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Warum dieser Vollmond in der Waage ein Reality-Check ist

Warum dieser Vollmond in der Waage ein Reality-Check ist

Wir bekommen endlich einen Moment, um klarer zu sehen. Nicht perfekt, immer noch blurry – aber ehrlich, schreibt unsere Astro-Fee Alexandra Kruse. Was uns sonst noch mit dem Vollmond in der Waage am 13. April erwarten könnte, lest ihr hier.

Der Vollmond am 13. April zeigt, was übrig bleibt, wenn der luzide Nebel sich lichtet. Wer bleibt, wenn wir niemanden mehr beeindrucken müssen? Er zeigt, was echte Balance bedeutet, wenn wir nicht mehr aus Angst handeln, sondern aus Liebe. Und das nach intensiven Wochen der Auflösung, Rückschau und des kosmischen Reboots.

Während ich so auf dem saftigen Waldboden im schon fast grünen Gras liege, die Bienen bienen, die Hummeln hummeln und nun ja, die Vögel vögeln, denke ich darüber nach, wie es wohl wäre, ein Buschwindröschen zu sein. Und einfach so ins Unbekannte zu wachsen. Ich erinnere mich an ganze Haine voller Buschwindröschen. Buschwindröschen – für die Nicht-Botanikerinnen – sind kleine, ganz zarte und hochmagische Geschöpfe.

Ein kosmischer Schleudergang

Jedenfalls ist so ein Dienstag im Wald, auf dem Rücken, in der Gegenwart von Feen, einem wirklich kleinen Chihuahua und der Meisterheilerin herself – Mother Nature aka Pachamama – wohl das Einzige, was jetzt noch hilft. Weil: Wow. Was für eine Achterbahnfahrt! Wir sind mitten in einem Riesenprozess – einem Prozess, der nicht linear, nicht sanft und sicher nicht einfach ist, aber: Es ist immer am dunkelsten, bevor die Morgendämmerung kommt. Dieser Vollmond fragt, wer mitkommt. Und welchen Blickwinkel wir wählen.

Die letzten Wochen fühlten sich für so viele von uns an wie ein kosmischer Schleudergang aus Rückblick, Rückzug und viel zu viel radikaler Realität. Erst die Finsternisse, dann die rückläufige Venus, dann Merkur im Zeitlupenmodus – jeden Tag neue Nachrichten, jeden Tag neue Wake-up-Calls. Und ein Wecker, der sich nicht auf Schlummern stellen lässt, sondern einfach und ohne grosse Entschuldigung weiter rattert.

Die Emotionen fliegen noch hoch, aber sortieren sich

Und jetzt, ein leuchtender Spiegel im Nachthimmel: Vollmond in der Waage. Wir bekommen endlich einen Moment, um klarer zu sehen. Nicht perfekt, immer noch blurry – aber ehrlich. Die Emotionen fliegen noch hoch, aber sie sortieren sich. Langsam. Wie in einem dieser Schüttelgläser, aka Schneekugeln. Wir atmen. Wir erkennen. Die grosse Frage: Was bleibt, wenn das Drama geht? Was bleibt, wenn die alten Geschichten langsam verblassen, wenn wir durch den Schleier geschaut haben – und uns selbst begegnen?

Die gute Nachricht: Kurz nach dem Höhepunkt dieses Vollmonds wird auch Venus – die Herrscherin der Waage – direktläufig. Nach exakt 40 Tagen und Nächten endet ihre Rückwärts-Reise auf den letzten Graden der Fische – die emotionale Tiefsee – einem Ort tiefer Sehnsucht, Hingabe und Wahrheit.

Durch den tiefsten Sand unserer Sehnsucht

40 Tage, in denen wir durch unsere Träume getaucht sind, durch alte Liebesgeschichten, ungesagte Wahrheiten, durch den tiefsten Sand unserer Sehnsucht. 40 Nächte, in denen wir unsere Beziehungsmythen sortiert, unsere Werte überdacht und unsere Herzen – manchmal heimlich – neu ausgerichtet haben. Diese Zahl ist natürlich kein Zufall. Sie steht seit jeher für Wandlung, für den inneren Übergang, für Initiation. Noah – die Arche. Moses – der Berg. Jesus – die Wüste. Wir erinnern uns.

So oder so: Seit dem 1. März sind wir durch feinstes emotionales Sediment gewatet – durch Beziehungsmuster, alte Wünsche, vergangene Lieben und stille Enttäuschungen. Wir haben uns gefragt, was echte Nähe bedeutet. Wir haben gespürt, wie es sich anfühlt, gesehen zu werden – oder nicht. Wir haben hingeschaut, Illusionen verloren und etwas anderes gefunden: uns selbst. All das war Venus-Arbeit. Und weil Venus nicht irgendeine random Göttin ist, sondern die Königin dieses Vollmonds, bekommt alles, was sie gelernt hat, nun die finale Krönung.

Venus in Fische lädt uns ein, zu vergeben

Die Themen der letzten Wochen stehen jetzt unter vollem Mondlicht: Beziehungen. Werte. Schönheit. Selbstachtung. Was ist geblieben? Was darf zurückkommen? Und was gehört in eine andere Zeit? Venus in Fische lädt uns ein, zu vergeben. Uns selbst. Und den anderen. Und mit ihrer Direktläufigkeit beginnt nun ein neues Kapitel: zarter, klarer, heiler. Wir dürfen uns fragen: Was haben wir entdeckt? Was enttarnt? Was zeigt sich jetzt – so wie es wirklich ist?

