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Postkarte aus Salzburg

Stil

Postkarte aus Salzburg

  • Text: Lilla LukacsFotos: Marvin Zilm

Die viertgrösste Stadt Österreichs ist ein kleines Juwel - auch wenn Mozart das anders sah.

In Salzburg sollte man nicht bloss eine ruhige Mozartkugel schieben: Die Barockstadt ist ein Juwel – auch wenn ihr berühmtester Sohn zünftig über sie herzog.

Die Stadt an der Salzach sei wie eine «verschollene Oase», schrieb der Schriftsteller Joseph Roth. Sie liegt beschützt von zwei steilen Hügeln, dem Kapuziner- und dem Mönchsberg, die an manchen Tagen auch den Nebel einzufangen scheinen. Sobald jedoch die Sonne durchdringt, eröffnet sich ein romantisches Panorama auf schneebedeckte Berge und dramatische Felsen, gesäumt von saftig grünen Bäumen. Salzburg liegt im Fadenkreuz uralter Handelsrouten. Sie brachten der Bistumsstadt den Wohlstand, den sie bis heute ausstrahlt: den prunkvollen Dom, die Schlossanlagen, Kirchen und pastellfarbenen Herrschaftshäuser. Salzburgs frechster Sohn zeigte sich darob allerdings kaum beeindruckt: «Es ist nicht nötig zu sagen, dass mir an Salzburg wenig und am Erzbischof gar nichts gelegen ist und ich auf beides scheisse», schrieb der launische Wolfgang Amadeus Mozart 1783 in einem Brief. Zum Dank fürs Kompliment wird das Antlitz des Komponisten heute an jeder Ecke vermarktet. Wir halten uns an Hugo von Hofmannsthal, den Mitbegründer der Salzburger Festspiele, die im Juli in die neunzigste Runde gehen: «Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum als Salzburg», sagte er. «Hier musste Mozart geboren werden.»
Schlafen

Villa Auersperg
Auerspergstrasse 61, Tel. 0043 662 8 89 44, www.auersperg.at, DZ/Frühstück ab 265 Fr.
Die Villa Auersperg aus dem Jahr 1892 wurde vollständig renoviert und bietet die gleichen Annehmlichkeiten wie das Hotel Auersperg gleich nebenan. Nach einem ergiebigen Stadtbummel erholt man sich im Garten mit Blick auf einen romantischen Rosenteich oder im hoteleigenen Dampfbad mit Dachterrasse.

Boutiquehotel am Dom
Goldgasse 17, Tel. 0043 662 84 27 65, www.hotelamdom.at, DZ/Frühstück ab 200 Fr.
Jedes Zimmer dieses 800 Jahre alten Stadthauses ist individuell gestaltet und zeigt viel Sinn für Design und Ästhetik. Mitten in der Altstadt neben dem Dom gelegen.

Jugendherberge Stadtalm
Mönchsberg 19c, Tel. 0043 662 84 17 29, www.diestadtalm.com, DZ/Frühstück ab 26 Fr.
Schönste Aussicht vom Mönchsberg auf die Stadt, die man zu Fuss in 10 Minuten erreicht.

Shoppen

Deco Art
Wiener-Philharmoniker-Gasse 1, Tel. 0043 662 84 17 52
Hier stehen die Chancen für Schmuckliebhaberinnen gut, Trouvaillen zu finden. Zum Beispiel Original-Vintage-Schmuck aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren. Oder der klassisch rote Fuchs von Lea Stein, die sich mit ihren Kunststoffbroschen weltweit einen Namen gemacht hat. Für das kleine Portemonnaie findet man jedoch ebenso erlesene Besonderheiten aus Strasssteinen und Perlen.

Rudolf-Budja-Galerie
Wiener-Philharmoniker-Gasse 3, Tel. 0043 662 84 64 83, www.atmosphare.at
Hohe dunkelblaue Wände, alte Holztürrahmen und bemalte Sofas sind Grund genug, um die Galerie neben dem Festspielhaus zu besuchen. Hier taucht man ein ins moderne Salzburg der zeitgenössischen Kunst. Jeden Monat präsentiert ein neuer Künstler seine Werke.

Jahn-Markl
Residenzplatz 3, Tel. 0043 662 84 26 10, www.jahn-markl.at
Jahn-Markl steht seit 1408 für traditionsreiche Wildlederbekleidung und ist eine der ältesten Gerbereien Salzburgs. Die auf Mass geschneiderten Wildlederunterhosen sollen angenehm auf der Haut zu tragen sein (ab 280 Franken). Neben handbestickten Lederhosen und Trachten findet man auch hübsche Accessoires wie Lederbeutel und Gürtel. Kaiser Franz Josef, Herbert von Karajan und Marlene Dietrich haben hier schon Mass nehmen lassen.
Essen & Trinken

Triangel
Wiener-Philharmoniker-Gasse 7, Tel. 0043 662 84 22 29, www.triangel-salzburg.at
Freundliche und unkomplizierte Bedienung, die immer einen Platz für die Gäste findet. Interessante Mischung aus währschafter Küche mit einer Prise Glamour. Das «Triangel» befindet sich vor dem grossen Festspielhaus, und nach den Vorstellungen sassen schon Anna Netrebko oder Klaus Maria Brandauer auf den Holzbänken der guten Stube.

