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Edith (24):

Edith (24): "Bei der Intimität mit Cis-Männern geht es viel um die Optik"

In unserer Rubrik "Bodybuilding" zeigt sich eine Frau nackt und spricht über ihr Verhältnis zu ihrem Körper. Diesmal teilt Edith (24) ihre Erfahrungen mit uns.

«Mein Gewicht war schon immer Thema. Als eher dünnes Kind fand ich es spannend, meine Rippen so deutlich unter der Haut zu spüren. Meine Eltern sorgten sich, weil ich wenig und einseitig ass. Mit zehn machte mein Körper einen Sprung: Ich war plötzlich gross, bekam früh Brüste, war überfordert. Auf Fotos verschränke ich die Arme.

Meine Freundinnen im Gymi waren sehr schlank, ich hatte das Gefühl, herauszustechen. Wahrscheinlich hat das niemand so wahrgenommen, aber in meinem Kopf lief immer dieser Vergleichsfilm. Ich nehme bei Stress schnell zu – oder ab. Während der Maturaarbeit verlor ich fünf Kilo. Wie glücklich mich das machte, erschreckte mich. Als vor zwei Jahren mein Vater starb, machte sich ein anderer Stress breit. Ich nahm zu. Ein Jahr später trennte sich mein langjähriger Freund von mir.

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"Ich lebe nicht in meinem Idealkörper, aber ich mag mich"

Ich wollte gut aus der Trennung raus, traf Freund:innen, unternahm Dinge allein. Self-Care eben. Ich nahm neun Kilo ab. Meine nächste Beziehung hatte ich mit einer weiblich gelesenen Person. Bei uns herrschte ein körperliches Grundverständnis: Wenn wir im Bett lagen und eine ihre Periode hatte, dann sprachen wir darüber, teilten das. Es ging mehr darum, sich zu halten.

Mein Ex-Freund hat mich nie objektifiziert, aber ich wurde das Gefühl nicht los, es gehe bei der Intimität mit Cis-Männern viel um die Optik. Seine Komplimente kamen nicht wirklich bei mir an. Heute fühle ich mich mega wohl. Ich lebe nicht in meinem Idealkörper, aber ich mag mich. Auch, weil ich weiss, dass Körper fluide sind.» – Edith

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