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  • Text: Andreas SrenkFotos: Ornella Cacace

Mystische Landschaften und schicke In-Bars: Vietnam erleben heisst eine Zeitreise machen. annabelle-Autor Andreas Srenk erzählt, warum man beim Überqueren der Strasse lieber nicht schreckhaft sein sollte, welche Städte besonders sehenswert sind und warum in Vietnam Asien noch in seiner reinsten Form zu finden ist.

Vietnam erleben heisst eine Zeitreise machen: Heute durch mystische Landschaften und uralte Gassen wandeln, morgen Edelboutiquen und In-Bars besuchen.

Bleib dicht hinter mir, achte auf meine Laufrichtung. Schau geradeaus, mach keine hektischen Bewegungen. Behalte dein Tempo bei. Und vor allem: niemals zurückgehen.» Was wie die Verhaltensregeln für einen Dompteur im Löwenkäfig klingt, ist in Wahrheit eine kurze Einführung in die vietnamesische Strassenverkehrsordnung. Mein Begleiter Giang schärft mir diese Sätze ein, während wir am Randstein in der Altstadt von Hanoi stehen. Auf der abknickenden Strasse ist nichts los. Ich wundere mich etwas über seinen Vortrag, denn auch wir haben Autos in Europa.

Zwei Meter später bricht das Inferno los. Zunächst ertönt ein dumpfes Grollen wie bei einem entfernten Gewitter. Dann schiessen die ersten Verkehrsteilnehmer um die Ecke. Die Ampel ist wohl gerade auf Grün gesprungen. Voll beladene Mopeds, die gefährlich schaukelnde, überstehende Kisten transportieren, Velofahrer, die in Handys brüllen. Mittendrin hupende Taxis, hupende Kleinbusse und ein hupender Lieferwagen mit Bambusstangen auf der Ladefläche. Alles, was rollt, rollt auf mich zu. Panik. Ich konzentriere mich auf Giangs Rücken. Und, oh Wunder: Kurz vor dem Zusammenprall von Mensch und Maschine umkurven mich alle elegant, ich erreiche lebend die andere Seite. «Das machst du jeden Tag?», frage ich Giang leicht zittrig. «Mehrmals täglich», grinst der.

Auf Vietnams Strassen herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Die Hackordnung bemisst sich nach der Grösse des Fahrzeugs. Verkehrsregeln werden als unverbindliches Angebot des Staats an seine Bewohner verstanden. Das Chaos wird nur dann zum Problem, wenn Ausländer Ordnung ins Durcheinander bringen wollen. Überquert ein Europäer die Strasse bei einer grün geschalteten Fussgängerampel, kommt es garantiert zu einer Massenkarambolage. Wie heisst das schöne englische Sprichwort noch: When in Rome, do as the Romans do. Okay, ich beschliesse, in Vietnam ab sofort nur noch Verkehrsrowdy zu sein.

Vietnam – vor allem Hanoi, das sich dieses Jahr für die 1000-Jahr-Feier herausputzte – hat sich gegenüber anderen asiatischen Ländern viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt. Wer Asien in seiner reinen Form erleben will, muss nach Vietnam fahren. Die Menschen tragen oft noch ihre traditionelle Kleidung – Frauen das hochgeschlitzte Seidenkleid Ao dai, Männer Baumwollhosen, langärmlige Hemden und Kappen oder sogar Tropenhelme. Millionen von Velo- und Mopedfahrern lassen erahnen, wie Grossstädte in Asien einmal ausgesehen haben. Und zugleich das Schlimmste befürchten: Wie wird es sein, wenn die Zweiräder einmal den Autos weichen? Wenn in Vietnam chinesische Verhältnisse herrschen?

