Werbung
Mia* (27):

Mia* (27): "Ich verglich mich stark mit meiner Zwillingsschwester"

In unserer Rubrik "Bodybuilding" zeigt sich eine Frau nackt und spricht über ihr Verhältnis zu ihrem Körper. Diesmal erzählt Mia* von der Abgrenzung zu ihrer Zwillingsschwester.

"Von aussen wurde uns Zwillingen immer das Bild vermittelt: Ihr seid tupfgenaugleich. Ich dachte dann immer: Gopf, so schwierig ist es doch nicht, uns auseinanderzuhalten. Konnte nicht verstehen, wenn Leuten das Mühe bereitete. Ich hatte das Gefühl, nicht als Individuum wahrgenommen zu werden, sondern nur als Einheit mit meiner Schwester zusammen.

Sie ist zielstrebiger, wusste immer, was sie will. Ich ging selten den direkten Weg. Und stand in Momenten der Unsicherheit neben ihr und fragte mich, warum ich nicht auch weiss, wo ich hinwill. Optisch begann ich mich stark mit ihr zu vergleichen, als wir anfingen zu studieren. Ich zog aus, hörte auf mit dem Turnen, mein Körper veränderte sich. Sie studierte Sport, blieb in shape. In einer Phase, in der es mir schlecht ging, entwickelte ich eine Essstörung, nahm stark ab. Sie blieb muskulös.

Werbung

"Ich lerne gerade, meinen Körper nicht mehr nur als Hülle anzuschauen"

Mittlerweile kann ich das einordnen. Sie hat eine andere Beziehung zu ihrem Körper, pusht ihn sehr, braucht Bewegung, Erschöpfung. Ich bin ganz bei mir, wenn ich Yoga mache, meditiere. Und lerne gerade, meinen Körper nicht mehr nur als Hülle anzuschauen.

Ich begann, mich mit der Abgrenzung von meiner Zwillingsschwester zu beschäftigen. Musste das Bewusstsein entwickeln, dass mein Körper nur mir gehört, dass er eben nicht gleich sein muss wie ihrer. Tupfgenaugleich ist nämlich nur ein einziges Muttermal bei der Nase, das wir beide haben." – Mia (27), *Name geändert

Abonniere
Benachrichtigung über
guest
0 Comments
Älteste
Neuste Meistgewählt
Inline Feedbacks
View all comments