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Airbnb: Alles können, nichts müssen

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Airbnb: Alles können, nichts müssen

  • Text und Bild: Stefanie Rigutto

Der Name Airbnb kommt vom englischen Air-bed and breakfast, also Luftmatratze mit Frühstück. Heute können über die Plattform ganze Häuser, Wohnungen oder auch nur ein Zimmer ver- oder gemietet werden.

Ich liebe Venedig. Aber vor allem liebe ich das Castello-Quartier. Es ist ruhig, es ist schön, und man sieht keine einzige japanische Reisegruppe. Ein nettes und bezahlbares Hotel findet man dort allerdings nicht (wobei dies eine Kombination ist, die in Venedig grundsätzlich nicht zu existieren scheint). Dafür gibts im Castello-Quartier das Appartamento von Pietro: zweistöckig riesige Stube, Küche, Balkon. Man schläft unterm Dach und blickt in den Sternenhimmel. Am Morgen holt man im Supermercato um die Ecke Brot, kauft beim schwimmenden Markthändler am Kanal frische Früchte – und fühlt sich wie ein richtiger Venezianer.

Pietro bietet seine Wohnung für rund 200 Franken pro Nacht auf Airbnb.com an. Über diese Online-Plattform – sie existiert seit 2008 – vermieten Private ihre eigene Wohnung oder auch nur ein Zimmer davon. Die meisten tun es fürs Geld. Andere möchten Gastgeber sein und lieben den Kontakt mit Reisenden. Mittlerweile werden 300 000 solcher Unterkünfte angeboten, in 30 000 Städten und 192 Ländern. Drei Millionen Leute sind allein 2012 mit Airbnb gereist.

Ich bin ein Fan von Airbnb. Im vergangenen Jahr habe ich zehn Wohnungen über die Plattform gebucht. In Berlin schliefen wir im Atelier eines Künstlers, in New York teilte ich das Apartment mit Emily und ihrer Katze, in Belize vermietete uns Colin eine süsse Cabana am Meer (Bild oben), in Shanghai träumte ich in einem Wolkenkratzer, und in Paris nächtigten wir in einer Dachwohnung mitten im Marais. Für 170 Franken!

Dabei ist Geld nicht meine Hauptmotivation, ich habe nur keine Lust mehr auf anonyme Hotels und Ferienwohnungen. Trotzdem möchte ich Privatsphäre, keinesfalls zu viel Kontakt mit dem Gastgeber. Airbnb ist perfekt: Man kann es sich so einrichten, wie man es mag. Eine ganze Wohnung buchen statt nur ein Zimmer. Oder ein Logis mit Türcode, wenn einem sogar die Schlüsselübergabe zu persönlich ist. Auch die Fotos auf der Website lügen nicht: Ich habe mich noch nie um mein Geld betrogen gefühlt. Und wenn, würde ich es in meiner Bewertung schreiben. Nur Leute, die tatsächlich dort übernachtet haben, dürfen eine verfassen. Aber aufgepasst, auch der Gast wird beurteilt. Darum: Ein wenig Ordnung ist die halbe Referenz!

www.airbnb.com

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