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Schweiz ist, wo Kids nicht mal in der Badi willkommen sind

Familie

Schweiz ist, wo Kids nicht mal in der Badi willkommen sind

Autorin Marie Hettich ist frisch aus ihren Familienferien in Dänemark zurück in der Schweiz – und gefrustet. Ein Kommentar über ein Land, in dem Kinder als störend empfunden werden.

Mein knapp zweijähriges Kind und ich am Donnerstag im Restaurant eines Freibads in Zürich: Das Kind – nach einem zähen Morgen endlich guter Laune – räumt immer wieder aus dem Kühlregal eine Pet-Flasche aus und ein. Ich stehe daneben, esse den Hotdog, den ich mir gerade gekauft habe, und kann zum ersten Mal an diesem Tag kurz durchatmen.

Doch dann entdecke ich die Kassiererin, wie sie unruhig auf- und abläuft und kopfschüttelnd zu uns rüberschaut. Ihr Gesichtsausdruck ist entsetzt – sie findet es offenbar unerhört, was sie da sieht. Ich nehme mein Kind auf den Arm, wir verschwinden.

Etwa eine Stunde später: Das Kind schläft im Wagen, ich möchte die Gelegenheit nutzen und ein paar Runden schwimmen gehen. Ich parke den Buggy neben dem Becken im Schatten. Ich stehe gerade unter der Dusche, als ein Badi-Mitarbeiter neben mir auftaucht und sagt: «Nur Schwimmer erlaubt – Sie dürfen den Kinderwagen hier nicht stehen lassen.»

Ich erkläre, mein Kind schlafe und sei angeschnallt – es könne unmöglich irgendetwas passieren. Ausserdem hätte ich mich so auf meine Schwimmpause gefreut – ob er nicht Verständnis habe? Der Mitarbeiter verweist auf die Schrift am Boden: «Schwimmerbereich».

Er sagt, wenn ich schwimmen wolle, dann müsse ich ins gegenüberliegende Kinderbecken – dort dürfe der Buggy parkiert werden. Im besagten Becken toben gerade mehrere Schulklassen. Selbst wenn ich wollte: Es wäre unmöglich, dort Bahnen zu schwimmen – und das Kind wäre wegen der Lautstärke sofort wach.

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«Bisher war ich immer bemüht, nicht die Art Deutsche zu sein, die sich laut über ihre Wahlheimat beschwert»

Zu meiner Überraschung höre ich mich sagen: «Das gibt’s ja nicht – willkommen in der Schweiz.» Bisher war ich immer bemüht, nicht die Art Deutsche zu sein, die sich laut über ihre Wahlheimat beschwert. Doch in dem Moment ist mein Frust über die Schweizer Pingeligkeit, dieses So-gehört-es-sich-und-so-nicht, dieses Krampfig-Regelkonforme zu gross. Ich bin mit meinem Kind in einer Badi, verdammt – macht euch mal locker!

Als ich den Buggy hole, ihn zurück auf die Wiese schiebe und mich daneben setze, bin ich kurz vor dem Heulen. Ich muss an unsere Ferien in Dänemark denken, wo wir selbst beim Szene-Italiener mitten in Kopenhagen keinerlei Probleme hatten. Das Restaurant war voll bis unters Dach, das Personal am Schwitzen – aber in keiner Sekunde hat uns irgendwer das Gefühl gegeben, wir seien als Familie fehl am Platz.

Im Hay House, dem Flagship-Store der dänischen Interior Brand, kletterte unser Kind eine halbe Stunde lang die Treppe hoch und runter, während wir unsere Takeout-Coffees tranken. Kein Problem – wir wurden von den Mitarbeiter:innen sogar angelächelt. Und am Security Check am Kopenhagener Flughafen reihten wir uns dankbar in die Family-Line ein. Ich bin davon überzeugt: Auch deshalb waren unsere Ferien in Dänemark so erholsam. Unser Kind gehörte überall einfach selbstverständlich dazu. Wo soll es auch plötzlich hinverschwinden?

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«Herzig oder nervig? Diese Frage sollte sich gar nicht stellen»

Dass die Schweiz in einer Unicef-Studie aus dem Jahr 2019 zur Familienfreundlichkeit unter 31 europäischen Ländern auf dem allerletzten Platz landete, überrascht nicht – und ist auch unabhängig politischer Rahmenbedingungen an jedem Eck spürbar. Meine Erfahrung ist: Wer sich als Familie im öffentlichen Raum bewegt, ist hierzulande auf den individuellen Goodwill angewiesen. Die alles entscheidende Frage lautet: Hat man das Glück, auf eine Person zu treffen, die Kids herzig findet – oder Pech, und sie findet Kinder nervig?