Von der anderen Strassenseite biegt ein Weg ab in den Altstadtkern der sogenannten 36 Gassen. Ein Labyrinth, zugleich eine exotische Zeitreise ins vietnamesische Mittelalter. Der Grundriss des Viertels geht auf das 15. Jahrhundert zurück und orientiert sich an den Quartieren der 36 Handwerkszünfte. Ein- oder zweistöckige Häuser, die zur Strassenfront hin offen sind und als Verkaufsräume dienen, reihen sich aneinander. Überall wird gehämmert, gesägt, geschraubt. Radios plärren, Fernseher plärren, Kinder plärren. Eine Kakofonie der Geräusche. Kunden feilschen um jeden Dong, die vietnamesische Landeswährung.

Dampf und würzige Gerüche wabern über einer Garküche. Blaue und gelbe Plastikstühle stehen um einen grossen Schwenkwok, an dem eine alte Frau mit einem Kegelhut Schweinefleischstreifen mit Nudeln und scharfem Gemüse brät. Das Essen schmeckt vorzüglich und kostet gerade mal einen Franken. Während man diese Ingredienzen noch einigermassen identifizieren kann, sieht es an anderen Ständen nicht danach aus: Welcher Cornflakes-gestählte Mitteleuropäer ist schon in der Lage, auf Anhieb grillierte Fledermäuse am Spiess, Ziegenbockpenis-Eintopf oder geröstete Feldratten zu erkennen?

Gestärkt geht es in die Medizinstrasse. Sie gibt sich besonders fremdartig und geheimnisvoll. Hier steht Apotheke an Apotheke, bis unter die Decke vollgestopft mit Einmachgläsern voller unbekannter Kräuter. Säcke geben gewöhnungsbedürftige Düfte frei. Darüber Schnapsflaschen, in denen sich eingelegte Giftschlangen kringeln. Dosen mit allerlei Pülverchen. Wenns hilft. Gleich nebenan beginnt die Strasse der Sargmacher, die auf Kundschaft hofft, wenn die Kollegen in der Medizingasse mal einen nicht so guten Tag hatten.

Im ehemaligen französischen Kolonialviertel, wo noch 900 europäische Villen grossbürgerliches Flair verströmen, hat man seinen Frieden mit den einstigen Kolonialherren gemacht. Hier wohnt, arbeitet, speist und feiert die schnell wachsende Gruppe der Nouveaux Riches unter den sechs oder sieben Millionen Hauptstädtern, haben sich edle Restaurants, schicke Boutiquen und coole Bars angesiedelt. «Da, das ist einer von 24 in Hanoi», ruft Giang und zeigt bewundernd und auch ein bisschen stolz auf einen anthrazitfarbenen Porsche mit heimischem Kennzeichen, der vor einem der In-Läden parkiert, «Bobby Chinn’s». Es ist zwar nicht sein Wagen, aber es freut ihn, dass die ersten Landsleute sich so ein Prestigegefährt leisten können.

Vietnam, das wird bereits am ersten Besuchstag deutlich, ist ein Land voller Widersprüche. Immer noch eine sozialistische Volksrepublik, wo Parteifunktionäre mit ihren gesonderten Nummernschildern Vorfahrt geniessen; wo die Politik des Doimoi, der Erneuerung, seit 1986 jedem die Möglichkeit einräumt, sein Velo gegen ein Moped einzutauschen oder einen westlichen Luxuswagen – solange niemand den Führungsanspruch der Einheitspartei infrage stellt.
Zugleich unterscheidet sich der ehemals kommunistische Norden – gedrillter, pünktlicher, sparsamer – weiterhin fundamental vom kapitalistischen Süden. Der meistert leichter und sorgloser das tägliche Leben. Doch ob Nord oder Süd, der Buddhismus spielt für alle gleichermassen eine wichtige Rolle im Alltag, ausser für die sieben Prozent Katholiken, ein Überbleibsel der französischen Kolonialherrschaft.

