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Rana Dasgupta: Hundert Jahre

Kultur

Rana Dasgupta: Hundert Jahre

Der Zweitling des anglo-indischen Autors Rana Dasgupta macht glücklich.

Ein Jahrhundert, ein Leben: Ulrich, fast hundert, blind und bitterarm, lebt in Sofia. Er blickt auf sein Leben, das bedeutungslos war, gemessen am Jahrhundert, das eine so zerstörerische Wucht entfaltet hat: die Kriege, der Kommunismus, das Chaos danach. Hundert Jahre in Bulgarien, das immer Spielball der Mächte und Systeme war – und fast hundert Jahre nicht erfüllter Träume: Ulrich wollte Chemiker werden, sein bester Freund Boris ein Weltveränderer. Boris wurde hingerichtet, Ulrich ein kleiner Kader in einem sozialistischen Chemiewerk. Doch Ulrich hatte immer mehr als dieses Leben – er hatte seine Tagträume, seine Ander-Welt: in der er seine grosse Liebe wiederfindet und Boris ein grosser Musiker ist. Ein beglückendes Epos.

Rana Dasgupta: Solo. Blessing-Verlag, München 2010, 464 Seiten, ca. 39 Franken