
Es ist Mai! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen
Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Co-Leiterin Digital Vanja Kadic.
- Von: Vanja Kadic
- Bilder: ZVG, Cineworx, Alice Brazzit; Collage: annabelle
Food
Ein schönes Comeback: Das Café Boy in Zürich ist zurück! Nachdem das Traditionslokal im vergangenen Jahr schliessen musste, übernimmt es nun ein Kollektiv aus Betreibenden des «Schnupf» und «Zum Guten Glück». Das Eröffnungsfest findet am 10. Mai statt: Ab 14 Uhr wird bei Musik, feinen Drinks und gutem Essen gefeiert.
In Zürcher Seefeld eröffnet am 12. Mai das Restaurant Capri. Das Herzensprojekt von Head Chef Charles Aggett, Markus Stöckle, Ivona Kehl-Perkovic und Dani Kehl verspricht ein Ort voller Lust, Charme und Amore zu sein: Im Angebot stehen vertraute Klassiker mit modernem Twist. Dazu gehören etwa Toastie mit Jamon Iberico, Spaghetti al Limone, eine Neuauflage des Klassikers Sole Grenobloise oder English Trifle. Dazu gibts Cocktails, Drinks, Bubbles und Weine.
Kino
An der diesjährigen Ausgabe von «Pink Apple», dem grössten queeren Filmfestival der Schweiz (in Zürich: noch bis 8. Mai, in Frauenfeld: 9. – 11. Mai), erwartet euch neben Spielfilmen, Dokus und Kurzfilmen ein breites Rahmenprogramm. Mit Filmen, einer Podiumsdiskussion und der Ausstellung «With Legs Wide Open» widmet sich das Festival unter anderem dem Thema Sexarbeit.
Ein Highlight im Filmprogramm des Festivals: Am 6. und 7. Mai wird im Zürcher Riffraff etwa Nicola Belluccis «Quir» gezeigt. Eine Doku über ein kleines, schräges Lederwarengeschäft in Palermo namens Quir, geführt von Massimo und Gino, die seit 42 Jahren ein Paar sind. Der Laden hat sich zum wichtigen Treffpunkt der lokalen LGBTQI+-Szene etabliert – ein Ort, an dem Menschen Rat suchen, von ihrem Liebesleben berichten und Strategien diskutieren, um in einer konservativen Kultur besser akzeptiert zu werden.
Ebenfalls in Zürich findet vom 16. – 25. Mai die 27. Edition von «Videoex – Internationales Experimentalfilm & Video Festival» statt. Videoex widmet sich als einziges Festival in der Schweiz explizit experimentellem Film- und Videoschaffen und präsentiert dieses in einem kinematografischen Rahmen. Bereits seit 25 Jahren präsentiert das Festival während elf Tagen Werke an der Schnittstelle von Film und Kunst. Alle Informationen zur diesjährigen Ausgabe findet ihr hier.
Sie haben kein Interesse daran, sich zur Ruhe zu setzen: Die Klima-Seniorinnen wollen etwas tun – und klagen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweizer Regierung, weil sie ihre Gesundheit zu wenig schützt. Nach acht Jahren endlich der Triumph für die Seniorinnen: In einem wegweisenden Urteil entscheidet der Gerichtshof für Menschenrechte, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist. Regisseur Benjamin Weiss beleuchtet mit seinem Dokumentarfilm «Trop Chaud» den mutigen Kampf der Aktivistinnen. Der Film startet am 15. Mai im Kino.
Kunst
Stacheldrähte aus Porzellan und Strassensperren aus Glas: Die Künstlerin und Dichterin Ishita Chakraborty verknüpft in ihren neuen Arbeiten ökologische und gesellschaftspolitische Fragen und setzt sich mit komplexen Themen wie Migration und Klimakrise auseinander. Sie ist Trägerin des Manor Kunstpreises Aarau 2024, der alle zwei Jahre zur Förderung junger Schweizer Kunst vergeben wird – die Auszeichnung bietet Anlass für eine Einzelausstellung im Aargauer Kunsthaus. Chakrabortys Werk wird vom 24. Mai bis 24. August 2025 gezeigt.
Das Fotomuseum Winterthur feiert am 17. Mai seine grosse Wiedereröffnung: Nach der umfassenden Gesamterneuerung des Hauses wird dieses neue Kapitel mit der Ausstellung «The Lure of the Image – Wie Bilder im Netz verlocken» eröffnet. Von Selfies und Thirst Traps auf Dating-Apps über politische Propaganda und herzigen Tiervideos bis zu bitterbösen Memes – die Ausstellung widmet sich der digitalen Bilderwelt. Wie locken oder betören uns Bilder, die online zirkulieren? Wie fesseln, steuern oder täuschen sie uns?
Literatur
Am 17. Mai findet das Literaturfestival «Jo Liest» auf der Josefwiese statt. Neben diversen Lesungen erwartet Besucher:innen eine Lese-Session beim Silent Reading Rave. Da meine Leselust mal aktivere, mal ruhigere Phasen durchlebt, wollte ich schon lange einen Event des Vereins besuchen: Am Silent Reading Rave trifft man sich quasi zum gemeinsamen Power-Lesen. Jede:r liest etwa zwei Stunden im eigenen Buch, in kompletter Stille – ehe sich der Raum wieder auflöst. Das Lesematerial bringt man selbst mit. Wer am 17. Mai schon verplant ist: Am 31. Mai findet bereits der nächste Lese-Rave im Zürcher Gleis statt.
Weitere Tipps aus der Redaktion:
Vom 15. bis 18. Mai steht Zürich ganz im Zeichen des Tanzes: Rund 30 Bühnenstücke und Performances, sechs Partys, zwölf Workshops und 200 Crash Kurse an rund 30 Veranstaltungsorten könnt ihr am «Zürich Tanzt» erleben. Die Bühne ist die Stadt – auf dem Programm steht ein vielfältiges Kursangebot in verschiedenen Tanzstilen, entdecken könnt ihr die ganze Bandbreite der lokalen, nationalen und internationalen Tanzszene. Die 13. Ausgabe des Festivals feiert die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes und setzt einen Fokus auf das gemeinsame Erleben und die zwischenmenschliche Begegnung.
Noch mehr Bewegung gibts am Tanzfest: Vom 14. bis 18. Mai erwartet Besucher:innen ein vielfältiges Programm mit regionalen Highlights, gefeiert werden 20 Jahre Tanzfest – in 44 Schweizer Städten und Gemeinden. Neben Schnupperstunden von Ballett bis Zumba bietet das Tanzfest Shows im Freien, Paartanzabende, Discos, Parties, eine Filmnacht oder Tanzaufführungen. Das ganze Programm findet ihr hier.