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Für den guten Zweck: Rotkreuzball 2012 in Genf

Kultur

Für den guten Zweck: Rotkreuzball 2012 in Genf

  • Text: Helene Aecherli

Wirklich hochkarätig glamouröse Ereignisse sind in der Schweiz selten. Eine dieser raren Perlen im Event-Kalender ist der Rotkreuzball in Genf.

Am vergangenen Samstag  ist er wieder einmal ausgebreitet worden, der rote Teppich: Zum elften Mal rief das Schweizerische Rote Kreuz zum alljährlichen Ball, um seine illustren Gäste mit allen Mitteln der Kunst dahin zu bringen, so grosszügig wie möglich für Hilfsprojekte zu spenden. Die Gelder gingen diesmal an Initiativen in Kambodscha, Bolivien, Paraguay, Sudan und Ghana. Das Motto des Abends hingegen, war China gewidmet: man feierte eine Kombination aus Seidenstrasse und das Jahr des Drachens, dementsprechend rot und seidig waren denn auch Innendekoration und manche Roben, dementsprechend berauschend der Apéritif-Champagner in goldenen Promotionskelchen.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen nun aber natürlich weniger Wassermangel, Toilettenbau, Augenkrankheiten oder gar die Notzelte für Familien – präsentiert in der Peripherie der Ball-Räumlichkeiten -, sondern die Anwesenden als solche: 700 Gäste sind in die Genfer Arena gepilgert, Vertreter der oberen Zehntausend, vermischt mit Polit- und Wirtschaftsprominenz, darunter die ehemalige Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Huotz, Präsidentin des Schweizerische Roten Kreuzes, Jean Todt, Präsident des Welt-Automobilverbands FIA und die Baronin Nadine de Rothschild.

Herausragend, das zeigte der Abend schnell, waren aber vor allem drei:

  • Simon de Pury: Starauktionator vom Phillips de Pury & Company. Er leitete die live-Auktion so charmant, witzig und geistreich, dass sogar Auktions-Desinteressierte nicht umhin konnten, gebannt zuzuhören – und es aufrichtig bedauerten, aufgrund mangelnden pekuniärer Ressourcen nicht mitbieten zu können. Ach, wie schön wäre es gewesen, die Hand zu heben. Kein Wunder, kamen nur schon bei der Auktion 325’000 Franken zusammen.
  • Guo Pei: chinesische Modeschöpferin. Ihre Haute Couture-Kreationen sind schlicht atemberaubend. Wieso sieht man auf den hiesigen Laufstegen und in Zeitschriften nicht mehr davon?
  • Shen Wei: Choreograph und Gründer der Tanzkompanie „Shen Wei Dance Arts“. Aufgeführt wurde sein Werk „Folding“, ein bezaubernd poetisches langsames Ballett, ein Tanz im Zeitlupentempo, die Tänzerinnen und Tänzer so ätherisch wie Mythengestalten.  In New York erntet Shen Wei stehende Ovationen, das Genfer Publikum zeigte sich leider etwas verhaltener, wohl aber kaum weniger berührt.  

Fazit: Ja, es gibt sie, die wahren Edelevents. Nur schade, dass bei so viel Schönheit kein Ballorchester aufspielte. Der DJ ab Mitternacht  – das ist nun wirklich eher was für die Hochzeit von nebenan.

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1.

(von links) Tarek & Samar Ismail, Moderatorin Tamara Sedmak und SRK Direktor Markus Mader

2.

Designerin Guo Pei (links) & Chieh Tsao Pao

3.

(von links) Guy Mettan, SRK Presidentin Annemarie Huber-Hotz und das Ehepaar Pierre-Francoise Unger

4.

Das Ehepaar McSorley (links) und Dania Samawi

5.

Alexander Friedmann mit seiner Gattin

6.

Peter and Maha Tarazi (links) und Rita Xenakis

7.

(von links) Kiran Shah, Countess Zanon di Valgiurata, Priti Chandaria, Kirit Shah und Absa Kane

8.

Marie und Philippe Firmenich