
Es ist September! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen
Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps – von Konzerten über Ausstellungen bis zu besonderen Events. Für September 2025 hat Social Media Editor Vanessa Vodermayer ihre persönlichen Favoriten ausgewählt.
- Von: Vanessa Vodermayer
- Bilder: ZVG; Collage: annabelle
Musik
Eigentlich gewinne ich der obsessiven Vergötterung prominenter Menschen nicht wirklich etwas ab, aber seit mein TikTok-Algorithmus mich als Olivia Dean Fan entlarvt hat, girlcrushe ich der britischen Neo-Soul-Sängerin bei jeder Songzeile, jeder Konzertaufnahme und jeder Abendrobe hinterher. WIE DENN BITTE AUCH NICHT? Olivia Dean schmettert einem schliesslich Herzschmerz und Mutzuspruch mit soulgewaltiger Wärme entgegen und performt dabei so mühelos elegant, als hätte sie darin promoviert. Am 26. September erscheint ihr zweites Album «The Art of Loving». Will heissen: Man wird mich an besagtem Datum nur mit Kopfhörern sehen.
Und wenn wir schon bei grandiosen Frauen sind: Jacqueline Krause-Blouin gehört mit Ausrufezeichen in diese Kategorie dazu! So wie sich unsere Editor-at-Large nämlich mit relevanten Themen, cleveren Gedanken und stilgezuckerten Sätzen ins Hirn und Herz ihrer Leser:innen schreibt, so singt sie Hörer:innen mit ihrer Stimme eine Gänsehaut an. Jackie – wie wir sie bei annabelle nennen – hätte nach einer klassischen Gesangsausbildung und einem abgeschlossenem Theater- und Musikstudium in Berlin ursprünglich ja Rockstar werden sollen. Aber auf dem Weg dahin begegnete ihr die Hingabe für den Journalismus. Umso besonderer ist es also, dass sie am 7. September für das «Live im Kern» in ihrer Ursprungsheimat Richterswil als Singer-Songwriterin endlich wieder auf der Bühne steht.
Kunst
Ab dem 19. September regt das Lausanner Photo Elysée ihre Besucher:innen dazu an, den Blick der Generation Z einzunehmen. Die Ausstellung «Gen Z» zeigt Bilder von 66 verschiedenen Fotograf:innen aus aller Welt mit Jahrgängen zwischen Mitte der 1990er-Jahre und 2010, die in unterschiedlicher Bildsprache die Anliegen ihrer Generation erforschen. Zu den Kernthemen zählen das wandelnde Konzept von Heimat und Familie, die Wahrnehmung und Darstellung von Körper und Gender sowie plurale und fluide Identität. Eine gute Gelegenheit, vielversprechende Newcomer:innen für sich zu entdecken.
Die Ostschweiz besitzt eine langjährige Textil- und Designkultur. Für deren Erhalt und Weiterentwicklung setzt sich TaDA (Textile and Design Alliance) mit ihrer Kulturförderung ein – fünf Jahre nun schon. Gefeiert wird der Geburtstag mit der Ausstellung «Together». Ab dem 14. September sind in der Webmaschinenhalle Werk2 in Arbon neben den Arbeitsprozessen, finalen Werken und Produkten der Residents auch Erzeugnisse der beteiligten Firmen zu sehen. Darunter die neuesten Entwicklungen der Fasertechnologie oder Mode, die Atem und Puls misst für Patientinnen mit Kreislaufproblemen oder Diabetes.
Es wurde in meiner Wishlist bereits heftig von Seré Rivers geschwärmt – für meinen Geschmack darfs die kommenden Sätze aber ruhig noch mehr sein. Am 12. September findet im Atelier- und Wohnhaus Stiftung Thomas Dubs ein einmaliges Happening statt: Unter dem Titel «Harvest and Heritage» kreiert die Künstlerin in Zusammenarbeit mit der Kuratorin und Kunsthistorikerin Fanny Frey eine interaktive Installation, die die Grenze zwischen Alltagskultur und Kunst hinterfragen soll. Auf ihren skulpturalen Keramikobjekten erhalten Oliven und Öl einen neuen Charakter, die Filmaufnahmen des Gestalters Max Fohrer machen das Erlebnis beinahe komplett. Die letzten Bausteine bilden nämlich die Besucher:innen selbst. Rivers lädt sie dazu ein, Teil der Inszenierung zu werden und erschafft dadurch ein Gemeinschaftserlebnis für alle Sinne.
Theater
Mein letzter Theaterbesuch liegt Monate zurück. Bald gehts für mich deshalb in die Schiffbau Box des Schauspielhauses Zürich, um ein Stück mit brutalem Titel zu sehen. «Are you ready to die?» (Uraufführung am 19. September) schliesst die Lücke von Friedrich Schillers «Jungfrau von Orleans». Schillers Stück beruht auf einer wahren Begebenheit um die französische Widerstandskämpferin Jeanne d’Arc, die im 15. Jahrhundert für Frankreich die Stadt Orléans befreite. Während Jeanne dem historischen Stoff nach im Gefängnis auf ihre Hinrichtung wartet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, stirbt sie in Schillers Stück heroisch auf dem Schlachtfeld. Mit eben dieser Leerstelle befasst sich die deutsche Regisseurin Marie Schleef und spürt dem Schicksal der zum Tode verurteilten Frauen nach. Schleef und ihr Team laden das Publikum ein, den Schwebezustand in einer Todeszelle plastisch zu erfahren.
Weitere Tipps aus der Redaktion:
Wer sich schon mal über den Standort unseres Büros erkundigt hat, der weiss: Unsere Redaktion sitzt in Zürich an der Viaduktstrasse unter einem der vielen Bögen. Jährlich veranstaltet unsere Nachbarschaft bestehend aus Geschäften aller Art das «Viaduktfäscht», dieses Mal am 5. und 6. September. Auf dem Programm stehen unter anderem ein breites Food-Angebot, Live-Musik und Kinderaktivitäten.
Am selben Wochenende finden im Zürcher Kreis 8 in Zusammenarbeit mit der Mode Suisse die Designer Days statt. In den Räumlichkeiten des international etablierten Accessoire-Labels YVY kommen die Macher:innen hinter den Labels NINA YUUN, Anna Nia, Louis Origine, Pavé Pavé, Arabelle Miller, YVY und Sara Schaer zusammen, um mit Modeinteressierten in den Austausch zu treten. Der Zutritt ist kostenlos, den Anmeldelink findet ihr hier.