Bestes Beispiel sind die Maturanden, alle in einem sozialistischen Staat aufgewachsen und doch durchtränkt von buddhistischem Gedankengut. Sie pilgern zum fast tausendjährigen Literaturtempel, um die Ahnen zu verehren und die Köpfe der steinernen Schildkröten zu streicheln, die für Weisheit, Kraft und langes Leben stehen. Obwohl böse Zungen behaupten, dass die Vietnamesen nur deshalb eifrige Tempelbesucher seien, weil sie so der lärmenden Stadt für einige Zeit entfliehen können.

Über diese Vermutung muss Dinh Quan herzlich lachen. Der 46 Jahre alte Künstler ist in Vietnams Szene ein Star. Er findet, dass seine Landsleute trotz aller sozialpolitischen,  kommunistischen wie westlichen Experimente der vergangenen Jahrzehnte stark vom Buddhismus geprägt bleiben. «Zwar sind nicht alle so religiös, dass sie täglich in den Tempel rennen. Aber viele beten daheim vor ihrem kleinen Haus-Altar.»

Der Meister lädt in seine Privatvilla im Stadtviertel Tay Ho am Westsee. Die da wohnen, haben es geschafft. Wegen der exorbitanten Grundstückspreise baut man auf schmaler Fläche eben in die Höhe, was zu kuriosen architektonischen Auswüchsen führt. «Mein Stück Land, obwohl nicht so gross, hat eine Million US-Dollar gekostet, das Haus nur 100 000», erklärt der Kunstmaler die heimischen Immobilien-Gepflogenheiten. Dinh Quan ist in Asien bekannt für seine surrealistisch-verfremdeten Bilder und Plastiken und ein Künstler, wie er im Buche steht: Forschend-grübelnde müde Augen unter dem schwarzen Schopf zeugen von exzessiven nächtlichen Arbeitsphasen. Der Mann raucht ununterbrochen, trinkt Rotwein. Seine Werke zeugen von enormem kreativem Fleiss, seine bevorzugten Darstellungen sind Frauen in allen Farben, Formen und Facetten. Dinh Quan war mehrfach verheiratet, seine aktuelle Gattin ist Ex-Model und ehemalige Miss Vietnam.

Die Werke der manischen Schaffenskraft hängen, liegen und stehen überall herum, von der Autogarage bis unter das Dach seines fünfstöckigen Hauses. Einige Privatsammler in den USA und Asien sind regelmässige Käufer, die inzwischen fünfstellige Dollarpreise bezahlen. «Du hast hier viele künstlerische Freiheiten, solange du die Partei und das System nicht direkt attackierst», erklärt er die selbst auferlegten Arbeitsregeln und pustet kleine Rauchkringel in die Luft. Warum er keine Landschaften malt, sondern fast ausschliesslich Menschen? «Die sind facettenreicher und abgründiger. Was nicht heisst, dass wir nicht auch ungewöhnliche und abgründige Landschaften haben. Sie müssen unbedingt in die Halong-Bucht. Mystisch, sehr mystisch, wenn das Wetter passt.» Also gut. Fünf Stunden geht die Autofahrt über den mächtigen Roten Fluss, durch immergrüne Reisfelder, auf denen Bauern ihre Wasserbüffel mit den Holzpflügen antreiben, nach Halong City. Die Stadt ist touristisch, langweilig und voller Bausünden. Die vorgelagerte Bucht liegt im Nebel. Undurchschaubar, nicht greifbar, in einer Welt zwischen Diesseits und Jenseits. Wie in einer chinesischen Tuschzeichnung ragen hier und da gezackte Umrisse aus dem fast undurchdringlichen Weiss.

Das Weltnaturerbe der Unesco besteht aus fast 2000 bizarren Kalksteintürmen, die auf einer Fläche von 1500 Quadratkilometern bis zu 300 Meter in den Himmel ragen. Eine Armada von Dschunken und Sampans dümpelt im Hafen, bereit, die Besucher hinauszuschippern in die verwunschene Welt der Drachen, Löwen, Schildkröten und der zwei Kämpfenden Hähne. Viele der Inseln ähneln morphologisch solchen Tieren und lassen die Fantasie Kapriolen schlagen.

