Chez moi
Details zum Stil von Ursula Rodel
Redaktion: Cati Soldani; Text: Barbara Loop; Fotos: Joan Minder
Sie wusste schon als Kind, was ihr gefällt: Designerin Ursula Rodel (73) trägt ihre eigenen Entwürfe. Die heutige Mode langweilt sie nämlich zu Tode.
Was haben Sie in Sachen Anziehen von Ihren Eltern gelernt?
Meine Eltern führten ein Hotel am Hallwilersee. Meine Mutter arbeitete viel und kleidete sich elegant, trug immer rote Nägel und Lippen. Obwohl mich die Eleganz meiner Mutter beeindruckt hat, war ich als Kind wie ein Junge, Röcke waren mir fremd.
Was hat Ihr Stil mit dem Stil Ihrer Mutter zu tun?
Wenig, mein Stil ergab sich aus den Sachen, die mir gefielen, und durch Frauen, die ich bewunderte. Ich hatte schon als Kind meine eigene Garderobe, die ich vor meiner Mutter versteckte: ein leicht verändertes Windjäcklein und eine Überfallhose, wie man sie zum Skifahren, ich aber hochgezogen als Knickerbocker trug. Ich wusste, was mir gefällt.
Wer war zu jener Zeit Ihre Inspirationsquelle, wenn es um Stil und Sich-Anziehen ging?
Die Gäste in unserem Hotel. Ich erinnere mich etwa an eine Dame, die aussah wie eine Spanierin: die schwarzen Haare zu einem Knoten zusammengebunden, die Nägel lang und rot. Sie war ein Mannequin und sie nahm ihrem Begleiter jeweils die Zigarre aus dem Mund, zog daran und gab sie ihm zurück. Auch unsere Serviertöchter, sie waren sehr elegant und rochen, zum Missfallen meines Vaters, nach Parfum.
Weitere Fotos von Ursula Rodel und das ausführliche Interview finden Sie in der Rubrik «Chez moi» im Heft 1/19.