Dabei sollte sich diese Frage überhaupt nicht stellen. Man muss Kinder nicht toll finden – sie sind schlicht Teil unserer Gesellschaft, wie alle Erwachsenen auch. Ohne Nachwuchs stirbt die Menschheit aus! Schön, wer sich an Kindern freuen kann – von allen anderen erwarte ich, sie immerhin respektvoll zu dulden. Und uns Eltern etwas wohlwollender zu behandeln, immerhin ziehen wir die neue Generation auf.

Ich erzähle immer wieder gern von einem Erlebnis im Zug: Mein Freund und ich sind mit unserem Kind – damals noch ein Baby – mit Spartickets in der ersten Klasse gefahren. Als der SBB-Schaffner zur Kontrolle bei uns vorbeikam, erzählte er, dass sich bei ihm regelmässig Leute beschweren, wenn sich Eltern mit ihren Kindern in der ersten Klasse aufhalten. Er entgegne dann immer: «Waren Sie denn selbst nie Kind?»

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Mirjam

Wir leben seit knapp fünf Jahren im Engadin. Unsere Jungs sind inzwischen 8 und 6 Jahre alt. Wir haben noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, weder im Schwimmbad noch in den unzähligen Restaurants, Cafés, Hotels etc. Die Leute sind extrem freundlich, zuvorkommend und haben immer ein Lächeln auf den Lippen, egal ob man mit einem, zwei, drei oder noch mehr Kids kommt. In den Ferien gehen wir oft nach Italien. Dort werden die Bambinis „geliebt“. Es ist immer eine Freude.

Béatrice Elsener

Hallo Frau Hettich,
Selber Mutter& in der Zwischenzeit Grossmutter, machte ich ganz ganz selten Erfahrungen, wie Sie sie schildern. Aber es gibt sie-auch in Deutschland-nicht nur in der Schweiz!
Es gibt einfach viele SchweizerInnen, die auf Infos oder eine Bitte freundlicher reagieren, als wenn Frau etwas von vornherein als „ ich hab das Recht, dass zu kriegen“ betrachtet.
Da gibt es zwischen DE und CH tatsächlich einen grösseren Kulturunterschied: Sie werden in der Bäckerei gefragt: „ Was kriegen Sie?“ und Sie sagen:“: ich krieg ein Scharzbrott.“ Kurz und bündig. In der Schweiz werden Sie gefragt: „ Was hätten Sie gerne „ oder „ was darf es sein?“ Wir antworten ich hätte gerne ein Schwarzbrot, oder „ Bitte ein Schwarzbrot“
Kurz, bündig und direkt sind meine deitschen Freundinnen& Freunde-mich hänseln sie oft mit: Die Puppenstuben-Schweizerin.
Ja, so sind wir SchweizerInnen, wir werden gerne gefragt / gebeten und dann ist fast alles möglich in Ihrer neuen Heimat, welche Sie gewählt haben ! Ich wünsche Ihnen Geduld und Mut, sich auf die schweizer Art einzulassen!

Gabriele

Klar es gibt sie, Leute die Kinder nicht mögen, das sehe ich oft im OeV. Ich selbst habe 2 Söhne und 4 Enkel/innen. Die sind wie Kinder auch sein dürfen, manchmal laut, manchmal lieb lustig oder singen, manchmal frech oder motzen. Waren wir als Kind nicht auch so ?
Im Falle von Frau Hettich, würde ich eine andere Mutter, Nachbarin etc. fragen, ob sie für 15 Minuten auf das schlafende Kind schaut.

