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Helena (37):

Helena (37): "An guten Tagen ignoriere ich meine Geburtsnarben"

In unserer Rubrik "Bodybuilding" zeigt sich eine Frau nackt und spricht über ihr Verhältnis zu ihrem Körper. Diesmal erzählt Helena (37) von den Narben ihres Kaiserschnitts und den darauffolgenden Notoperationen.

"Als ich vor zwei Jahren ein Kind erwartete, war ich auf Veränderungen meines Körpers vorbereitet – auf fünf Narben nicht. Bei der Entbindung kam es zu einem Geburtsstillstand. Das Baby steckte fest, Kaiserschnitt, Komplikationen. Ich verlor viel Blut. Nachts ging es mir plötzlich schlecht, ich dachte: Vielleicht sterbe ich jetzt.

In den Wochen danach wurde ich weiter operiert. Narbe zwei: der Versuch, die Nachblutung an der Gebärmutter zu stoppen. Narbe drei: der Versuch, die daraus entstandene Entzündung zu stoppen. Narbe vier: die Reparatur eines Lochs im Darm, eine Komplikation aus den OPs davor. Ich lag zweieinhalb Monate im Krankenhaus, konnte nicht stillen, nicht mit dem Baby kuscheln. Dann liess ich mich verlegen – das andere Spital brachte alles unter Kontrolle: Narbe fünf.

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"Krass, wie dieses neue Leben damit einherging, dass ich beinahe gestorben wäre"

Von den Folgen der OPs abgemagert sahen die Narben aus wie ein Sixpack, jetzt wie ein Smiley. Annehmen kann ich sie nicht. An guten Tagen ignoriere ich sie. Krass, wie dieses neue Leben damit einherging, dass ich beinahe gestorben wäre. Ich mache eine Traumatherapie. Eine sechste, mentale Narbe?

Nun bin ich wieder schwanger. Ich habe Angst, aber freue mich auch. Woher dieser Mut kommt? Ein Kinderwunsch ist nicht verhandelbar. Ich wollte eine bunte, wilde Crew. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Tochter anschaue, weil ich mich als ihre Mama wegen meines erhöhten Risikos bewusst in Gefahr begebe. Aber ich traue mir das zu." – Helena (37)

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