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Reise-Tipps: Oman

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Reise-Tipps: Oman

  • Text: Helene Aecherli

Unsere Autorin Helene Aecherli hat für Sie nützliche Reise-Tipps zusammengestellt, damit Ihr Aufenthalt in Oman unvergesslich wird.

Reisezeit:  September bis April

Visum: erhält man bei der Einreise direkt am Flughafen. Für einen Aufenthalt bis zu zehn Tagen, kostet das Visum 5 Omani Rial (etwa  15 US Dollar), für mehr als zehn Tage 20 Omani Rial (etwa 50 US Dollar)

Anreise: Swiss fliegt täglich von Zürich nach Muscat via Dubai, ab 829 Franken,


Hotels:

In Muskat:

Grand Hyatt Muscat
Ein Fünfsternehotel mitten im Botschaftsviertel und direkt am Shatti Qurum-Strand gelegen. Das Hotel ist perfekt für einen Aufenthalt in Muskat, sehr zentral, in der Nähe gibt es hübsche Shoppingzenter, schöne Cafés und endlose Joggingstrecken am von Palmen gesäumten Ufer. Im Garten des Hotels kann man sich am (unbeschallten!) Pool entspannen, sehr gut Essen und sich am Abend auch einen Campari Orange genehmigen.

5 Nächte im DZ mit Frühstück, inkl. Flug mit Swiss und Transfer ab 2070 Franken pro Person. Verlängerungsnacht ab 191 Franken (Katalogpreise Bischofberger Reisen).

Shangri-La’s Al Waha
Etwa 45 Autominuten ausserhalb Muskats gelegen, hübsches Hotel mit geräumigen 262 Zimmern, der Strand ist quasi vor er Zimmertüre. Aber: Typisches Familienhotel mit Musik am Pool und in den Restaurants. Dass man sich im Oman befindet, ist hier kaum zu spüren.

5 Nächte im DZ mit Frühstück, inkl. Flug mit Swiss und Transfer ab 2190 Franken pro Person, Verlängerungsnacht ab 214 Franken (Katalogpreise Bischofberger Reisen).

Nizwa:

Falaj Daris Hotel
Sehr charmantes, kleines Hotel unmittelbar vor den Toren Nizwas. Hier kommt echtes Boxenstopp- und Roadtrip-Feeling auf. Dinniert wird und um den Pool bei der Lobby, das Essen ab Buffet ist schmackhaft, hinter einer Zimmerreihe versteckt, liegt ein zweiter Pool mit Bar.

DZ inkl. Frühstück ca 90 Franken pro Person

B&B Misfat Al Abriyeen
Es ist eines der wenigen Bed and Breakfasts des Landes und hat immer noch so etwas wie einen Geheimtipp-Status. Misfat Al Abriyeen ist ein verlassenes Dorf gut eine halbe Stunde Autofahrt von der Stadt Nizwa entfernt. Das B&B befindet sich in einem renovierten Haus inmitten von Ruinen, es wird von der Familie betrieben, die einst dort gelebt hatte. Die Schlafräume sind sehr schlicht, mit Matratzen und Regalen ausgestattet, Duschen und Toiletten liegen ausserhalb. Frühstück und Dinner werden auf der Dachterrasse des Hauptgebäudes eingenommen. Von hier aus sieht man über das ganze palmenbewachsene Tal, tiefgrüne Terrassen und Berge.  Das verlassene Dorf und seine idyllische Umgebung können auf befestigten Pfaden durchwandert werden.  Wenn Yacoob, einer der Mitbesitzer des B&Bs Zeit hat, begleitet er die Gäste persönlich. Unbedingt gutes Schuhwerk mitnehmen!

Ab 70 Franken pro Person inkl. Halbpension,  email: [email protected], das B&B ist auch auf Facebook zu finden.

Jebel Shams:

Jebel Shams Resort
Eine Mischung aus Zeltplatz und Hotel auf einem Plateau des Jebel Shams, mit 3005 Metern der höchste Berg des Sultanats. Die Aussicht auf das Gebirge ist grandios. Übernachtet wird in arabischen Zelten, die mit Teppich, Matratzen, Kissen und Heizgerät ausgestattet sind, oder kleinen Chalets. Wer das eigene Zelt dabei hat, kann es unter einem Unterstand aus Palmblättern aufstellen. Auf dem Platz gibt es Feuerstellen, an denen sich oft ganze Familenclans versammeln, ein Pool (mit ziemlich kaltem Wasser), ein Restaurant (lokale Spezialitäten, die höchst zuvorkommend serviert werden) und ein Kiosk, wo hervorragender Masala-Tee erhältlich ist. Das Resort eignet sich perfekt als Ausgangspunkt für Wanderungen oder auch nur, um ein paar Tage innezuhalten. Achtung: Für die Fahrt zum Resort braucht man einen Offroader.

