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Das neue Heft ist da: Barbara Loop über Frohsinn

Das neue Heft ist da: Barbara Loop über Frohsinn

Ab heute liegt die neue Ausgabe der annabelle am Kiosk. Lest hier das Editorial von Chefredaktorin Barbara Loop.

  • Von: Barbara Loop
  • Cover: Isabelle Wenzel ; Collage annabelle

Michelle Hunziker zum Interview zu treffen, ist Segen – wer will es nicht lüften, das Geheimnis von «La Hunziker»? – und Fluch zugleich. Denn die TV-Legende ist derart makellos, dass selbst die besten Journalist:innen befürchten müssen, nicht den feinsten Riss zu finden in der glatten Oberfläche, nicht den leisesten Schimmer erhaschen zu können von der wahren Frau Hunziker.

Michelle Hunziker sieht blendend aus, bringt alle zum Lachen, strahlt immer. Sie sagt zu Jacqueline Krause-Blouin, die sie in Basel zum Gespräch getroffen hat: «Ich bin eine Frohnatur. Ich habe schon als Kind gelernt, dass das Leben für niemanden einfach ist. Man macht es aber nicht besser, wenn man negativ eingestellt ist. Ich gehe abends dankbar ins Bett und kann gar nicht glauben, wie schön das Leben ist.»

Ich gebe zu, bei mir löst so viel Frohsinn einen Reflex aus, der irgendwo zwischen Ungläubigkeit und Neid oszilliert. Kann man wirklich derart arglos sein? Aber auch: Ist dieses Lebenskonzept, ganz frei von Zynismus und unproduktivem Rumgeheule, nicht einfach nur eine grosse Leistung? Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit’ren Stunden nur … Ich bin wohl nicht die Einzige, die hinter der exzessiven Heiterkeit mangelnde Tiefe vermutet.

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"Wie oft ging es gut, wenn berühmte Frauen sich verletzlich zeigten?"

Doch das ist vorschnell, das ist ungerecht. Denn dahinter steckt in erster Linie die Disziplin einer Showbiz-Grösse der alten Schule. «Ich habe es immer als meine Rolle verstanden, Menschen zu unterhalten und ihnen das Leben ein wenig leichter zu machen», sagt Hunziker. «Ich bin Entertainerin und muss die Leute nicht mit meinen privaten Problemen belasten.»

Typisch Frau, nimmt sich immer zurück, will keinem zu viel sein, könnte man entgegnen. Vielleicht ist diese Haltung aber gar nicht so selbstlos. Denn wie oft ging es gut, wenn berühmte Frauen sich verletzlich zeigten? Lady Di, Britney Spears, die Liste derjenigen, an deren Wunden die Welt sich labte, ist lang – und sie ist weiblich.

Lest in der neuen Ausgabe das aufschlussreiche Interview mit Michelle Hunziker und begleitet annabelle-Autorin Darja Keller dabei, wenn sie sich ihrer ausgeprägten Angst vor Spinnen stellt. Ausserdem präsentieren wir euch die Beauty-Produkte, die unsere Prix-de-Beauté-Jury zu den besten des Jahres gekürt hat.

Ich behaupte mal, dass selbst diese ausgezeichneten Produkte Ihnen Freude und Schönheit, aber keine Perfektion bringen werden. Aber ist das so schlimm? Schliesslich müsst ihr, im Gegensatz zu Michelle Hunziker, nicht alle Welt bei Laune halten, sondern vor allem euch selbst.

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