Wenn die Vorstellungskraft nicht immer wieder von lärmenden US-Studenten gestört würde, die auf gecharterten Booten ihre Privatpartys feiern und gern mal die Bierdosen ins Wasser werfen. Um die Partypeople zu meiden und einen individuellen Kurs abseits der Touristenboote einzuschlagen, sollte man ein eigenes Boot mieten und mit dem Kapitän den Kurs besprechen. Wer sich zwei, drei Tage Zeit nimmt, findet weit draussen Inseln mit Traumstränden, lauschigen Buchten und wenig bekannten Tauchparadiesen.

Nach einer Stunde Fahrt auf dem Holzboot taucht ein schwimmendes Dorf auf. Seit Generationen leben mehrere Dutzend Fischerfamilien auf Pontons mit Aufbauten und verkaufen Garnelen, Muscheln, Fische und Krebse, die in grossen Wasserkäfigen ihr Dasein fristen. Ausserdem ist die Gegend berühmt für ihre gewaltigen Tropfsteinhöhlen. Der Himmelspalast auf der Insel Dau Go ist eine kathedralengrosse Grotte, die von bunten Scheinwerfern ausgeleuchtet wird. Irgendwie kommt Disco-Feeling auf. Wir singen. Mächtige Stalaktiten und Stalagmiten sind in Jahrmillionen aus den Felsen gewachsen. Überall tröpfelt es, und das Plätschern wird in alle dunklen Nischen und Winkel davongetragen. Die Halong-Bucht bleibt auch unter der Erde geheimnisvoll.

Die Geheimnisse lüften will man dagegen in der alten Kaiserstadt Hue, die fast die geografische Mitte des Landes bildet. Hier steht eine Verbotene Stadt, ähnlich der berühmteren in Peking. Aber sie ist noch nicht gänzlich erforscht und wird gerade restauriert. Nach den Gesetzender Geomantik wurde die gesamte Anlage zwischen 1802 und 1831 metergenau gebaut, ein Berg in der Umgebung sollte als Schutzschirm des Königs böse Mächte abhalten. Jeder Stein, jeder Strauch und jedes Tor stehen an exakt vorbestimmten Stellen. Es wimmelt nur so von Goldenen Pforten, Palästen, Tempeln und Pavillons. Die Verbotene Stadt, längst Unesco-Weltkulturerbe, ist ein Paradies für Hobbyhistoriker, Feng-Shui-Enthusiasten und Geheimniskrämer. Während man in Hue stark in der Vergangenheit und im Jenseits schwelgt, denkt man in Saigon handfest ans Diesseits.

Ein Kenner der Stadt sagte einmal, wenn Saigon richtig aufdreht, treffen 90 Dezibel auf 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Saigon heisst offiziell Ho Chi Minh City, aber in Saigon sagen alle Saigon. Die aus dem Norden haben zwar den Krieg gewonnen, aber Saigon im Süden verdient heute das Geld. Protzige Glashochhäuser überall, wie in Bangkok oder Manila, der 8-Millionen-Moloch ist leichtlebig wie eine Konkubine. Saigon wurde von Franzosen und Amerikanern während der Kolonialzeit zu einer schwül-heissen Lasterhölle gemacht. Nun hat man seinen Frieden mit den einstigen Herren gemacht. Alle sind herzlich eingeladen, bei der grossen Party mitzumischen. Natürlich stehen in Saigon die nationalen Pilgerstätten wie das Museum für Kriegsgeschichte. Da gehen pflichtschuldig heimische Schulklassen und ehemalige GIs hin – die einen schauen sich böse Amis in alten Filmen an, die anderen wollen den Kids zeigen, dass sie keine bösen Amis mehr sind.
Einem Geschäft waren sie in Saigon noch nie abgeneigt, wie etwa bei der Sache mit den Vögeln. Da sitzen die armen Piepmätze dicht gedrängt im hölzernen Bauer, und westliche Touris zahlen ein hübsches Sümmchen, um sie aus ihrem Vogelknast zu befreien. Dann fliegen sie davon, der touristische Vogelbefreier geht beschwingt von dannen, ohne mitzubekommen, dass die Tiere dressiert sind und nach kurzer Zeit freiwillig zum Käfig zurückfliegen. The Show must go on.