Preise: Zeltunterstand, ca. 37 Franken pro Person, arabisches Zelt, 118 Franken für zwei Personen, Chalet 166 Franken pro zwei Personen. Alle Preise sind inkl. Frühstück und Dinner.

Wüstencamp:

Arabian Oryx Camp
Zumindest eine Nacht in der Wüste sollte man sich gönnen, auch wenn es eher am Rande des Sandmeers ist. Auf den ersten Blick wirkt das Arabian Oryx Camp zwischen Nizwa und Sur fast zu schlicht, um wahr zu sein, und die Quads, die am Eingang des Camps auf Fahrerinnen und Fahrer warten, sind eher abschreckend. Doch entpuppt sich das Camp als wirklich gemütlich: Es umfasst 37 Hütten mit Dusche, Föhn und Kühlschrank, einen grossen, zeltähnlichen Esssaal (am Buffet gibts lokale Spezialitäten), ein lauschiges Tee-Zelt und eine Art Lounge unter freiem Himmel mit Teppichen und Sitzkissen. Es gibt kaum etwas Schöneres, als abends bei einem Gläschen Tee auf Dünen und Mondsichel zu blicken und mit anderen Gästen über das Leben zu philosophieren. Und wer sich dann ein paar Stunden später, so gegen 6 Uhr, aus dem Bett wagt und die Dünen besteigt, wird mit unglaublichen Sonnenaufgängen belohnt. Achtung: Auch für die Fahrt ins Wüstencamp brauchts einen Offroader. Und: Mit dem Auto über die Dünen zu rasen, mag zwar aufregend sein, zerstört aber das feine Sandgebilde. Zudem muss über Sand fahren gelernt sein. Am besten, man überlässt dies einem omanischen Fahrer.

DZ ca. 142 Franken inkl. Halbpension

Sur:

Turtle Beach Resort
Insider sagen, es sei das beste Dreisternehotel im ganzen Sultanat. Und auch wir waren begeistert und wären sehr gerne noch länger geblieben. Das Resort liegt ungefähr 20 Kilometer von der Stadt Sur entfernt an einer Lagune bei Ras al Hadd, der Region, die berühmt ist für seine Schildkröten. Die Zimmer sind einfach, aber sehr sauber und funktional, das Essen wird in einem Restaurant serviert, das einer traditionellen Dhau, einem omanischen Boot, nachempfunden ist.

DZ inkl. Frühstück ab 80 Franken


Unbedingt besuchen:

Um den Oman bis in den letzten Winkel zu kennen zu lernen, müsste man Jahre unterwegs sein. Hier jedoch schon einige Höhepunkte, die man sich nicht entgehen lassen sollte:

 In Muskat:

Muttrah Suk
Laut stolzen Einheimischen gehört der Muttrah Suk zu den schönsten in der ganzen arabischen Welt. Er ist zum grossen Teil überdacht, antike Balken zieren die Decke. Am besten besucht man den Suk ab 17 Uhr. Dann sind die Länden nach den heissesten Stunden des Tages wieder geöffnet, es herrscht eine heitere Stimmung. Nach dem Einkaufen unbedingt an der Corniche flanieren gehen und dabei einen Marsala-Tee trinken und frische Samosas essen. Davon wird man selbst nach dem zehnten Aufenthalt in Muskat nicht genug bekommen können.

Sultan Qaboos Grand Mosque
Die grosse Sultan Qaboos Moschee ist ein Besuch wert, vor allem auch deshalb, weil man nicht überall so leicht Zugang hat zu einem derart prachtvollen islamischen Bauwerk. Die Moschee wurde 2001 eröffnet und ist eine der imposantesten de Landes. Das gesamte Areal erstreckt sich über 416000 Quadratmeter, der zentrale Komplex  umfasst gut 40000, ist ganz in weissem und grauem Marmor gehalten und hat Platz für 22000 Menschen. Nicht-muslimischen Besuchern steht die Moschee täglich, ausser Freitag, von 8 Uhr 30 bis 11 Uhr offen. Im Inneren der Moschee gibt es ein islamisches Informationscenter, das von äusserst beflissenen Frauen betrieben wird. Zu Diskussionen über den Islam servieren sie Tee und Datteln und decken die  Besucher auf Wunsch reichlich mit Broschüren ein.

