
Neumond in der Jungfrau am 21. September 2025: Jetzt gilt es, Entscheidungen zu treffen
Was nährt mich wirklich? Was ist Ballast? Der Neumond in der Jungfrau am 21. September 2025 stellt uns vor die Aufgabe, Entscheidungen zu treffen – Entscheidungen mit Konsequenzen.
- Von: Alexandra Kruse
- Bild: Unsplash
Man muss in diesen Tagen wirklich sehr gut aufpassen, welche Tür man zuschlägt – und welche man bewusst einen Spalt offen lässt. Oder durch welche man hocherhobenen Hauptes schreitet, ohne sich auch noch nur eine einziges Mal umzudrehen.
Es klingt banal, aber es ist die eigentliche Aufgabe dieser Sonnenfinsternis: Entscheidungen treffen, die Konsequenzen haben. Und sich selber vor dem Durchfallen und den falschen Türen zu beschützen. Der zweite Neumond im Zeichen Jungfrau hat es auf verschiedenen Ebenen in sich. Abgesehen davon regnet es gerade Synchronizitäten.
Kurze Zündschnur
PING. 56.97 FR. Einfach weg. Abgebucht von meinem PayPal-Konto, während ich – nichtsahnend, ehrlich gesagt auch ziemlich ungemütlich – im Zug von München nach Zürich sass. Das Kind hatte sich mal eben, ohne was zu sagen, ein sehr ausgiebiges Menü bei den goldenen Bögen gegönnt. Und aufs Sofa bestellt. Abgesehen davon seinen brandneuen Pullover verloren und einen Mathetest ignoriert. «Weil ich das nicht einsehe, Mathe brauche ich eh nicht.»
Aus meiner Nabelschnur wurde instant eine Zündschnur und eine kurze noch dazu. Nach einigen Tagen im Paralleluniversum war meine Sehnsucht, zuhause für Ordnung zu sorgen, ein kräftiges Salzbad zu nehmen und dem Kind die Basics meiner ganz persönlichen Mathematik beizubringen wesentlich grösser als mir noch eins der hochexklusiven Tickets für das Heidifest inklusive Dirndl, Hotel und Afterparty zu manifestieren. Im Hofbräuhaus. Mit Acts, die sich lesen wie das Best of einer grossartigen 80er-Jahre-Schlagerdisco. Roberto Blanco! Thomas Anders! Münchner Freiheit! Ich habe mich schon mit einem halben Hähnchen unter dem Arm bierselig auf der Felsbank tanzen sehen. Die Hände zum Himmel.
Energie als kostbarste Währung
In solchen Momenten dürfen wir begreifen, wir können nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Und: Energie ist unsere kostbarste Währung, die gerade im Moment einfach doppelt zählt. Wir dürfen uns gerade jetzt wirklich sehr genau aussuchen, in was – und vor allem in wen – wir investieren.
Ich habe unglaublich viel Liebe für Heidi, sie entspricht dem Archetyp der Zwillinge perfekt: kommunikativ, lebendig, voller Charme und Leichtigkeit. Es gibt kaum jemanden, der die angeborene Frohnatur dieses Zeichens glaubhafter in die Welt trägt. Ihr robuster Volksfest-Charakter zeigt uns, dass Frauen über fünfzig sehr wohl ausgelassen feiern können.
Und dann ist sie sich auch nicht zu schade, sich als Wurm zu verkleiden – und: öffentlich über Parasiten zu sprechen. Und genau hier wird es interessant: Denn Parasiten, so unsexy das Thema wirkt, sind das geheime Narrativ dieses Neumondes. Der zweite Neumond in der Jungfrau, dazu noch mit einer Sonnenfinsternis, steht für maximale Reinigung.
Was ist Ballast, was nährt?
Die Jungfrau regiert die Verdauungsorgane, den Darm, das Zentrum der Transformation im Körper. Hier wird getrennt: Was nährt mich wirklich? Was ist Ballast? Was muss hinaus? Und wie beim physischen Organismus geht es auch seelisch darum, genau hinzuschauen, welche unsichtbaren Parasiten uns schwächen.
