
Es ist Oktober! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen
Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps – von Konzerten über Ausstellungen bis zu besonderen Events. Für Oktober 2025 hat Co-Leiterin Digital Vanja Kadic ihre Favoriten ausgewählt.
- Von: Vanja Kadic
- Bilder: Atsushi Nishijima/Focus Features, Batbait, Never Watch Alone, cineworx; Collage: annabelle
Kino
Die Klavierstudentin Laura (Paula Beer) überlebt in «Miroirs No. 3» wie durch ein Wunder einen schweren Autounfall, bei dem ihr Freund verunglückt. Sie wird von einer fremden Familie aufgenommen, die sie dabei unterstützt, wieder ins Leben zurückzufinden. Doch schnell merkt Laura, dass etwas nicht stimmt. Der neue Film von Regisseur Christian Petzold startet am 9. Oktober im Kino.
Ein weiterer Film, den ich im Oktober nicht verpassen will, ist die düstere Sci-Fi-Komödie «Bugonia» von Yorgos Lanthimos: Natürlich setzt der griechische Regisseur in der Hauptrolle erneut auf Emma Stone. Sie verkörpert Michelle Fuller, die CEO eines Unternehmens, die von zwei Verschwörungstheoretikern entführt wird. Der Grund: Die jungen Männer sind davon überzeugt, dass Michelle eine Ausserirdische ist, die die Erde zerstören will. «Bugonia» läuft ab dem 30. Oktober im Kino.
Und hier kommt mein Kino-Tipp Nummer drei: Mascha Schilinskis «In die Sonne schauen» erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen. Die Leben von Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) sind auf unheimliche Weise miteinander verwoben. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf dem selben abgeschiedenen Hof in der Altmark – und die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart geraten ins Wanken. Der Film gewann bei den vergangenen Filmfestspielen von Cannes den Jurypreis und ist jetzt im Kino zu sehen.
Am 4. Oktober findet um 17.30 Uhr ein besonderes Screening im Kino Riffraff in Zürich statt: Nach der Vorstellung sprechen Lena Urzendowsky, eine der Hauptdarstellerinnen des Films und neues Mitglied des Zürcher Schauspielhaus-Ensembles, und Schauspielhaus-Intendantin Pinar Karabulut auf der Bühne über den Film.
Ebenfalls im Riffraff in Zürich findet am 25. Oktober in Zusammenarbeit mit dem NIFFF und dem Verein Never Watch Alone der Horrorfilm-Marathon «8 Hours of Horror» statt. Acht Stunden lang gibts ab 23 Uhr vier Überraschungsfilme zu sehen, mit Gratis-Kafi die ganze Nacht – für mich als Halloween-Fan der reinste Spass.
Kunst
Auch im Kunstmuseum Basel geht es unheimlich zu und her: Die Sonderausstellung «Geister» widmet sich dem Übernatürlichen in der Kunst. Zu sehen sind 160 Werke und Objekte aus den letzten 250 Jahren. Spooky! Und wer es extra gruselig mag, besucht am 31. Oktober die Geistersoirée, die von 18 bis 22 Uhr stattfindet. Mit Verkleidung als Gruselgestalt kommt man kostenlos rein und schwebt direkt selbst als Geist durchs Museum. Auf dem Programm: Kunst und Spuk.
Klodin Erbs Gemälde, Installationen, Videos und Werke aus Textil bewegen sich zwischen Ernsthaftigkeit und Humor, zwischen Stärke und Zerbrechlichkeit – und wirken auf mich vor allem schön laut und sehr erhellend. Im Aargauer Kunsthaus ist aktuell bis 4. Januar 2026 «Vorhang fällt Hund bellt» zu sehen, die bisher grösste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin. Das Betrachten von Klodin Erbs Bildwelten eignet sich ideal für einen Museumsbesuch im trüben Herbst: So lädt die Ausstellung laut Beschrieb dazu ein, den stetigen Wandel und das Leben zu feiern. Für mich ein Must-see! Übrigens: Auch im Kunstmuseum von Le Locle ist ein Teil von Klodin Erbs Werken zu sehen, vom 11. Oktober bis 1. März 2026.