Angela

Ich bin unmittelbar an der Schweizer Grenze bei Schaffhausen aufgewachsen, habe ein dreijähriges Studium in St. Gallen absolviert, habe Schweizer Verwandte und Freunde. Ich möchte nicht mit „den“ Deutschen in einen Topf geworfen werden. Wir Badener sagen „ich hätt“ gern“ und „kriegen auch kein Schwarzbrot“, sondern bestellen ein Buräbrot.
Ja, durch lange Jahre in Norddeutschland habe ich aber gelernt, dass die Leute dort keineswegs unfreundlich sind, es ist einfach die Sprache. Für meine Ohren klingt das zunächst auch einmal ziemlich direkt. Die Berliner sind mit ihrer Berliner Schnauze aufgewachsen, die auch wir Süddeutschen nicht immer als umwerfend freundlich empfinden. Wenn wir alle einmal toleranter wären gegenüber anderen und das Schubladendenken sein liessen („ d i e Deutschen oder d i e Schweizer, verstärkt noch durch die Deutschschweizer, Tessiner und alle, die nicht nur anders sprechen, sondern auch noch anders aussehen), dann könnten wir uns im Alltag entspannen. Und wir würden vermutlich auch den Kindern „lässiger“ begegnen. Unfreundliche, unverschämte, abweisende Menschen gibt es leider überall, oder ist die Schweiz eine Art gallisches Dorf, wo sich Unbeugsame radikal der Freundlichkeit verschrieben haben? Mich stört Ihr Kommentar, der das ganze Thema „Unfreundlichkeit gegenüber Kindern“ auf die unterschiedliche Nationalität herunter bricht. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.

Jeanne Egger

Liebe Frau Elsener, es scheint ganz so, als müsse Frau Hettich ihren Titel auf “Schweiz ist, wo Kids und Deutsche nicht mal in der Badi willkommen sind” abändern.

cathrin

…schön weiter locker bleiben nach dem so entspannten urlaub in dänemar;) …ja manchmal ist es bünzlig hier und es gibt regeln hier (obwohl ich sagen muss, mein kind neben dem kraulbecken abzustellen wäre mir jetzt noch nie in den sinn gekommen, angeschnallt oder nicht) anyway… geniessen sie die kommenden lauen sommernächte in der doch recht tolerante schweiz meine ich, und vorallem geniessen sie ihre kinder. es geht ach so schnell vorüber das kleinkindalter. es gibt immer leute die meckern und immer leute die intolerant sind, und das überall in der welt. .

Marie

Da spricht mir jemand von der Seele!

Melody

Es ist unfassbar, wieviele Menschen das nicht mal merken bzw dieses kinderfeindliches Verhalten absolut normal finden! Sieht man wieder wunderbar am anzahl der “Daumen runter”… Schade…

Martina

Für das friedliche Zusammenleben ist Kommunikation ein super Anfang. „Entschuldigen Sie, ist es okay dass… „ oder „Wäre es möglich, dass sie kurz… „ kombiniert mit einem freundlichen Lächeln wirkt oft Wunder. Kein vorauseilender Gehorsam, aber mit Freundlichkeit offen auf Menschen zugehen.
Das Ding ist doch, dass wir heute ALLE so vollständig absorbiert sind in unserer Bubble, dass wir einander nicht mehr wahrnehmen. Und daraus entsteht diese Haltung des „feindlichen Andern“. Machen wir den Anfang und brechen wir das Eis! Übrigens auch etwas Wunderschönes, um an die nächste Generation weiterzugeben…

Tehrani-Leu

Schlafendes Kind im Wagen und dann selber eine Runde schwimmen gehen. Nicht in der Lage jemanden zu bitten, kurz aufzupassen…. ???
Mir, selber zweifache Mutter und Grossmami, ist das völlig unverständlich.
Und Sie sind sicher kinderfreundlich zu sein?

freundliche schweizerin

kinderfreundlich schon, aber wohl sozialungewohnt – die andern müssen, nicht sie selbst

Corinna Elena Marti

Ich frage mich, als Schweizerin, ob die Reaktionen derart ausgefallen wären, wäre die Journalistin eine Schweizerin… Das klingt jetzt wertend, aber kommt mir einfach so gerade in den Sinn….

Übrigens, es stimmt, dass es viele genervte Leute gibt, aber auch viele freundliche. Überall auf der Welt.

Victor Brunner

Was macht Frau Hettich wenn ihr Kind zuhause den Kühlschrank ein- und ausräümt? Kind unbeaufsichtigt in einer deutschen Badi stehen lassen würde auch nicht akzeptiert.

Melody

Ich bin schweizerin und bin 100% mit ihr einverstanden!

