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Ella (43): «Ein One-Night-Stand sagte, er fände die Streifen abtörnend»

Body & Soul

Ella (43): «Ein One-Night-Stand sagte, er fände die Streifen abtörnend»

In unserer Rubrik «Bodybuilding» zeigt sich eine Frau nackt – und erzählt, welches Verhältnis sie zu ihrem Körper hat.

«Ich habe mich lang für meine Brüste geschämt. Nicht für die Grösse, nicht für die Form, auch nicht für die Brustwarzen, jedenfalls nicht, wenn sie hart waren. Aber für die Dehnungsstreifen. Ein One-Night-Stand sagte mir mal, er fände sie abtörnend. Was für ein Idiot. Ich war Anfang zwanzig, hatte gerade meine Magersucht überwunden und war entsprechend labil.

Ich war immer ein kleines, dickliches Mädchen. In der Pfadi nannten sie mich Luna, weil mein Gesicht so rund und bleich war wie der Mond. Später wurde ich magersüchtig, während meine Brüste eigentlich hätten wachsen sollen. Ich nahm ab, zu, wieder ab. Die Streifen sind ein Resultat davon. Aussenstehende finden sie halb so schlimm, das ist mir bewusst.

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«Dick werde ich mich wohl immer fühlen. Da wird immer diese Panik sein, wenn ich eine Hose anziehe – passt sie noch?»

Im ersten Lockdown war ich wieder sehr dünn. Zu dünn. Eine Psychotherapie hat mir geholfen. Und mein neuer Freund. Er hat zwei Jungs, ich koche oft für sie. Mein Verhältnis zum Essen hat sich seither stetig normalisiert. Nur dick werde ich mich wohl immer fühlen. Da wird immer diese Panik sein, wenn ich eine Hose anziehe – passt sie noch? Und leider auch dieser Stolz, wenn ich stressbedingt mal zu wenig gegessen habe. Mein Freund findet übrigens, ich hätte die schönsten Brüste der Welt. Es tut gut, das zu hören.

Letzten Spätsommer war ich in Nizza. Ich ging frühmorgens an den Strand, runter zu den Klippen. Dort sass ich dann, ganz allein, und habe mein Bikinioberteil ausgezogen. Ich bin oben ohne ins Meer gesprungen. Das war wahnsinnig befreiend.» Ella (43), Name geändert

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