Der Weg zur kambodschanischen Grenze nach Cu Chi ist reizvoll. Nicht enden wollende Reisfelder mit kleinen Dörfern, die von Palmenhainen umkränzt sind, bestimmen das Landschaftsbild. Büffel auf den Reisfeldern, aufgescheuchte Hühner auf den Strassen, Händler in ihren Unterständen bieten exotische Früchte und Gemüse am Wegesrand an. In dieser Gegend erstreckt sich das riesige Tunnelsystem des Vietcong, wo Munition und Nachschub unterirdisch transportiert wurden. Hier hielten sie die Amis zum Narren, tauchten ab in die Unterwelt, um hinter den feindlichen Linien wieder aufzutauchen. Die Gänge sind so schmal, dass kräftige Farmerssöhne aus Kentucky den schmalen und biegsamen Körpern der Vietnamesen nicht folgen konnten. So verloren die USA im undurchdringlichen Dschungel nicht nur viele Menschen, sondern auch viel Material. Das wurde erbeutet und kann heute gegen Eintritt besichtigt werden.

Weiter hinten im Busch knallt es mit schöner Regelmässigkeit. «Das sind die Leute auf dem Shooting Range», erklärt Führer Doah Hong Son. Da schiessen vorwiegend Touristen aus den Staaten mit M-16-Schnellfeuergewehren aus dem Vietnamkrieg auf Pappkameraden. Hm, denkt man, interessanter Ansatz. Die Amis zahlen, um mit ihren eigenen Waffen aus den Siebzigern rumzuballern? Jeder Schuss kostet einen Dollar. Nicht jeder Schuss ist ein Treffer. Aber jeder Schuss ist ein Treffer auf dem Devisenkonto Vietnams.

Faszinierende Entdeckungsreise:

ERKUNDEN
Ausflug nach Cu Chi
Das Tunnelsystem des Vietcong diente den Untergrundkämpfern als Aufmarschgebiet und Rückzugsraum. Viele Tunnel sind erhalten und zur Besichtigung freigegeben. Geschichte zum Anfassen.

HALONG-BUCHT
Unesco-Weltnaturerbe: Faszinierende Küstenlandschaft mit fast 2000 Inseln, die kegelförmig in die Höhe ragen. Täglich stechen Dutzende Dschunken und Sampans für mehrstündige oder mehrtägige Erkundungsfahrten in See.

HANOI
Wasserpuppentheater Thang Long
In der Stadt am Ufer des Hoan-Kiem-Sees gelegen. Mit der tausendjährigen Kunstform werden mythische Geschichten erzählt.

Altstadt
Zwischen Zitadelle, Rotem Fluss und Hoan-Kiem-See erstreckt sich die Altstadt. Die labyrinthischen Gassen sind streng nach Handwerkszünften und Kaufmannsgilden getrennt.

HO CHI MINH CITY
Galerie Nguyen
139 Dong Khoi, Tel. 0084 83 824 27 23, Mo–Fr 10–18 Uhr
Renommierte Galerie mit Werken zeitgenössischer vietnamesischer Künstler von günstig bis teuer.

Museum für Kriegsgeschichte (War Remnants Museum)
28 Vo Van Tan, District 3
Hier wird vor allem der Krieg gegen die Amerikaner dokumentiert und heroisiert. Im Garten stehen US-Waffen aus den Sechzigern und Siebzigern.