Fragen von Zugehörigkeit, kollektiver Erinnerung und Selbstverortung im Kontext des bosnisch-kroatisch-montenegrinisch-serbischen (BKMS) Sprachraums: Diesen Themen widmet sich Mutterland, ein interdisziplinäres Kunst- und Kulturfestival. Bis zum 5. Oktober stehen in der Photobastei in Zürich Perspektiven von Frauen mit Migrationsgeschichte im Fokus. Besucher:innen erleben hier Ausstellungen, Lesungen, Gesprächsformate und Konzerte, die Raum für den interkulturellen Dialog schaffen. Hinter Mutterland steckt das Kollektiv Majke Mi: Der Frauen-Club organisiert Ausstellungen, Festivals, Workshops und Lesungen und öffnet Möglichkeiten des Austauschs für Frauen mit Wurzeln oder Bezug zum ehemaligen Jugoslawien.
Wellness
Zur Ruhe kommen und neue Energie tanken: Das Grand Hotel Belvedere in Wengen lädt Ende Oktober zur luxuriösen Auszeit mit Blick auf die Jungfrau. Zwei neue Retreats ermöglichen, den Herbst in den Alpen bewusst zu erleben und dabei zu entschleunigen. Das True Nature Retreat (24. bis 26. Oktober) setzt den Fokus auf innere Ruhe und Rückverbindung und vereint dafür sanftes Hatha-Yoga, Alpenwanderungen und wohltuendes Yin-Yoga. Beim Alpine Mindful Retreat (31. Oktober bis 3. November) steht eine Einladung zum Reset, zur Neuorientierung und zum Auftanken im Zentrum: Die Kombination aus Mindset-Coaching, belebendem Yoga, Atemübungen und Meditation soll Gäste wieder mit der eigenen Vitalität verbinden.
Streaming
Ich schaue mir kaum True-Crime-Serien an, aber wenn die grossartige Patricia Arquette mitspielt, mache ich gerne eine Ausnahme: «Murdaugh: Death in the Family» erzählt die Geschichte einer einflussreichen Anwaltsdynastie in South Carolina. Maggie und Alex führen ein privilegiertes Leben – doch als ihr Sohn Paul in einen tödlichen Bootsunfall verwickelt wird, ändert sich alles. Die achtteilige Miniserie, die vom Hit-Podcast «Murdaugh Murders Podcast» inspiriert ist, läuft ab 15. Oktober auf Disney+.
Musik
Endlich! Mit «Working in the Garden» erscheint am 31. Oktober das zweite Album von Batbait. Die Zürcher Rockband – das Projekt einer guten Freundin von mir – besingt mit den zwölf neuen Songs das Leben und seine Realitäten – und ruft zur Selbstreflexion auf. Die Release-Show findet am 31. Oktober in der Zentralwäscherei in Zürich statt.
Noch ein Album, auf das ich mich sehr freue: Die Londoner Rockband The Last Dinner Party (lest hier unser Interview mit ihnen) veröffentlicht am 17. Oktober «From The Pyre». «This is the Killer Speaking» und «The Scythe», die Vorab-Singles ihres zweiten Albums, gefallen mir schon mal sehr – schön goth-romantisch und ein idealer Herbstsoundtrack.
Und wo wir gerade bei düster sind: Mit ihrem Mix aus Garage-Rock, Noir-Americana und Post-Punk kommen L.A. Witch am 9. Oktober nach Zürich in den Komplex Klub. Die Band aus Los Angeles stellt ihr neues Album «Doggod» vor. Ich kenne die Songs des Frauentrios erst seit kurzem, bin aber jetzt schon Fan ihres Sounds.
Weniger düster und weitaus funkelnder wirds am 11. Oktober im Filmpodium in Zürich. Hier gehts vom dunklen Kinosaal direkt auf die Karaokebühne, und wer will kann mit Freund:innen bis tief in die Nacht alle Lieblingssongs performen. Die Playlist reicht von Achtzigerjahre-Hits über ikonische Filmsongs, Verpflegung gibts in der hauseigenen Bar Clemens – nur etwas Mut muss man selbst mitbringen.
Food
Hot, hot, hot: An der Zurlindenstrasse in Zürich eröffnet am 1. Oktober das char. Auf dem Menü stehen Gerichte mit kräftigen Aromen, die von der mediterranen und griechischen Küche inspiriert sind und über einer offenen Holzkohleflamme zubereitet werden.