Chez moi
Details zum Stil von Michelle Nicol
Redaktion: Cati Soldani, Text: Leandra Nef, Fotos: Joan Minder
Für Michelle Nicol gibt es weder Fehlkäufe noch Fashionfauxpas. Die Kunsthistorikerin mag es extrem – nur bei sehr hohen Absätzen, da hört der Spass auf.
Was haben Sie von Ihren Eltern über Kleidung, Stil und Sich-Anziehen gelernt?
Dass es uns nicht interessiert, was andere Leute über uns und unsere Kleidung denken. Als wir in den 1970er-Jahren aus den USA in die Schweiz kamen, fielen wir auf. Meine irische Mama und ich haben rote Haare, meine zwei Schwestern rotblonde. Ich trug Polyester-Minikleider und extreme Schlaghosen mit Triangel-Tops. Wir fuhren grosse amerikanische Autos. Das war alles extrem für Schweizer Verhältnisse.
Hat Ihr Stil etwas mit dem Ihrer Mutter zu tun?
Insofern, als dass ich mir heute gerne ihre Thierry-Mugler-Kostüme aus den Achtzigern ausleihe. Mit Sockenstiefeln von Vetements sind die besonders chic.
Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen?
Jemanden, der sich bemüht, aber nicht zu sehr. Ich finde es gut, wenn ein Look selbstverständlich wirkt. Nicht verkleidet. Nicht perfekt. Aber gern extrem.
Weitere Fotos von Roberta Fischli und das ausführliche Interview finden Sie in der Rubrik «Chez moi» im Heft 7/19.