Irina

Ich kann Maries Sichtweise sehr gut nachvollziehen (und ich bin Schweizerin, obwohl das hier eigentlich absolut nichts zur Sache tun sollte). Klar gibt es in der Schweiz wie auch in anderen Ländern viele Leute, die sehr wohlwollend sind gegenüber Kindern. Aber man hat als Eltern mit Kindern in der Öffentlichkeit schon ab und zu das Gefühl, gerade so geduldet zu sein. Zum Beispiel im vollbesetzten Restaurant, wenn man mit Kinderwagen unterwegs ist. Oder zu Stosszeiten im ÖV, wo es zumeist keine Abstellplätze gibt für den Wagen, und alle Sitzplätze, neben denen ein Wagen platzierbar wäre, besetzt sind. Dann steht man irgendwo im Gang und wird mit kritischen Blicken angeschaut à la “die könnte mit ihrem Kind auch schon am Nachmittag nach Hause” – wenn das Kind schreit noch intensiver und zahlreicher. Es sind oft zwischenmenschliche Begegnungen und kleine strukturelle Dinge, die mir das Gefühl vermitteln, mit Kindern nicht willkommen zu sein. Das ist in anderen Ländern wie Italien oder Skandinavien schon anders – und dieser Unterschied lässt sich auch nicht wegdiskutieren, wie die Studie von Unicef zeigt.

P.S. Wie merkwürdig, dass sich alle über das schlafende Kind neben dem Pool so aufregen – würde es genau so machen wollen in dieser Situation. Theoretisch hätte man es ja jederzeit im Blick. Wen soll man denn bitten, kurz aufzupassen – eine wildfremde Person, die dafür 15 Min ihrer Zeit opfern müsste?!

Lassli

Müsst halt eure kids wieder erziehen wie das frūher der Fall wahr!!!

Markus

Genau mein Spruch. Heute sind viele “Eltern” selber noch nicht richtig erzogen. Es wird Zeit eine Prüfung für das Kinder haben einzuführen. So wie für die Hunde.

Sade

Jajaaa klar, früher war doch alles sooo viel besser..

Last edited 9 months ago by Sade
Sara Gruber

Die heutige Elterngeneration wurde vermutlich von Ihrer Generation erzogen. Haben Sie also keinen guten Job gemacht? (Kommentar von der Redaktion bearbeitet)

Last edited 9 months ago by Sara Gruber
Jeanne Egger

Merkt ihr nicht, dass eure Reaktionen auf den Artikel ganz anschaulich zeigen, dass die Journalistin mit ihren Aussagen recht hat? Viele Schweizer:innen sind intolerant und fremdenfeindlich. Von den Annabelle-Leser:innen hätte ich das ehrlichgesagt nicht erwartet.

Victor Brunner

Titel: “Schweiz ist, wo Kids nicht mal in der Badi willkommen sind”. Die Journalistin in intolerant und schweizfeindlich. Wegen einem scheinbar “missratenen” Badibesuch so pauschal zu urteilen ist weder fair noch dient der Artikel der Diskussion über Grundsätzliches, fehlende Einrichtungen. Der Artikel diffamiert alle Angestellten, Frauen und Männer, in Badis die für unser Wohlbefinden sorgen. Sofern wir auch gewisse Regeln beachten, zum Beispiel Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen.

A.Sawalt

Stimmt, solche „deutschen“ Mütter, welche das Kind nicht zu Anstand erziehen und am Beckenrand unbeaufsichtigt stehen lassen, mögen wir Schweizer tatsächlich nicht.

Zudem bin ich mir sicher, dass andere, verantwortungsvoll denkende Menschen, welcher Nationalität auch immer, genauso denken wie ich, bzw. wir Schweizer…

Überdenken Sie Ihren Erziehungsstiel und Ihre riesige Verantwortung welche Sie haben – gegenüber Ihrem Kind.

Sade

Sie waren als Kind bestimmt immer zu 100% anständig und in dem Fall durften Sie gar nie Kind sein.

Victor Brunner

Es geht im Kommentar um das Verhalten der Frau und deren Ansprüche! Kinder müssen nicht immer anständig sein aber es ist in der Verantwortung der Eltern Kinder etwas (vieles müssen sie selber lernen) Anstand und Regeln zu vermitteln. Petflaschen ein- und ausräumen geht nicht, Regale haben Schiebetüren um Getränke kühl zu halten!

Angela K.