Der Eintritt in die Moschee ist gratis, doch wird akribisch auf islamisch korrekte Kleidung geachtet. Für Frauen gilt: bodenlanger Rock oder Hosen, Arme ganz bedeckt, ein Schleier ist obligatorisch. Für Männer: lange Hosen, langärmliges Hemd.

Bait Muzna Gallery
Ich habe die Galerie über einen Zeitungsartikel entdeckt, der moderne omanische Kunst zum Thema hatte, und machte mich sofort auf die Suche nach ihr. Sie liegt in der Nähe des Sultan Palasts gegenüber des Bait Al Zubair Museums in einer schneeweissen, alten Villa. Von aussen wirkt sie unprätentiös, doch tut sich in ihrem Inneren ein kleines Universum auf, das selbst Kunstmuffel interessieren könnte: Auf zwei Stöcken (luftig hohe Räume, eine Lounge im Innenhof, gläsernes Dach) sind in wechselnden Ausstellungen Gemälde, Zeichnungen, Photographien, Schmuck, Handwerk und Skulpturen der zur Zeit besten Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.  Die Galerie veranstaltet auch kunst-assoziierte Modeshows, Lesungen, Vorträge und Konzerte.

Geöffnet: Donnerstag bis Samstag von 9Uhr 30 bis 19 Uhr. www.baitmuznagallery.com

Bait Al Zubair
Nach dem Besuch in der Bait Muzna Gallery begab ich mich quer über die Strasse in das Bait Al Zubair Museum. Nur schon das traditionelle omanische Haus ist sehenswert, in dem wohl die besterhaltenen Artefakte des Landes zu sehen sind. In Museen interessieren mich jedoch vor allem zwei Dinge: Der Geschenkladen und das Café. Und im Bait Al Zubair kam ich wunderbar auf meine Rechnung. Das Café ist die perfekte Oase, um der Mittagshitze zu entfliehen und zu warten, bis die Shops im Suk wieder aufmachen.

Geöffnet: Donnerstag bis Samstag von 9 Uhr 30 bis 18 Uhr. www.baitalzubairmuseum.com

Das Opernhaus
Ja, Muskat hat seit Kurzem sogar eine Oper. Ein üppiger, quadratischer Bau in weissem Marmor, ein Prestigeobjekt des Sultans, der dank seiner Ausbildung in England klassische Musik zu schätzen und liebe gelernt hat. Der Spielplan ist überraschend vielfältig: Diese Jahr stehen etwa die Puccini Oper Madama Butterfly auf dem Programm, gespielt von der Mariinsky Opera aus Russland, ein Abend mit der amerikanischen Paul Taylor Dance Company oder ein Rezital des ägyptischen Sängers Ghada Ragab, der im Duett mit der jordanischen Künstlerin Ayman Taysir auftritt. Das Opernhaus organisiert regelmässig auch Führungen und Kindernachmittage.  www.rohmuscat.org.om

Essen
In Muskat gibt es einige sehr gute Restaurants. Ich habe ich mir sagen lassen, dass das Turkish House (Dohat Al Adab, 111) eines der besten Fisch- und Seafood-Lokale der Stadt ist. Hervorragend ist auch das La Mer nahe beim Edelshoppingcenter in Shatti Qurum, davon habe ich mich selbst überzeugt. Auf unsererer Reise haben wir jedoch meistens bei indischen Strassenrestaurants Halt gemacht und haben immer wunderbar gegessen. Natürlich, haben wir auch Picknick gekauft. So lange man sich in Muskat befindet, tut man dies am besten in den Shopping Malls, zum Beispiel im Sultan Center oder im Lulu Shopping Mall. Allein schon wegen der Food-Abteilungen (schon wal etwas von Dattelchampagner gehört?) lohnt sich ein Abstecher in das Getümmel. Übrigens: Wer mal Lust hat auf etwas wirklich Entrückendes, begibt sich zumindest für einen Drink ins Hotel Chedi an die «Long Pool Cabana». Abends an dem mit Fackeln beleuchteten 130 Meter langen Pool zu sitzen, überbietet das meiste, was man sich unter Luxus vorstellen kann.