Hauptpost
Das neoklassizistische Gebäude mit seinen Deckenventilatoren, Jugendstil-Lampen, Boden-Mosaiken, Telefonkabinen mit Holzintarsien und den Stuckdecken sieht eher wie die Lobby eines Grandhotels aus. Auch wer keine Briefmarken kaufen will, sollte reinschauen.

HUE
Verbotene Stadt
Unesco-Weltkulturerbe in der alten Hauptstadt: Die Zitadelle mit Königsstadt, in der sich die Verbotene Stadt befindet ist dem Kaiserpalast in Peking nachempfunden.

Dong-Ba-Markt
Duong Tran Hung Dao, tägl. 6–19 Uhr
Hier gibts Textilien (die konischen Hüte der Reisbauern), Gewürze, Gemüse und Früchte sowie Produkte aus Bambus und Rattan.

ESSEN
Im ganzen Land gibts Filialen der heimischen Fastfoodkette Pho 2000. Pho ist eine vietnamesische Reisnudelsuppe mit Poulet oder Fleisch. Schmackhaft, authentisch und preiswert.

ESSEN IN SAIGON
Quan An Ngon
160 Pasteur
Tel. 0084 83 827 71 33

Stilvolles Essen in einer Kolonialvilla. Bei Einheimischen sehr beliebt, deshalb entweder reservieren oder Wartezeit einkalkulieren. Bildlich gesprochen gibts hier mehrere Restaurants in einem, da sich wichtige Regionalküchen des Landes auf der Speisekarte wiederfinden.

ESSEN IN HUE
Mandarin Café
24 Tran Cao Van St
Tel. 0084 54 82 12 81

Man darf sich durch den schlauchartigen Raum mit offener Vorderfront nicht abschrecken lassen: Ob vietnamesische Nudelsuppe oder Poulet mit Zitronengras, alle Gerichte sind frisch, lecker und preiswert. Daneben fungiert das Restaurant auch als Reisebüro und kleine Galerie, wo die Fotos des Besitzers, Mr. Hu, ausgestellt sind.

ESSEN IN HANOI

Cha Ca La Vong
14 Pho Cha Ca
Tel. 0084 48 25 39 29

Eines der ältesten Restaurants in Hanoi. Seit 140 Jahren wird nur ein Gericht serviert – grilliertes Fischfilet in einer Sosse aus Safran, Dill, Koriander, Erdnüssen und Schalotten. Man kann den Fisch an seinem eigenen Tischgrill zubereiten. Aufgepasst: Es gibt mehrere andere Restaurants gleichen Namens in Hanoi, die mit diesem in keiner Verbindung stehen.

TRINKEN IN HANOI
Minh’s Jazz Club
31 Luong Van Can
Tel. 0084 48 28 78 90

Der erste Jazzclub des Landes wurde erst 1997 gegründet von Quyen Van Minh, der sich als musikalischer Autodidakt das Saxofonspielen selbst beigebracht hat. Heute steht er mehrmals in der Woche auf seiner eigenen Bühne. Jeden Abend Livemusik. Gute Cocktails, lockere Stimmung.

TRINKEN IN SAIGON

Q Bar
7 Lam Son Square
Tel. 0084 88 23 34 80

Legendäre Bar aus Graham Greenes Roman «The Quiet American». Die Bar ist für vietnamesische Verhältnisse sehr teuer, für Europäer normalpreisig. Mehrere Bars, Lounge Areas, tiefgezogene Decken geben dem Ganzen eine intime Atmosphäre. Direkt neben der Oper.


SHOPPEN IN SAIGON

Ben Thanh Markt
Duong Le Loi/Duong Ham Nghi, täglich 6–21 Uhr

Der riesige Markt ist überdacht und bietet vor allem günstige Textilien und heimisches Kunsthandwerk. Handeln ist hier Pflicht.