“Wir Schweizer sind verantwortungsvoll denkende Menschen”. Also alle Eidgenossen? Na dann ….
Ich sehe ja schon die Blick-Schlagzeile: “Verantwortungslose deutsche Mutter fragt in der Badi einfach fremde Schweizer Frau, ob sie kurz auf ihr Kind aufpassen kann, während sie eigensüchtig ein paar Bahnen zieht. Wie anstandslos sind die eigentlich, diese Deutschen?”
Gehts jetzt hier um Kinder, die Deutschen oder eigentlich hauptsächlich um Sie, Ihre unumstössliche Meinung und die Ihrer intoleranten Gleichgesinnten, alles Eltern prächtig geratener wunderbarer Kinder, die wiederum prächtige wunderbare Kinder erziehen, die alle nicht deutsch sind? Wo bin ich eigentlich hier reingeraten?

Heidi

Das Kind ist 2 Jahre alt und am Erkunden. Ein bisschen mehr Lässigkeit hätte der Kassiererin nicht geschadet und die Mutter hätte einen entspannten und schönen Tag in der Badi,wie es sein sollte. Nicht das Kind wird hier schlecht erzogen, jedoch von der Umgebung schlecht sozialisiert.

Lin

Ich habe mit meinem Kind (3Jahre) auch schon einige negative Erfahrungen gemacht. In diesem Alter kann die Stimmung innerhalb einer Minute kippen. So waren wir einmal im Bus und wollten Nachhause fahren. Meine Tochter hatte die ganze Zeit geweint und geschrien. Nichts konnte sie beruhigen. Ein alter Herr hat sie daraufhin angeschrien, sie solle endlich den Mund halten. Da war ich echt baff. Eine andere Dame im Bus hat ihn dann zurechtgewiesen.
Was soll man dazu noch sagen?

Roli

Den Kinderwagen mit einem Schlafenden Kind neben das Schwimmerbecken zu stellen und sich zu entfernen und Schwimmen zu gehen geht gar nicht. Und das hat nichts mit ungebetenen Kinder zu tun. Man lässt sei Kind nicht alleine stehen.
Ich bin Badmeister und kann dies nachvollziehen.

Laura

Liebe Marie, ich las soeben den Artikel und Sie haben leider recht.
Habe selbst einen zweijährigen Sohn und bin in der Schweiz schon zu oft an Menschen geraten, die keinerlei Empathie zeigen. Sei es zB auch beim Hilfeleisten, wenn man in den Zug steigen muss mit Kinderwagen etc.
Ganz anders ist dies in Italien, wo ich noch nie das Gefühl hatte im Weg zu stehen oder zu stören!
Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird..

freundliche schweizerin

ja warum die leute (auch böse schauende) um hilfe einfach fragen. nichts geht über zwischenmenschliche kommunikation! nix erwarten, höflich fragen, das ist der schlüssel

Barbara

Und wieder wird offline bequem vom Liegestuhl aus verurteilt,gewertet und gehämt…vorallem – oder hier gar ausschliesslich von Frauen. Warum bloss? Achtung und Respekt sind wichtiger denn je. Besonders im vielerorts herrschenden Dichtestress. Alles dulden ohne sich zu äussern oder ständig meckern- beides ist schwierig. Wir sollten uns selber mal vornehmen nicht immer gleich so heftig auf alles zu reagieren…könnte sooo viel bewirken….🫶

Victor Brunner

Achtung und Respekt sind wichtiger denn je. Haben Sie recht, trifft auch für die Autorin zu!

Celine

Mir isr das selbe gestern in der badi passiert. Lebe in der schweiz und habe 6 jährige zwillinge. Die habwn sogar 2 schwimmkurse hinter sich u d als sicherheit die schwimmflügel angehabt. Ich war immer bei den kindern im wasser, als dwr badwmwister kam und sagte. Das geht so nicht sie alleine können nicht auf 2 kinder im vecken gleichzeitig aufpassen. Dann muss halt eines drauasen warten. Eine frechheit der hat mir nicht mL zugehört. Dabei noch im kinderbecken wo das qasser 110cm ist und meine kindwr 120. Ich finde es einfach langsam nervig l. Wen man keine lust hat bademeister zu sein sollte man den job wechseln

Heidi

OK ich gebe zu mich nerven schreiende Kinder im Thermalbad auch. Ich möchte Ruhe mich entspannen dürfen ohne Geschrei, Geweine usw.
Habe 2 Jungs nun 34 und 28 und die hatten klare Regeln und wir haben Rücksicht genommen auf andere Leute ohne Kinder am Start
Heute haben nur noch Eltern mit Schreikinder lebensberechtigung so kommt es mir vor und ich habe den Nerv nicht mehr das zu ertragen.
Ruhige, erzogen Kinder sind kein Problem. Einige Eltern sind da wohl selber schuld, wenn sie nicht mit offenen Armen mit ihrer Lärmbrut empfangen werden.

