel und im Tourbus aufgewachsen, wo sie am liebsten unter dem Mischpult geschlafen hat – sie hat ihre Mutter, damals Musikmanagerin, hin und wieder auf Tournee begleitet. Nach Bern und Basel fährt von Gunten (30) noch heute regelmässig, etwa, um Secondhand-Stücke für ihren Kleiderschrank und ihre Wohnung zu finden. In Zürich, wo die Grafikerin und Illustratorin mit Partner und Tochter lebt, seien die Brockis und Flohmärkte schlicht überteuert. Essen tut sie dafür umso lieber in der Limmatstadt, am liebsten in den Restaurants Gamper und Metzg.