Qantab
Ein stilles kleines Fischerdorf, gut dreissig Minuten von Muskat entfernt. Hier ist es, als wäre man Jahre zurückversetzt, es gibt einen schmalen Strand, auf dem Fischerboote liegen, einen winzigen Laden, einen Kiosk, eine ungenutzte Bushaltestelle, eine Werkstätte für omanische Segelschiffe, die Dhaus, nach Sonnenuntergang spielen die Jungs auf dem nassen Sand Fussball. Besonders schön ist es, hier am späten Nachmittag spazieren zu gehen und zu bebobachten, wie das Dorfleben langsam wieder erwacht. Tipp: Auf der anderen Seite des Hügelzugs befindet sich der Qantab Beach, ein herrlicher Strand, an dem sich auch viele einheimische Familien versammeln. Leider wird an diesem Strand ein Hotelprojekt geplant. Es ist ungewiss, wie lange er noch der Öffentlichkeit zugänglich bleiben wird.

Jebel Shams:

Wandern im Grand Canyon des Jebel Shams
Der Jebel Shams ist mit 3005 Metern der höchste Berg des Sultanats. Hier befindet sich auch der «Grand Canyon of Arabia», der grösste Canyon der arabischen Halbinsel. Kurz vor dem Jebel Shams Resort gibt es einen Fotostopp, von dem aus man in die Schluchten hinunter sehen kann. Viel schöner ist es jedoch, den Canyon (auch als «W 6» bezeichnet) zu Fuss zu entdecken. Eine Wanderroute führt vom Dorf Al Khatim (ca. 5 Minuten vom Jebel Shams Resort entfernt) über einen ehemaligen Eselpfad zum verlassenen Dorf Sab Bani Khamis hoch zu einem Süsswasserpool mit smaragdgrünem Wasser. Der Pfad ist schmal und ungesichert, das Gelände fällt steil ab, ist eher geröllig als abschüssig. Der Pfad ist deshalb auch für ungeübte Wanderer gut begehbar, Wanderschuhe sind aber ein Muss und Schwindelfreiheit von Vorteil. Und ja, die Wanderung im westlichen Hajar Gebirge ist spektakulär: Atemberaubend der Blick auf die wuchtigen Hänge, die sich am späten Nachmittag rosa färben, atemberaubend auch das Wegstück unter einem überhängenden Felsen hindurch, auch «Balcony Walk» genannt, der direkt zu den Ruinen des Dorfes führt, das einst in den Stein gehauen worden war. Hier hört man plötzlich auch Ziegen blöken, die zum Teil in den Ruinen hausen. Über einen steilen, mit Steinmännchen markierten Pfad, kommt man schliesslich zum Süsswasserpool hoch, ein wunderbarer Ort, um sich auszuruhen und die Stille zu geniessen.

Die ganze Wanderung (derselbe Weg führt hin- und wieder zurück) dauert je nach Schritttempo und Rastzeit etwa 5 Stunden. Der Weg ist farbig markiert. Aufpassen: Nicht zu spät losgehen, gegen 17 Uhr wird es dunkel.  www.trekkingoman.com


Mietautos:

Soll man im Oman selber fahren oder nicht? Hier gehen die Meinungen auseinander. Der Oman hat ein hervorragend ausgebautes, gut beschildertes Strassennetz und wunderschöne Offroadstrecken. Doch wird zum Teil mit drastisch überhöhten Geschwindigkeiten gefahren, kaum auf die Verkehrsregeln geachtet, pro Woche geschehen rund vierzig schwere Unfälle. Deshalb ist es empfehlenswert, einen Fahrer zu buchen – zumindest für die erste Reise. Die Fahrer sind sich die Verkehrsverhältnisse gewöhnt und in der Regel auch hervorragende Tour-Guides. Für alle, die dennoch selber fahren wollen: Ein Mietauto gibts ab 39 Fragen pro Tag (maximal vier Personen).
Achtung: In Muskat herrscht um die Mittagszeit Verkehrsstau. Wer kann, zu dieser Zeit einfach eine Siesta machen.

Übrigens: Im ganzen Land herrscht ein strenges Rauchverbot in Restaurants und in allen öffentlichen Gebäuden – was für ein arabisches Land noch sehr ungewöhnlich ist. Man erzählt sich, dass schon der Vater von Sultan Qabus das Rauchen so gehasst haben soll, dass er Raucher mit Hieben bestrafen liess.
 

Buchen:

Oman ist ein sicheres Reiseland. Hotels und Unterkünfte sind eher teuer, ihre Zahl beschränkt. Es empfiehlt sich, Reisen über einen Veranstalter zu buchen. Etwa Bischofberger Reisen, der geführte Rundreisen anbietet oder individuelle Trips zusammenstellt.

Beispiel Gruppenreise: Faszination Sultanat Oman, ab 1915 Franken. www.bischofberger-reisen.ch, Tel. 044 384 93 93
 

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