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Doppelgänger des Grauens

Kultur

Doppelgänger des Grauens

  • Bild: Nicola Constantino/Daros Latinamerica Collection, Zürich

Die Argentinierin Nicola Costantino ist eine Meisterin des subtilen Horrors.

Die Kunst der 46-jährigen Nicola Costantino gehorcht der Logik des Albtraums. Mal lässt sie sich Fett absaugen, um daraus Seife herzustellen, mit der sie ihren Körper reinigt. Mal verziert sie Taschen und Schuhe mit den dutzendfach vervielfältigten Silikonabdrücken ihrer Brustwarzen, die sie in elegantem Boutiquen-Mobiliar neben Aluminiumabgüssen in Würfel gepresster Schweinekadaver präsentiert. Für ihren Film «Trailer» (2010) hat sie einen Avatar entworfen, der der Künstlerin zum Verwechseln ähnlich sieht und bald zu ihrer eigenen Mutter mutiert, die dem Mord ihrer Tochter zum Opfer fällt. Erstmals sind die doppelbödigen Werke der Argentinierin nun in einer umfassenden Retrospektive in Zürich zu sehen. Ein subtiler Horrortrip ins Reich der Wieder- und Doppelgänger, die an der Gewissheit unserer Identität rütteln.

Nicola Costantino, Daros Latinamerica Collection, Hubertus Exhibitions, Zürich, 5. 3. bis 15. 5.