Gasthaus zum fidelen Affen
Priesterhausgasse 8, Neustadt,  Tel. 0043 662 87 73 61
Eine Brauerei mit Extra-Charme. Hier sind die Salzburger unter sich! Im Sommer geniesst man die «Affengerichte» der österreichischen Küche sowie auch vegetarische Speisen gern im hauseigenen Garten.

Café Tomaselli
Alter Markt 9, Tel. 0043 662 84 44 88, www.tomaselli.at
Das älteste Kaffeehaus von Österreich, hier hat Mozart bereits seine Mandelmilch getrunken – bevor es Mozartkugeln gab. In Smoking gekleidete Kellner rennen mit ernster Miene gekonnt mit ihren riesigen Tabletts voll Kuchen zwischen den engen Marmortischen zu den Gästen. Hammer-Crèmeschnitten!

Carpe Diem
Getreidegasse 50, Tel. 0043 662 84 88 00, www.carpediem.com
Frühstück ungeniert mit den Fingern schlemmen? Ausgefallenes Fingerfood, aber auch klassische Gerichte. Das «Carpe Diem» befindet sich in der Einkaufszone bei der Getreidegasse.

Die Würstelkönigin
Ferdinand-Hanusch-Platz
Der beste Würstelstand! Genau das Richtige nach einer durchtanzten Nacht. Hier trifft sich Jung und Alt von Salzburg in den Morgenstunden. Erst ab 19.30 Uhr, dafür bis 4 Uhr.
Erleben

Schloss Mirabell
Mirabellplatz 4, Tel. 0043 662 84 85 86
Das Schloss Mirabell mit seinen Springbrunnen war eigentlich ein Geschenk von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau an seine Geliebte. Dafür gebar sie ihm 15 Kinder! Durch den Blumenmeer-artigen Park gelangt man zum berühmten Marmorsaal, in dem auch Mozart musizierte. Heute heiraten die Salzburger gern in dieser romantischen Kulisse.

Salzburger Marionettentheater
Schwarzstrasse 24, Tel. 0043 662 87 24 06, www.marionetten.at
Das Puppenspiel fasziniert seit Jahrhunderten. Das Marionettentheater ist wie ein Miniaturopernhaus, jede Puppe ist mit viel Liebe zum Detail geschnitzt. Die Produktion einer Aufführung dauert jeweils mehrere Jahre. Um das Theater auch langfristig finanzieren zu können, tourt das Ensemble auch erfolgreich durch Europa und Asien.

Friedhof
St.-Peter-Bezirk ½
Der Petersfriedhof ist am Fuss des imposanten Festungsbergs gelegen und inspirierte Dichter und Künstler mit seiner malerischen Kulisse. Unmittelbar daneben befindet sich der St.-Peter-Stiftskeller aus dem Jahr 804, in dessen restaurierten Räumen finden laufend Mozart-Konzerte statt.

Grünmarkt
Universitätsplatz, Altstadt, Mo–Fr 7–19, Sa 6–15 Uhr
Samstagmorgens schlüpfen die Salzburger in ihre Trachtenkleider und treffen sich am Grünmarkt für Prosecco und Kuchen. An knapp vierzig Ständen werden lokale Lebensmittelspezialitäten wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Brot und Blumen feil geboten.

Salzburger Festspiele
25. Juli bis 30. August, www.salzburgerfestspiele.at
Salzburg ist seit neunzig Jahren Festspielstadt. Beim Schlendern durch die kulissenhaften Gassen wähnt sich der Besucher fast selbst als Protagonist eines bezaubernden Schauspiels.
Anreise

Infos: SBB Railjet, Tel. 0900 300 300, www.sbb.ch/oesterreich
Neu fährt der Railjet von der Schweiz täglich nach Salzburg. Die Fahrt dauert gut fünf Stunden. Retourbillett Zürich–Salzburg 2. Klasse 166 Fr., 1. Klasse 274 Fr.

Stadtführung

www.tourguide-salzburg.com
Sabine Rath führt durch die dunklen Geheimnisse von Hexenverbrennung und in finstere Folterräume. Schaurige Geschichten, die sich vor Jahrhunderten in Salzburg zugetragen haben.

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