Khan Dang Silk

112 Duong Nguyen Hue
Tel. 0084 88 25 90 12, täglich 8–20 Uhr

Eine grosse Auswahl an Seidenstoffen und Seidentextilien sowie Accessoires zu unschlagbaren Preisen.

SHOPPEN IN HUE
Dong Ba Markt
Duong Tran Hung Dao, täglich 6–19 Uhr
Vietnam, wie es leibt und lebt. Auf diesem alten Marktflecken verkaufen die Händler nicht nur exotische Kräuter, Gewürze, Gemüse und Früchte, sondern auch Textilien, die typischen konischen Hüte der Reisbauern sowie Produkte aus Bambus und Rattan.

SHOPPEN IN HANOI
Hoa Lu Handicrafts
19 Pho Dang Dung, täglich 8–20 Uhr
Spezialisiert auf nordvietnamesisches Kunsthandwerk. Man muss viel Zeit mitbringen, um das üppige Angebot zu sichten. Wer Gold- und Silberschmuck, Lackdosen, Mitbringsel aus Zinn und Bronze, Lampen aus Perlmutt sucht, wird fündig.

Thuy An
179 Pho Hang Bong, Tel. 0084 48 26 94 02, täglich 9–21 Uhr
Edle Designerkleidung für sie und ihn zu guten Preisen, Seiden-Accessoires wie Schals und Krawatten, auch Massanfertigungen.

SCHLAFEN IN HALONG CITY
Novotel Halong Bay
Halong Road, Bay Chai Ward,
Tel. 0084 33 384 81 08
www.novotel halong.com.vn
DZ ab 131 Fr.

Neues Viersternehaus mit Blick auf die Bucht. Schöne Zimmer, freundlicher Service. Ideal für einen Ausflug in der Halong-Bucht.

SCHLAFEN IN HANOI
Métropole Hanoi
15 Ngo Quyen Street, Hoan Kiem
Tel. 0084 43 826 69 19
www.sofitel.com
DZ ab ca. 240 Fr.

Über hundert Jahre alt ist das kürzlich renovierte Haus. Bei einem Cocktail unter den trägen Deckenventilatoren wird man in die literarische Welt von Graham Greene und W. Somerset Maugham versetzt, die hier logierten.

SCHLAFEN IN HO CHI MINH CITY
Park Hyatt Saigon
2 Lam Son Square, District 1
Tel. 0084 88 24 12 34
www.saigon.park.hyatt.com
DZ ab ca. 250 Fr.

Das 252-Zimmer-Haus im französischen Kolonialstil liegt bei der Oper, unweit der Kathedrale Notre Dame und des Ben-Thanh-Markts. Mit Teakholzböden, Antiquitäten aus Indochina, Orientteppichen und unzähligen Bildern zeitgenössischer vietnamesischer Künstler.

SCHLAFEN IN HUE
Hotel Saigon Morin
30 Le Loi Street
Tel. 0084 54 382 35 26
www.morin hotel.com.vn
DZ ab 120 Fr.

Die 183-Zimmer-Herberge in der zentralvietnamesischen Kaiserstadt Hue wurde 1901 von französischen Geschäftsleuten gegründet. Der tropische Garten bietet Restaurant und Pool. Vom Viersternehaus aus sind Sehenswürdigkeiten wie die Verbotene Stadt schnell erreicht.

ANREISE
Der Asienspezialist Gebeco bietet «Vietnam zum Kennenlernen» an: eine 12-tägige Erlebnisreise ab 1925 Fr. inkl. Flüge, Unterkunft in Dreisternehotels mit Frühstück und Reiseleitung. Zur Reise gehören Besichtigung der Kaiserstadt Hue, Dinnercruise in Saigon, Stadtrundgänge in Hanoi und Ausflüge zur Halong-Bucht, nach Cu und ins Mekongdelta.
www.gebeco.de

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