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Träumen und tanzen: Postkarte aus Korsika

Stil

Träumen und tanzen: Postkarte aus Korsika

  • Text: Silke Bender; Fotos: Jorma Mueller

Strand- statt Bettenburgen: Im Süden Korsikas relaxt man im weissen Sand – und feiert in den Sonnenuntergang.

Warum auf die Seychellen? Die Strandidylle liegt viel näher, als man denkt: Weisser, mehlfeiner Sand, kristallklares türkis Wasser, das träge um rundgespülte Felsen schwappt – die Strände am Mittelmeer im Süden Korsikas können es locker mit denjenigen am Indischen Ozean aufnehmen. Vorausgesetzt, man findet Schirmpinien so schön wie Kokospalmen. Als Nicolas Panzani vor 15 Jahren den damals noch gottverlassenen Strandabschnitt von Palombaggia entdeckte, fiel ihm nur ein Wort ein: magisch. Der umtriebige Szene-Gastronom kaufte die Bucht und stellte erst eine simple Strandbar auf. Heute ist daraus die Sea Lounge geworden, einer der schicksten Beach-Spots der Insel.

Die meiste Zeit herrscht mediterraner Zen auf roten Strandbetten, in der Sommerbrise schwingt Feel-Good-Musik. Nur während der Hauptsaison im Juli und August steigt dienstags und freitags der Pegel: Dann sorgen internationale DJ-Grössen wie Louie Vega, Daft Punk oder Roger Sanchez für Tanzwellen im seichten Wasser. Pünktlich mit dem Sonnenuntergang ist aber Schluss. «Nach dem Sunset-Ritual gebe ich den Strand der Natur zurück», sagt Nicolas Panzani. Denn der Korse aus Bonifacio liebt und respektiert seine Insel, die es schaffte, sich ihren ursprünglichen Charme bis heute zu bewahren. Blitzsaubere intakte Natur, wohin man blickt.

In den Siebzigerjahren, als der Massentourismus die französischen Küsten überrollte, explodierten auf Korsika Bomben. Die Unabhängigkeitsbewegung von damals verhinderte mit ihrem Terror, dass Bettenburgen die Landschaft verschandeln. Wer bereit ist, zwanzig Minuten zu wandern, findet gerade in der Vor- und Nachsaison rund um Porto-Vecchio noch immer traumhafte Buchten für sich allein. «Überhaupt sind Mai, Juni und September die besten Monate», rät Panzani. Die fast 200 Kilometer lange und 80 Kilometer breite Insel ist nur dünn besiedelt – wegen des mächtigen Hochgebirges im Innern, das über 50 Gipfel auf 2000 Meter Höhe verfügt. Bis Ende März kann man auf der Mittelmeerinsel sogar Ski fahren. Den Winter auf Korsika findet Panzani jedoch eher trist. Dann macht er sich auf in seine zweite Heimat Bali. Soll er ruhig in die Ferne schweifen. Für einen Mitteleuropäer sind die Korsika-Strände Paradies genug.

Die besten Tipps

ESSEN

Chill-out-Zone, Restaurant, Partystrand: Die Sea Lounge am Strand von Palombaggia befriedigt viele Bedürfnisse und ist für entspannte Sonnennachmittage ebenso bekannt wie für Partys und gutes Essen.
www.sealounge- portovecchio.com

Im Restaurant Maora Beach am Golfe de Sant’Amanza isst man Fisch, Pasta und Meeresfrüchte mit den Füssen im Sand.
— Tel. 0033 4 95 73 11 93, www.restaurant- maorabeach.com

SCHLAFEN

Das kleine familiengeführte Grand Hôtel de Cala Rossa bei Porto-Vecchio ist seit über dreissig Jahren eine der besten Adressen der Insel. Samt Sterne-Restaurant, Privatstrand und Spa.
— Tel. 0033 4 95 71 61 51, www.hotel-calarossa.com, DZ ab ca. 250 Franken

PARTY

In der Strandbar Chez Pierre isst man bodenständig rund um die Uhr, und am späteren Abend legt Althippie Pierre höchstpersönlich Platten auf – korsische Musik zum Mitsingen.
— Plage de Palombaggia, Tel. 0033 6 14 91 03 23

SHOPPEN
Das Comptoir Bonifacien verkauft handverlesene Spezialitäten aus der Region. Dazu gibts einen kleinen Mittagstisch, Snacks und eine Weinbar mitten in der pittoresken Zitadelle von Bonifacio.
— 9, rue Saint-Jean-Baptiste, www.comptoir-bonifacien.com

Der Marché ist jeden Sonntagvormittag das Spektakel in der Altstadt von Porto-Vecchio. Früchte, Fische, Fleisch und Käse direkt vom Produzenten.
— Place du Monument aux Morts, Porto-Vecchio

HIGHLIGHTS

Der Besuch der Felsenstadt Bonifacio mit der malerischen Zitadelle und dem eleganten Marinehafen ist ein Muss. Für den perfekten Postkartenschuss muss man aber ein paar Spazierkilometer über die Steilküste in Kauf nehmen.

ANREISE

Air Corsica fliegt mehrmals täglich von der Schweiz nach Figari in Korsikas Süden, nach Ajaccio, Bastia oder Calvi mit Umsteigen in Paris oder Nizza.
www.aircorsica.com

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1.

Das Comptoir Bonifacien

2.

Grand Hôtel de Cala Rossa

3.

Chill-out-Zone, Restaurant, Partystrand: Die Sea Lounge

4.

Souvenir: Korsischer Single Malt? Ja! 2004 präsentierte die Brennerei Mavela ihre Abfüllung aus Weissweinfässern und somit den ersten korsischen Whisky. P&M gibt es z. B. im Comptoir in Bonifacio.
www.comptoir-bonifacien.com

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