Liev

Ich habe ein 10-monatiges Baby und bisher überhaupt keine schlechten Erfahrungen in Badis gemacht. Berichte und eigene Erfahrungen sind ja auch immer anekdotisch – in DK gibt es vermutlich auch mal Ereignisse, die ähnlich aufstossen. Zudem hingt meiner Ansicht nach der Vergleich mit DK. Die Schweiz ist einfach grundsätzlich was Familienvereinbarkeit und Kinderfreundlichkeit angeht sehr weit hintendran und DK – wie allgemein Skandinavien – da Vorreiter.

Thomas Koller

Das mit den Getränkeflaschen kann ich etwas nachvollziehen. Die Getränke werden geschüttelt und es entsteht möglicherweise ein durcheinander. Das hatte man früher schon nicht gerne. Aber etwas ähnliches ist mir auch beim Schwimmen in der Badi Seuzach, bei Winterthur passiert. Meine Kinder sind jetzt beide etwas älter (11+14) und man kann sie getrost auch alleine hin lassen. Trotzdem gehe ich gerne mit, da ich zeit mit ihnenverbringen möchte. Ich wollte ein paar längen schwimmen gehen. Im Becken waren nicht viele und man hatte genug Platz worauf ich meine Tochter mit nahm da sie mich fragte. Sie hatte Flossen an damit sie mir nach kam und schwamm vor mir her. Keiner 2 längen geschwommen kam der Bademeister und verwies meine Tochter aus den Becken. Sie störe die anderen sie müsse raus. 3 Bahnen weiter schwamm ein Erwachsener mit Neopren und Flossen. Meine Reaktion darauf kann man sich daher gut vorstellen. Freundlichkeit und Verständnis waren da nicht mehr möglich. Der gleiche Bademeister pfiff im Spassbecken kinder zusammen da diese einen Gügelikampf absolvierten. Es ist mehr als bedenklich in was für einer Zeit wir heutzutage leben. Wo Kinder nicht mehr Kinder sein dürfen.

Melody

Du sprichst mir aus der Seele! Ich bin Schweizerin, und jede Deutschland-Reise ist ein kleiner Kulturschock. Kaum über die Grenze, verändert sich das Verhalten der Menschen, Kinder gegenüber, schlagartig. Menschen, die nie im Ausland gelebt haben, glaubens nicht mal. Für sie ist das normal! Übrigens ist Frankreich noch schlimmer. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Deutschland so mag…

Yvonne

Also grundsätzlich kann ich die Aufregung nicht verstehen… Eine Flasche in einem Shop welche ich nicht gekauft habe, gehört mir nicht und ist darum auch nicht für mein Kind zum Spielen da… Als Mutter von 4 Kunden kann ich auch bestätigen, dass jedes Kind irgendwann herausfindet wie man sich aus dem angeschnallten Buggy befreit. Von daher verstehe ich nicht, wie man den Buggy, das Kind ohne Aufsichtsperson ans Wasser stellt….

Peter

Nicht das Kind war hier das Problem, sondern die Mutter und das wäre auch in Dänemark so gewesen. Hätte die Mutter dem Kind nicht erlaubt an den Kühlschrank zu gehen und dort die Flasche und hätte sie das Kind nicht unbeaufsichtigt im Kinderwagen gelasen, dann wäre sie auch netter behandelt worden.

Ali

Ich schreibe normalerweise keine Kommentare, doch nachdem ich die Kommentare zu diesem Artikel gelesen habe, muss ich mich auch zu Wort melden. Ich kann die Autorin sehr gut nachvollziehen, ich bin Mutter von zwei kleinen Kindern. Aber am meisten geschockt bin ich von vielen Kommentaren hier, so judgemental! Die Aufregung über den Kinderwagen verstehe Ich überhaupt nicht. Die Autorin hat den Wagen sicher nicht gleich neben dem Pool hingestellt. Sie möchte ja auch nicht, dass ihrem Kind etwas zustösst. Und dass ein Kind Pet Flaschen ein und ausräumt, who cares. Sind das Probleme? Dann geht es uns wirklich echt gut.

