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Postkarte aus Cornwall: Englands Garten Eden

Stil

Postkarte aus Cornwall: Englands Garten Eden

  • Text: Silke Burmester

Die rauen Klippen und langen Strände von Cornwall sind die Riviera der Briten. Früher inspirierten sie Künstler und Schriftsteller, heute Starköche und Surfer.

Vor rund achtzig Jahren liess die Schriftstellerin Daphne du Maurier ihre Romane über Geister, Piraten und schöne Frauen vor den Klippen der Grafschaft Cornwall spielen. In verwunschenen Gegenden, die Roseland heissen oder Bodmin Moore und deren von Hortensienbüschen gesäumte Strassen noch heute so schmal sind, dass man trotz Linksverkehr keine Schwierigkeiten hat, mit dem Auto auf der richtigen Strassenseite zu fahren: Es gibt nur eine. Romantik begleitet uns, wohin wir blicken, und wer du Mauriers Romane kennt, kann sich leicht vorstellen, wie die Autorin im Ruderboot auf dem River Fowey an der Cornish Riviera übersetzt, wo ihre Eltern ein Haus besassen. Oder wie sie in ihrem Wohnort St. Ives an der Promenade den Künstlern beim Malen zusieht.

Reise-Tipps in Cornwall

Aber die Engländer wären keine Engländer, verstünden sie es nicht, Altes charmant mit Zeitgeist zu paaren. Am gelungensten vollzieht sich diese Verbindung in den Restaurants
und Cafés, die auf lokale Produkte setzen. Etwa Jamie Olivers «Fifteen» (siehe Bildergalerie) in Watergate Bay. Oder der Fischimbiss von TV-Koch Rick Stein, der in Padstow (siehe Bildergalerie) auch noch ein B&B betreibt. Und das Blas Burgerworks in St. Ives, wo es galaktische Hamburger in allen Varianten gibt.
Auch die Hotellerie setzt auf hippe Kundschaft aus London und vom Festland. Cornwalls ältestes Luxushotel, The Nare (siehe Bildergalerie) am Carne Beach in Veryan-in-Roseland, ist mit 345 Franken pro Nacht und Doppelzimmer zwar nicht billig, dafür ist es ein Stück Old England wie aus dem Bilderbuch.
Günstiger, doch nicht weniger charmant, ist das Hotel Hay Barton (siehe Bildergalerie) in Tregony; das vielleicht schönste B&B in ganz Südengland, mit hellen, freundlichen Zimmern ab 105 Franken. Für Hippies und Unkomplizierte: In der Buttervilla Farm Bolbathic des Biobauern Gill in Torpoint kostet das Zimmer gerade mal 65 Franken, das Frühstück rockt, und von der Liege im Garten will man gar nicht mehr runter.
Wen vor lauter Hortensienbüschen und Klippen die Stadtsehnsucht befällt, besucht den Ableger der legendären Londoner Tate Gallery (siehe Bildergalerie) in St. Ives. Oder man fährt schnurstracks ins Städtchen Truro, das «London von Cornwall». Hier setzt man sich mit Buch oder Zeitung in die Café-Bar One Eyed Cat oder liebäugelt in der Tilly Mint Bakery mit einem dieser süssen, klebrigen, knallbunten Törtchen, wie sie eigentlich nur Engländer essen können.


 

Alfred Hitchcocks «Vögel» stammt von Daphne du Maurier

Die englische Schrifstellerin Daphne du Maurier (1907-1989)wohnte seit ihrem 19. Lebensjahr in Hempstead, Cornwall, wo auch die meisten ihrer Bücher spielen.
Ihr erster Roman, «Der Geist von Plyn», brachte ihr Ruhm und die Aufmerksamkeit ihres späteren Ehemanns, des Generals Frederick Browning, ein. Mit ihm zusammen hatte sie zwei Töchter und einen Sohn. Weltberühmt wurde sie durch ihren Roman «Rebecca» und die Kurzgeschichte «Die Vögel», die Alfred Hitchcock verfilmte.
Daphne du Maurier: Rebecca. Fischer-Taschenbuch, 498 S., ca. 12 Fr.

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1.

St. Michael’s Mount bei Marazion

2.

Ökomodehersteller Seasalt verkauft in Cornwall unter anderem auch Gummistiefel.

3.

Surferparadies Watergate Bay in Newquay.

4.

Jamie Olivers Restaurant liegt oberhalb des Surferstrandes von Newquay.

5.

Neben der Aussicht locken tolle Gerichte – doch, ohne Reservation kein Tisch!

6.

Die bekannte Tate Gallery aus London hat einen Ableger im St. Ives.

7.

Cornwalls ältestes Luxushotel «The Nare» am Carne Beach in Veryan-in-Roseland.

8.

Das «Hotel Hay Barton» in Tregony