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Mailand zelebriert ein starkes Frauenbild

Stil

Mailand zelebriert ein starkes Frauenbild

  • Redaktion: Viviane Stadelmann; Fotos: Imaxtree

In Mailand dreht sich alles um die Powerfrau: Taillengürtel betonen die Kurven, ausgefallene Prints sorgen für Spass an der Mode und der Jupe ist ein Must-have. Wir haben die Highlights zusammengefasst, die eine starke Frau in den Mittelpunkt stellen.

In Mailand ist die Mode häufig einen Tick verspielter und femininer als in den anderen Modemetropolen. Aber die Kollektionen, die die letzten Tage auf dem Runway präsentiert wurden, rückten die Frau mit all ihren Vorzügen in den Fokus. Und zeigten, dass eine Powerfrau so vieles sein und auch vermeintliche Gegensätze vereinen kann. Daneben wird die patriarchische Debatte, was eine Frau tun und lassen soll, um ernst genommen zu werden, gleich in den Schatten gerückt. Wir haben die Highlights aus Mailand in fünf Mantras zusammengefasst:

Eine Frau darf sinnlich sein

Das Designerduo Lucie und Luke Meier zeigte sein Debüt für Jil Sander – und das konnte sich sehen lassen. Das Duo studierte Jil Sanders Arbeit eingehend, woraus sich für sie ihr Fokus für die Kollektion zeigte: Zwar stets noch minimalistisch, aber auch sehr sinnlich. annabelle-Modechefin Daniella Gurtner meint dazu: «Sie haben die DNA von Jil Sander erhalten und die Marke trotzdem neu definiert.» Die typische weisse Bluse wurde in verschiedensten Variationen gezeigt, auch mal mit femininen Rüschen oder Puffärmeln. Bei Jil Sander gehe es um «die Seele, Sensibilität und Menschlichkeit», sagte Designerin Lucie Meier nach der Show. 

Eine Frau darf eine Kämpferin sein

Miuccia Prada sagt zu ihrer Kollektion: «Ich will die Welt verändern. Speziell für Frauen, weil es immer noch so viel Gegenwind für uns gibt. Meinen Vorschlag für kämpferische Frauen zeige ich durch Kleider – weil es das ist, was ich tue.» Diese Aussage manifestierte sich in der Kollektion unter anderem mit Comic-Prints von Manga-Künstlern, die sich auf Mänteln, Pullovern und Kleidern wiederfanden. Die eher von Männern dominierte Comic-Kunst untermalte auf den Frauenkleidern so ihre Aussage. 

Weniger plakativ, aber nicht minder beeindruckend war die Superwoman bei Stella Jean verpackt. Die Kollektion war inspiriert von Bolivien, genauer: der Frauenwrestling-Gruppe Cholitas Luchadores, die ihre Kämpfe in farbigen Trachtenjupes aufführen. So machte man denn auch auf dem Laufsteg typische Trachten-Elemente aus, die aber gemischt mit sportlichen Elementen einen tragbaren, spannenden Kontrast ergaben.

Eine Frau darf ihre Vorzüge betonen

In Mailand wurde nicht damit gespart, die Vorzüge des weiblichen Körpers zu zeigen. Bei Dolce & Gabbana trugen die Models Kleider mit Corsagen und semitransparenten Stoffen, die an Nachtwäsche erinnerten. Bottega Veneta präsentierte ausgeschnittene Badeanzüge und setzte die Taille der Frauen mit Gürteln in den Fokus, die über Mänteln, Kleidern und Röcken getragen wurden. Bei Fendi sah man weit ausgeschnittene Oberteile, welche die Schultern neckisch frei liessen. Daneben umschmeichelten schwingende Midijupes und Kleider die Beine der Models. 

Eine Frau darf Spass an der Mode haben

Wilde Prints von Fischen über Tarotkarten bis hin zu Rosen sorgten bei Dolce & Gabbana für Eyecatcher und gute Laune gleichermassen. Die riesigen, kaum tragbaren Sonnenbrillen unterstrichen das Augenzwinkern, dass auch die Mode manchmal nur ein Spiel sein darf. Währenddessen zauberte Jeremy Scott, der Meister der modischen Provokation, den Zuschauern mit Sicherheit ein Lächern auf die Lippen, wenn er beispielsweise Gigi Hadid als Blumenbouquet über den Laufsteg schickte.  

Eine Frau darf auffallen

Versaces Defilee war alles andere als dezent: Models in Animalprints schickte sie zeitgleich zu viert über den Laufsteg. Knappe Bustiers, Minijupes und viel Leder war zu sehen, genauso wie die originalen Versace-Prints und Marilyn Monroes Porträt von Andy Warhol. Die Kollektion war eine Hommage an ihren verstorbenen Bruder Gianni Versace. Aber ihre Kollektion zeigte durchaus auch ein starkes Frauenbild, nämlich eines, das sich in seiner selbstverständlichen Extravaganz offenbart. Overdressed oder zu knapp bekleidet? Egal – denn eine Frau soll das tragen, worauf sie Lust hat. Als krönenden Abschied vereinten sich fünf Topmodels der Neunziger – Claudia Schiffer, Naomi Campbell, Linda Evangelista, Helena Christensen und Carla Bruni – nochmals auf dem Laufsteg. 

 

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Jil Sander

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Jil Sander

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Stella Jean

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Stella Jean

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Prada

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Dolce & Gabbana

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Bottega Veneta

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Moschino

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Versace

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Versace