Anna

Leute Leute
Ich finde Frau Hettich trifft es wiedermal auf den Punkt! Die grimmige, autoritäre und oftmals rechthaberische Haltung Kindern gegenüber (insbesondere in der Schweiz) führt kaum zu weltoffenen und toleranten Menschen, wie ich sie mir für unsere Gesellschaft wünschen würde. Ja, Kinder sind sauanstrengend und haben viele Bedürfnisse, die manchmal nicht in unseren Kram und Plan passen aber wenn sie durch PET-Flaschen ein und ausräumen die Welt erkunden möchten – WHY THE F*** NOT?! Die Welt hat echt grössere Probleme!

Nicole

Hä? Also wenn eine Mitarbeiterin im Kiosk es nicht goutiert, wenn ein Kleinkind eine Petflasche rein- und rausräumt und wenn ein Bademeister im Schwimmbereich keinen unbeaufsichtigten Kinderwagen toleriert, dann ist das kinderfeindlich?
Die Beispiele aus Dänemark sind ja ganz anders gelagert.
Kaufen Sie doch eine Petflasche im Kiosk und lassen Sie Ihr Kind damit spielen – draussen auf der Wiese. Und wenn es schläft, dann gehen Sie mit dem Kinderwagen zu einer netten Person und bitten darum, kurz aufzupassen, damit Sie schwimmen gehen können. Habe ich auch immer gemacht. Immer erfolgreich.
Seien Sie nett und anständig – und die Schweizerinnen und Schweizer werden es auch sein. Viele Grüsse von einer Schweizerin mit (integriertem) Vater aus Deutschland und (integriertem und inzwischen eingebürgerten) Mann aus Deutschland.

Monica

Sie möchten nicht als Deutsche dastehen die sich über ihre Wahlheimat beschwert ?
Eigentlich ganz einfach, lassen sie es.
Nein, es ist nicht okay das Kind Petflaschen ausräumen zu lassen.
Das kann man zuhause beim eigenen Kühlschrank toll finden aber nicht am Kiosk mit fremdem Eigentum.
Das Kind unbeaufsichtigt neben das Schwimmerbecken zu stellen ist ein No-go.
Erstens ist ein Zweijähriges schnell aus der Gurte und dem Buggy raus, zweitens gibt es auch im Schwimmerbereich immer wieder andere Kinder die herumrennen, den Buggy anstupsen und so umwerfen könnten und drittens ist es nicht die Aufgabe des Bademeisters das Kind zu beaufsichtigen, dass genau solche Eventualitäten nicht passieren.
Die Lösung für ihre Probleme wäre eigentlich ganz einfach.
Kaufen sie am Kiosk eine Petflasche und lassen sie das Kind neben dem Kiosk damit spielen, fragen sie nett jemanden ob sie kurz das Kund beaufsichtigen können während sie ihre Bahnen ziehen.
Hat bei mir mit 3 Kindern und nun auch noch 3 Enkeln super geklappt.

Die andere Möglichkeit wäre, ganz einfach nach Dänemark zu ziehen. Niemand ist verpflichtet in der ach so kinderfeindlichen Schweiz zu bleiben.

Christine

Es geht nicht um Intoleranz. Es geht um gegenseitige Rücksichtnahme. Und das gilt für Eltern wie für Nicht-Eltern – und auch für Kinder, selbst wenn sie Kinder sind. Wenn ich im Zug sitze, ein Buch lese, und die Familie mit drei Kindern lässt diese auf der Gepäckablage rumklettern und auf den Sitzlehnen, so dass ich plötzlich einen Schuh an den Kopf kriege – ja, dann reagiere ich genervt. Und das liegt nicht an den Kindern, sondern an den Eltern, die das Gefühl haben, ihre Kinder dürften alles und wen es stört, ist blöd. Man stelle sich nur vor, alle Eltern im Restaurant würden sich grad mal entspannen, während ihre Kinder das Kühlregal ein und wieder ausräumen und dadurch die Soda-Flaschen schütteln oder die Treppen hoch und runter rennen. Im öffentlichen Raum sollten alle auf einander Rücksicht nehmen, dann klappt es auch mit der Toleranz.

Anna

Sorry, aber hier liegt die deutsche Schreiberin zu 100% falsch. Auch Kinder dürfen nicht alles. Und Deutsche haben sowieso das Gefühl ihnen gehört die Welt.