Das können alte Glaubenssätze sein. Es können Verpflichtungen sein, die längst keine Freude mehr bringen. Es können Menschen sein, die uns aussaugen, ohne je etwas zurückzugeben. Der Kosmos liefert dazu die passende Dramaturgie: Die Sonne in der Jungfrau steht kurz vor dem Neumond noch einmal in Opposition zu Saturn in den Fischen. Das kann sich anfühlen wie eine Bremse, schwer, fast hemmend – und doch steckt darin Kraft.
Saturn zeigt uns, dass wir mit Geduld, Disziplin und Vertrauen in das, was wir schon gelernt haben, weiterkommen. Nicht verkrampfen, sondern Aufgaben ruhig und Schritt für Schritt angehen.
Den Ängsten den Schrecken nehmen
Nur einen Tag später, am 22. September, betritt Mars den Skorpion. Tiefe Transformation, manchmal auch Drama, manchmal Machtkampf. Doch in seiner besten Form hilft Mars hier, uns unseren Ängsten zu stellen – und ihnen den Schrecken zu nehmen. Und am gleichen Tag wechselt die Sonne in die Waage: Tag und Nacht sind gleich lang, Gleichgewicht wird Thema.
Die Waage erinnert daran, dass Beziehungen Heilungsraum sind – nicht Schlachtfeld. Balance zwischen Ich und Du, Klarheit und Mitgefühl. Eine Sonnenfinsternis ist immer ein kosmischer Reset, ein Blackout im System. Das Licht ändert sich, und für kurze Zeit zeigt sich, was sonst verborgen bleibt. In diesem flackernden Zwischenraum entscheiden wir, welche Türen endgültig geschlossen werden – und welche wir mit neuer Klarheit offenhalten. Selbstfürsorge wird in diesem Prozess zur absoluten Notwendigkeit. Und vielleicht, vielleicht ist es eben manchmal auch Selbstfürsorge, sich Pommes und Cola aufs Sofa zu bestellen.
Der Song zur Mondphase:
Eclipse-Survival-Tipps:
1.
Hören wir auf den Bauch und trennen uns von Parasiten. Unser Verdauungssystem ist jetzt Orakel und Wächter zugleich. Es zeigt uns, was wir noch halten – und was endlich gehen darf. Leichtere Kost, Wärme, Ruhe helfen, klar zu spüren. Und auch im Alltag dürfen wir Parasiten erkennen: Beziehungen, Routinen oder Gedanken, die uns leise aussaugen. Mutige «Neins» schützen uns besser als tausend halbe Zusagen.
2.
Der zweite Jungfrau-Neumond ruft uns zurück zu den Grundlagen. Zu den einfachen Dingen: klares Wasser, saubere Luft, gutes Brot, tiefer Schlaf. Alles, was uns wirklich nährt. Alles, was unser Nervensystem beruhigt. Alles, was uns daran erinnert, dass Selbstfürsorge kein freiwilliges Programm ist, sondern ein System-Update, ohne das gar nichts läuft.
3.
Innehalten statt überstürzen. Wir widerstehen dem Impuls, sofort alles neu zu regeln. Finsternisse sind kein Startschuss, sondern Zwischenräume. Wir gönnen uns Stille, Ruhe, Schlaf, langsame Tage – und vertrauen darauf, dass die Antworten von selbst kommen.
4.
Schreiben wir Klarheit. Zwei Spalten reichen: Was gibt Kraft, was raubt Kraft. Auf Papier wird sichtbar, wo wir Türen schließen und wo wir sie offenhalten wollen. Das ist keine To-do-Liste, sondern eine Landkarte für unsere Energie.
5.
Bewahren wir Humor. Finsternis ist ernst genug – wir müssen es nicht sein. Wenn Heidi Klum als Wurm tanzen kann, dürfen auch wir lachen, tanzen, absurde Momente feiern. Humor ist Medizin und unser hellstes Licht im Dunkeln.