Die Waage ist das Zeichen der Balance, der Ästhetik und der Beziehungen. Symbolisiert durch die Waagschale, strebt sie nach Harmonie und Gerechtigkeit. Doch wahre Harmonie ist kein Kunststück – sie ist kein Balanceakt auf der Bühne des Lebens. Sie entsteht nicht aus Gefälligkeit, Unterdrückung oder höflichem Schweigen.

Echter Wandel kommt von innen

Dieser Vollmond zeigt die Risse. Die Stellen, an denen wir uns überfordert, überangepasst oder unsichtbar gemacht haben. Und er fragt: Wie können wir uns mit anderen verbinden, ohne uns selbst dabei zu verlieren? Waage ist Gandhi und Frieden, aber nicht der billige. Es geht nicht darum, zu gefallen. Es geht darum, aus der Mitte zu leben. Echter Wandel kommt von innen. Schönheit beginnt dort, wo wir aufhören, sie zu inszenieren.

Doch jeder Vollmond passiert in Opposition zur Sonne. Während der Mond in der Waage leuchtet, steht die Sonne im gegenüberliegenden Zeichen: Widder. Der Widder ist der Krieger, die Pionierin, der Erstimpuls. Schnell, mutig, wild. Diese Achse zwischen Waage und Widder ist keine Kuschelzone – sie ist die Beziehungsachse. Sie zeigt uns, wie wir mit uns selbst umgehen – und wie wir anderen begegnen. Sie bringt den Kampf ins Gespräch, das Ich ins Wir, das Du in den Spiegel. Zwischen Rückzug und Präsenz. Zwischen Autonomie und Verbundenheit.

Ein magisches Portal für Heilung und Wahrheit

Zusammen mit dem Vollmond in der Waage und Venus in den Fischen entsteht ein magisches Portal für Heilung, Wahrheit und Wiederverbindung. Es ist ein Moment der Rückverbindung – aber nicht mit dem Alten, sondern mit dem, was wahr ist. Mit Menschen, die Brücken bauen, statt Grenzen. Mit Ideen, die berühren, statt dominieren. Mit Beziehungen, die sich leicht anfühlen, auch wenn sie tief sind.

Dieser Vollmond ist ein Reality-Check. Wir sehen jetzt sehr klar: die Spaltung, die Ängste, die Illusionen – aber eben auch die Pfadfinderinnen, die Lichtträgerinnen, die Liebenden. Die, die neue Wege gehen, auch wenn sie das Ziel noch nicht kennen. Die, die ihre Stimme erheben – für sich selbst und für die, die (noch) nicht können. Ich jedenfalls werde bis auf Weiteres mit Feen spielen.

Buschwindröschen – botanisch Anemone nemorosa – gelten übrigens seit Jahrhunderten als Feenpflanzen. Es heisst, dass dort, wo sie wachsen, das Feenvolk tanzt. Ihre Blüten sind kleine Kronen, aufgehoben für nächtliche Rituale zwischen Tautropfen und Dämmerung. Die, die ganz still sind und barfuss durch ihre weissen Teppiche gehen, erwischen vielleicht einen Zipfel des Unsichtbaren. Für Magie, die nicht funkelt, sondern summt. Ganz leise, ganz klar.

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Die To-dos von diesem Vollmond:

Schreibe über deine Wunde – und mach ein Ritual draus

Ein Satz, ein Wort, ein Name. Falte ihn liebevoll, leg ihn unter dein Kissen oder in eine Schale mit Wasser und einer Blüte (Bonuspunkte für ein Buschwindröschen). Schlaf darüber. Träum weiter. Heilung beginnt mit einem Ja zu dir selbst.

Ruf jemanden an – oder bau eine Glitzer-Brücke

Venus liebt ehrliche Verbindung. Ruf eine Person an, bei der in den letzten Wochen noch was offen geblieben ist. Sag «Ich denk an dich», «Du fehlst» oder einfach nur «Danke». Kein Drama. Nur Liebe. Und wenn das zu viel ist: Ein Schokoriegel auf der Türschwelle zählt auch.

Zieh dich an, als wärst du der Gast deiner eigenen Venus-Party

Kein Dresscode, nur Gefühl. Trag, was dich zum Leuchten bringt – Seide, Secondhand, Nacktheit, Goldstaub. Venus will, dass du dich wieder spürst. Und ja, Tanzen im Wohnzimmer zählt offiziell als Vollmond-Ritual.

Geh raus – und sag Hallo zu den Feen

Barfuss, wenn möglich. In den Wald, auf den Balkon, ans Wasser. Flüstere ihnen ein dreckiges Geheimnis ins zarte Elfenohr. Bring ihnen ein Geschenk. Hör zu. Vielleicht kichern sie. Vielleicht antworten sie. Vielleicht warst du die ganze Zeit eine von ihnen.

Stell dir die einfachste Frage der Welt: Was würde Venus tun?

Und dann tu es. Sanft. Schön. Echt.

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Ruth Loosli

Sehr sehr schön geschrieben! Ermutigend und klar.

Gabriela Kappeler

mega schön! danke!