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Editorial zur annabelle-Sonderausgabe «Mutter»: «Eine Rolle voller Erwartungen und alles überschäumender Liebe»

Leben

Editorial zur annabelle-Sonderausgabe «Mutter»: «Eine Rolle voller Erwartungen und alles überschäumender Liebe»

Von guten Umarmungen über Nostalgie bis zur «Mutter aller Bomben»: Das Wort Mutter löst eine Vielzahl an Bedeutungen und Gefühlen aus. Damit befasst sich unsere aktuelle annabelle-Sonderausgabe «Mutter». Eine Ausgabe über die komplexeste Rolle der Welt: «Aber auch diejenige, die dem Leben am nächsten ist», schreibt unsere Chefredaktorin Jacqueline Krause-Blouin in ihrem Editorial.

Was hat 8000 Kilogramm Sprengstoff und 11 Tonnen TNT-Äquivalent? Die GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast. Auch genannt: die «Mutter aller Bomben». Ihr seht, worauf ich hinauswill: Der Begriff Mutter wird sehr, sagen wir mal, divers eingesetzt. Und genau das treibt uns in unserer aktuellen Sonderausgabe um: Was bedeutet das eigentlich, Mutter? Alle haben eine. Manche werden irgendwann eine. Manche nie. Kurze Umfrage im hauseigenen Kinderzimmer: «Was ist das Wichtigste an einer Mutter?» – «Dass sie umarmt», sagt meine Dreijährige. Hab ich dann gemacht. Mache ich sowieso viel. Bin jetzt also eine gute Mutter. Check!

Aber so einfach ist das nicht. Eines meiner ersten Gefühle, nachdem ich dieses winzige Wesen geboren hatte, war nicht Glückseligkeit. Es war ein Gefühl von Schuld. Ich fühlte mich schuldig, dass ich mein Kind eines Tages auf dieser Welt zurücklassen muss. Mutterseelenallein. Ich heulte wie ein Schlosshund, als ich die ersten Bodys ausmistete, die zu klein geworden waren. Schon Grösse 56! Bald zieht sie aus. Und dann bin ich kinderseelenallein.

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«Die Rolle der Mutter ist die wohl komplexeste der Welt»

Ich will jetzt nicht leugnen, dass da sehr viele Hormone im Spiel waren, aber das Gefühl von Nostalgie begleitet mich seither. Und das von Schuld sowieso. Stichwort Vereinbarkeit: Ich habe das Gefühl, darüber schon alles gelesen und gesagt zu haben – nur eine Lösung gefunden habe ich nicht. Das hat auch mit Schuld zu tun. Zerrissenheit, nie an einem Ort ganz zu sein, weil man immer Mutter ist. Schuld, sich nicht genügend um seine Freundschaften zu kümmern, seine Familie, die Partnerschaft. Und wann wart ihr euch selbst zuletzt eine Mutter?

Die Rolle der Mutter ist, so schreiben wir auf dem Cover, die wohl komplexeste der Welt. Sie ist voller Erwartungen, Überraschungen, Enttäuschungen und alles überschäumender Liebe. Wir werfen in «Mother Earth», unserer Modestrecke ohne Mode, einen kritischen Blick auf die Fashionindustrie, begleiten eine Autorin auf ihrem langen Weg zum Kind, reflektieren über Abtreibung in der Schweiz und Liechtenstein, beobachten, was passiert, wenn die Tochter plötzlich zur Mutter wird, lassen Mamis von ihren Kindern schminken (siehe Testfoto unten!) und fragen uns, warum «Dini Mueter»-Witze eigentlich die höchste Form der Beleidigung sind.

Ja, es ist definitiv eine komplexe Rolle. Aber auch diejenige, die dem Leben am nächsten ist. Mit all ihren Hochs und Tiefs. Viel Freude mit der Mutter aller annabelle-Ausgaben – ab heute überall am Kiosk erhältlich.

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Am Freitag, 11. November 2022, erscheint die grosse annabelle-Sonderausgabe zur komplexesten Rolle der Welt: «Mutter».

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