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Nicole (30): «Mein Diabetes ist sichtbar, ich mag mich nicht verstecken»

Body & Soul

Nicole (30): «Mein Diabetes ist sichtbar, ich mag mich nicht verstecken»

In unserer Rubrik «Bodybuilding» zeigt sich eine Frau nackt – und erzählt, welches Verhältnis sie zu ihrem Körper hat. Diesmal erzählt Nicole (30), wie sie durch ihre Diabetes-Diagnose näher zu sich selbst fand.

«Als Jugendliche haderte ich mit meiner Grösse von 1.86 Metern, sie ist immer das Erste, was an mir auffällt. Auch die gesellschaftliche Erwartung, dünn sein zu müssen, belastete mich. Nebst meiner Grösse war sie der Grund, warum ich begann, Volleyball zu spielen.

Volleyballspielerinnen sehen alle so gut aus; wenn ich es damit versuche, so dachte ich, wird es vielleicht doch noch was mit meiner Figur. Heute merke ich, dass Sport vor allem meinem Körpergefühl guttut.

Was mein Körper leistet, obwohl meine Bauchspeicheldrüse nicht mehr funktioniert, beeindruckt mich sehr – ich habe Diabetes Typ 1. Die Diagnose erhielt ich mit 18. Sie frustrierte mich, gleichzeitig fühlte ich mich dank des Insulins wie neugeboren.

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«Ich lerne täglich dazu, lese die Signale meines Körpers immer besser»

Heute meldet ein Sensor an meinem Arm, wenn ich Zucker brauche, weil mein Blutzuckerspiegel zu tief ist. Oder zu hoch – dann brauche ich Insulin, das die Pumpe abgibt. Durch sie ist mein Diabetes sichtbar, ich mag mich nicht verstecken.

Vor der Mens brauche ich mehr Insulin, oder auch bei Stress, beim Sport: Wenn ich einen Volleymatch habe, treibt das Adrenalin den Blutzucker in die Höhe. Gleich danach fällt er stark ab. Die Schwankungen sind anstrengend und stressen mich.

Dann kann es passieren, dass ich überreagiere und den Blutzuckerspiegel zunächst in die eine und dann in die andere Richtung zu stark korrigiere. Das fühlt sich an wie eine Achterbahnfahrt. Aber ich lerne täglich dazu, lese die Signale meines Körpers immer besser. Und bin dadurch sehr bei mir.» – Nicole (30)

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